Freitagspost

Freitagspost: Der Sprung ins kalte Wasser

18. September 2015
Was hat dich dazu bewegt, mit dem Bloggen anzufangen? Eine beliebte Interviewfrage, die mir erst kürzlich wieder gestellt wurde. Es ist schwierig, sie richtig zu beantworten. Klar, ich habe gerne Blogs gelesen und interessiere mich für Mode, Fotografie und Schreiben. Doch was hat wirklich den Anstoß gefunden, es durchzusetzen?
“Ich würde gerne bloggen”, sagt eine Bekannte zu mir, “aber ich weiß nicht so recht wie ich damit anfangen soll.”
Meistens ist es die Angst zu Versagen, einen neuen Schritt zu wagen. Oder die Bequemlichkeit. Ist natürlich erstmal angenehmer, abends vor dem Fernseher zu hocken, anstatt endlich das neue Instrument zu lernen, ein Fernstudium zu beginnen oder eben einen Blog zu schreiben. Ich kenne das verdammt gut, weil ich eben auch schon ein Fernstudium abgebrochen habe, mir Projekte nicht zutraute und lieber nichts getan habe.
Vielleicht müssen wir nicht nur unser Herzensprojekt finden, sondern auch das Vertrauen in uns selbst. Den berühmten amerikanischen Optimismus. Ja, du kannst das schon, anstatt naja, ich weiß nicht – mache ich mich da nicht lächerlich?
Manchmal braucht man eben auch einen Menschen, der einem den richtigen Anstoß gibt. Als meine Schwester anfing zu fotografieren, wusste ich, wie unsicher sie mit ihren Fähigkeiten anfangs sein wird. Also habe ich sie bekräftigt und lieber zehnmal gesagt wie gut ihre Bilder sind, als nur zweimal. Ich habe offen Kritik ausgesprochen, Verbesserungsvorschläge geäußert und stundenlang über ihren Bildauswahlen gebrütet. Anfangs suchte ich sogar Modelle mit aus und kam zu den Shootings mit. Jetzt steht sie auf eigenen Beinen und ihr macht keiner mehr was vor beim Fotografieren. So hat sie mir auch den Anstoß gegeben, zu bloggen und den berühmten Sprung ins kalte Wasser zu sagen.
Egal ob es nun der Weg zur Traumfigur, Klavierspielen oder eben bloggen ist – wir sollten an uns selbst glauben und was vielleicht noch viel wichtiger ist: Uns Fehler erlauben. Einfach mal anfangen und nicht immer nur daran denken, ob das vielleicht blöd ist oder jemand uns “doof” findet. Du kannst es nicht jedem Recht machen.
Der schlimmste Feind sind wir uns selbst in dieser Hinsicht. Wie extrem kritisiere ich mich selbst wenn ich “komisch” posiere bei Outfitshootings, ein paar Kilo zugenommen habe oder ein Projekt Woche um Woche verschiebe, weil ich eigentlich keine Lust drauf habe. So sehr in der Kritik stehen wir nur bei uns selbst. Gerade bei diesem Shooting war ich wieder extrem motzig und mochte mich selbst auf den Bildern erstmal überhaupt nicht. Glaubt mir vermutlich keiner, ich auch nicht, weil ich sie jetzt mittlerweile total schön finde.
Deswegen sage ich mir mittlerweile immer öfters zu mir selbst: Trau dich mal was, sei nicht so streng mit dir selbst, wenn es nicht direkt klappt. Geh mal im Gammerlook vor die Haustür und kümmer dich nicht um die Leute.
Habt ihr ein Herzensprojekt, an das ihr euch noch nicht gewagt habt?

 

Top: C&A
Skirt: Primark
Booties*: Tamaris
 
Pictures by Christine

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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14 Kommentare

  • Antworten Schminktussi 18. September 2015 um 19:13

    Hübsches Outfit und ein toller Text. Was für wahre Worte die du da sagst.

    LG Schminktussi

  • Antworten Juliane Ivory W. 18. September 2015 um 19:14

    Ja! Und wie so oft, folgt auch hier sofort ein "Aber" *DONG* , – mir fehlen noch die finanziellen Mittel. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. So lange wird eben weiter gearbeitet.
    Schön zu lesen, dass es auch andere Mädels gibt, die mit schlechter Laune an ein Shooting herangehen. Ich dachte immer, dass ich die einzige wäre.

