Freitagspost

Freitagspost: Die Luft zum Atmen

19. September 2014
Der
Rauch wabert durch die Luft. Dreck sammelt sich auf dem Boden an.
Unruhe liegt in der Luft und es schmeckt nach Angst. Wenn die Nacht
über uns hereinbricht, dann gibt es kein Schwarz und Weiß mehr. Ich
bin ein Eindringling in die Welt der Schatten. Ich laufe, ich renne,
durch die Grauzone, durch die Nacht. Wenn ich meine Augen schließe,
wache ich wieder auf.
Mir
fehlt manchmal die Luft zum Atmen.

Das erste Mal war es vor ein paar Jahren, da wachte ich morgens auf
und hatte einen Kloß im Hals. Ich dachte ich muss die ganze Zeit
würgen oder ich muss ersticken, der Arzt hat mich wieder
heimgeschickt. Dann hatte ich Anfang des Jahres Husten, der nicht
aufhören wollte, furchtbare Hustanfälle. Bis ich an einem
langweiligen Abend in einer Bar feststellte, dass mir buchstäblich
die Luft weggeblieben ist. Es hilft, wenn man sich den Moment bewusst
macht. Tief Luft holen, durchatmen, innehalten. Der Husten hörte
wieder auf, aber er kommt auch immer wieder.
Mit
solchen Dingen fühlt man sich meistens sehr allein. Umso
überraschter war ich vor ein paar Wochen über einen Artikel bei
Lina Mallon,
in dem sie ganz ähnliche Probleme schildert. Meistens weiß man es
einfach nicht, ob hier die Psyche ihre Tricks spielt oder ob man
wirklich krank ist.
Genau so ist das mit den Kopfschmerzen, das fing mit 13 Jahren an und hörte auch nach jahrelangen Besuchen bei Heilpraktikern, Neurologen, Ärzten nicht auf. Da änderte keine Akupunktur etwas, keine Schmerztabletten, keine Bäder und kein Ausdauersport. Es hilft auch kein Espresso mit Zitrone und auch sonst kein Wundermittel. Keine Beschwörungsformeln und keine spezielle Massage. Ich brauch einfach Ruhe und Zeit, Entspannung und keinen Stress.
Manchmal bin ich fast schon froh über meine Kopfschmerzen und diesen ganzen Mist, denn dann weiß ich immer wann mir eine Situation über den Kopf hinauswächst, wann ich meine Ruhe brauche, wenn es einfach mal reicht. Denn das gehört zu den Dingen, die ich so toll finde am Erwachsenwerden – wir lernen unsere Grenzen kennen.
 
 
 
 
 
Lieben Dank an Christine für die Bilder!

 

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18 Kommentare

  • Antworten AnitaW 19. September 2014 um 20:20

    Hallo Andrea, bei diesem Artikel musste ich nun auch kurz anhalten und ihn ganz genau lesen, denn auch ich habe seit meinem 13. Lebensjahr Migräne und auch ich habe bereits alles von Heilpraktiker, Neurologe bis Ausdauersport usw. hinter mir – wirklich geholfen hat eigentlich nichts. Aber genau, wie Du beschreibst, weiß ich mittlerweile mit den Kopfschmerzen umzugehen und ich weiß, dass sich mein Körper dadurch die Ruhe holt, die er benötigt. Da ich meistens immer unterwegs bin und von einem Termin zum anderen renne, sind das die Auszeiten, die ich brauche. Seit ich diese Einsicht habe, fällt es mir viel leichter damit umzugehen.

    Ganz liebe Grüße,

    Anita

  • Antworten Christoph 19. September 2014 um 20:32

    "Ganz einsam sitz' ich ohne Freude da.
    Dem Lachen fern, doch nicht dem Weinen nah.
    Mir unweit sitzt mein Kätzchen still im Gras,
    Mißmutig schaut es stets auf einen Fleck:
    Einfältig dünkt die Welt es, ohne Spaß,
    Der Mausfang albern wie das Milchgeschleck.
    Doch plötzlich kehrt sich's um, blickt noch umher,
    Rollt sich zusammen, schläft und denkt nichts mehr."

    Ricarda Huch – Katzenphilosophie

  • Antworten Schminktussi 19. September 2014 um 21:23

    Tolle Bilder <3

  • Antworten Fee 19. September 2014 um 21:35

    Sehr schön und doch traurig geschrieben – das tut mir auf jeden Fall sehr leid für dich. So hat wohl jeder sein Päckchen zu tragen, der eine körperlich, der Andere psychisch.
    Alles Liebe,
    Fee von Floral Fascination

  • Antworten Aleksandra Kupis 19. September 2014 um 22:40

    Amazing pictures! I like your hair so much!
    http://whatisinthehat.blogspot.com/

  • Antworten Bisma Rauf 20. September 2014 um 05:54

    Gorgoues 🙂

    Check out my new post Here!!!