    Liebst
    Jane von Shades of Ivory

  • Antworten Sabrina Schlack 18. September 2015 um 19:57

    Genau wie Jane ober mir schon sagt: Gut zu wissen, dass auch die anderen manchmal motzig an ein Shooting rangehen und sich so gar nicht mögen. Manchmal hasse ich jedes Foto und würde am liebsten alle hinschmeißen, und am Ende krieg ich dann Komplimente dafür 😉
    Meist steht man sich selbst mit seiner Unsicherheit so im Weg, dass man sich eventuell sogar Chancen verbaut. Danke, dass du mit deinem Text genau den Anstoß gibst, sich Fehler zu erlauben und damit zu leben, dass eben nicht immer alles perfekt ist :))

    Alles Liebe
    Sabrina von WHAT PIXIES WEAR

  • Antworten advance-your-style 18. September 2015 um 20:47

    Ja, das kenne ich absolut!
    Schöner Post, der mich daran erinnert hat einfach mal loszulegen ohne viel zu überlegen und stundenlang alles bis ins kleinste Detail zu planen!
    Liebe Grüße
    Hella von http://www.advance-your-style.de

  • Antworten B Ruhamania 19. September 2015 um 06:08

    Super outfit:) xx
    Bianka
    http://ruhamania.blogspot.hu/

  • Antworten Carolina Aurélie 19. September 2015 um 12:58

    Tolle Worte. Manchmal sollte man einfach machen und versuchen alle Zweifel über Bord zu werfen 🙂
    Liebe Grüße,
    Caro

  • Antworten Saskia von P. 19. September 2015 um 14:44

    Ein sehr schöner Beitrag. Ich würde beruflich gerne etwas anderes ausprobieren, aber mein sicherer Job ist mir dann doch irgendwie wichtiger bzw. hindert mich daran. Ich weiß nicht, ob ich es mal bereuen werde… Oder aber es kommt noch die Zeit.

  • Antworten Prerana 19. September 2015 um 17:59

    looking bful

    Giveaway dose

  • Antworten Kiamisu 20. September 2015 um 20:12

    Ohja, gerade das mit der Selbstkritik kenne ich nur zu gut. Bin auch mega oft total kritisch, was Bilder bei Blogposts angeht und hab sogar schon überlegt vereinzelte Postings wieder zu löschen, weil ich so nörgelig war.
    Im Nachhinein betrachtet verschwendet man damit nur Energie und sollte sich – wie du schon sagst – mal mehr entspannen und siche etwas erlauben!

    Liebe Grüße,
    Kiamisu

  • Antworten Lisa Lait 21. September 2015 um 08:21

    Ach, liebe Andrea, du sprichst mir sowas von aus der Seele. Alleine schon wegen dem Bloggen. Auch bei mir hat das ewig gedauert, bis ich mir den Blog erstellt habe. Bei Outfitfotos gehts mir oft genauso, also kann ich das gut nachvollziehen. Manchmal muss man die Bilder einfach ruhen lassen. Wie Kiamisu habe ich mir auch schon oft überlegt, einzelne Postings zu löschen, weil ich alleine die Beiträge oder Bilder nicht mag, aber irgendwie bringe ich es nicht übers Herz, weil sie meinen "Werdegang" zeigen.

    Offene Projekte habe ich im Grunde genommen zwei, die ich noch nicht so wirklich durchgezogen habe. Einmal mein Grazguide mit den ganzen Seitengassen (Die momentan nur ausführlich geplant wird, was aber -glaube ich- notwendig ist, um nicht durcheinanderzukommen) und mein Umzug auf WordPress, den ich ewig lange hinausschiebe. Ich habe mir zwar schon WordPress installiert und mir ein Design gekauft, aber irgendwie hält mich noch etwas davon ab, alles so richtig durchzuziehen.

    Liebste Grüße
    Lisa

  • Antworten Cathy 22. September 2015 um 16:15

    Ein sehr schöner Text! Manchmal ist es schwer, an sich zu glauben und weiter zu machen, weil ein bisschen Zweifel viel mehr wiegt, als hundert positive Dinge. Aber solche Texte zeigen, dass es jedem so geht, und dein Blog zeigt, dass es sich lohnt, durchzuhalten! 🙂

    Übrigens ein wundervoller Lippenstift! Steht dir super gut und passt toll zum Outfit. Darf ich fragen, was das für einer ist? :3

    Viele Grüße,
    Cathy von catomania

  • Antworten Signe Savant 22. September 2015 um 17:28

    I love this top! Great pairing with leather accessories!
    : signe :
    : the daily savant :
    Emerson & Oliver Dia Bracelet GIVEAWAY

  • Antworten Tamina 23. September 2015 um 16:31

    schöner post 🙂 ich hatte auch erst zweifel, ob es anfangen sollte oder nicht. irgendwie hatte ich angst, dass bekannte etc denken, dass mein blog lächerlich ist. komisch, was einen immer zurückhält …

  • Antworten Freitagspost: Wie ich nicht nur fürs Wochenende lebe! - andysparkles.de 15. November 2017 um 09:21

    […] ein neues Hobby anzufangen? Meistens setzen wir nur die falschen Prioritäten oder wagen es nicht, den Sprung zu machen. Jahrelang dachte ich, mir fehlt die Zeit zum Sport. Bis ich es endlich in meiner Prio Liste ganz […]

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