  • Antworten Saskia von P. 20. September 2014 um 06:10

    Ich bin momentan bei einer Neurologin wegen meiner Migräne. Ich muss ein Migräne-Tagebuch führen. Überraschenderweise ist es gar nicht mehr so oft, obwohl ich keine Tabletten nehme (also ich bekomme nicht für jeden Tag welche, nur wenn die Migräne kommt nehme ich welche bzw. Tropfen). Ich glaube, dass ich gelassener geworden bin und mich nicht mehr stressen lassen. Mit sich selbst im reinen sein hilft anscheinend.

  • Antworten Карина 20. September 2014 um 08:09

    Gorgeous!! Amazing photos, dear!)
    Добро пожаловать>Baby’s On Fire Blog

  • Antworten Dianne Tho 20. September 2014 um 08:12

    aw, so gorgeous. you're beautiful 😀

  • Antworten Patricia Sophie Engels 20. September 2014 um 11:11

    Wow, dieser Post regt einen wirklich zum nachdenken an.
    Der Körper sagt einem so viel, man muss einfach auf ihn hören.
    Deine Bilder sind übrigends auch fabelhaft!!

  • Antworten Mohamad Rifai 20. September 2014 um 11:30

    Chere Andrea
    Jw suis vraiment desole et je suis pret a aider si tu accepte par mes propre facons
    Please dis moi seulement
    Mohamad
    Xxx

  • Antworten lovely 20. September 2014 um 11:37

    Ich mag diese Freitagspost total gerne!
    Mit 15 war ich einmal schwer erkältet, es war so schlimm und alles hat weh getan ich konnte mich kaum bewegen. Einige Zeit ging es mir besser doch dann hab ich keine Luft mehr bekommen. Ich hab immer versucht einzuatmen und auszuatmen aber es kam mir immer so vor als ob ich gleich ersticken würde und dann kam auch schon Panik und Todesangst. Ich hatte sogar Angst vorm schlafen gehen weil ich dachte dass ich vielleicht nicht mehr aufwache. Der Arzt meinte dann es wäre Stress. So ging es dann ein paar Jahre und dann hörte dass einfach plötzlich auf weil ich irgendwie gelernt habe mit Stress besser umzugehen.
    Kopfschmerzen hatte ich auch ab und zu aber Migräne ist ja noch tausend mal schlimmer. Ich hoffe bei dir geht das auch einfach so weg 🙂
    Und du hast es so gut, dass du eine Schwester hast die so gute Fotos macht, die sind echt schön aber das Model ist ja auch super hübsch :))
    LG <3

  • Antworten Anni 20. September 2014 um 12:30

    Erstmal tolle Fotos und ganz toll geschriebener Post liebe Andy! Ich war ebenfalls bei einer Neurologin wegen Kopfschmerzen. Ist ja abgefahren wieviele das noch haben?! Ich fühlte mich damals sehr alleine gelassen wegen meiner Probleme, bzw. teilweise auch nickt ernst genommen. Mit einem neuen Job, hörten damals auch die Kopfschmerzen auf, also waren sie ebenfalls Stressbedingt…. Schön nicht alleine zu sein

    Liebst Anni

    http://www.fashionhamburg.com

  • Antworten Jimena 20. September 2014 um 14:40

    Deine Worte machen wirklich sehr nachdenklich und die Outfitbilder passen wahnsinnig gut dazu!

    Hier geht's zu meinem Blog – Über neue Leser würde ich mich sehr freuen!

  • Antworten Sonja Zimmer 21. September 2014 um 14:05

    oh, tut mir leid das zu lesen – trotzdem ein schöner post!
    lg sonja

  • Antworten Juliane Ivory W. 23. September 2014 um 16:25

    Wie recht du hast. Viel zu oft ignorieren wir die Zeichen unseres Körpers und vergessen es, die Notbremse zu ziehen.
    Ich denke, dass vieles psychisch bedingt sein kann. Und das ist gar nicht mal so verkehrt, schließlich hören wir uns dann irgendwann mal zu.
    Häufige Kopfschmerzen hören sich gar nicht schön an, hoffentlich bleibst du irgendwann von ihnen verschont.

  • Antworten Casey Nonsense 24. September 2014 um 19:28

    Wirklich toller Post – du hast da mal wieder ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen. Vor allem in der heutigen Zeit mit all den Reizen, denen wir uns selbst zur Genüge aussetzen, sollte man seine Grenzen besonders gut kennen.

    Kompliment übrigens auch an Christine und an dich als Model – die Bilder sind unglaublich, vor allem deine Haare sehen extrem cool aus. Und die Atmosphäre ist auch .. ich mag das sehr (:

    Liebe Grüße und eine schöne zweite Hälfte der Woche,
    Casey

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