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5 Lektionen: was ich 2022 gelernt habe und mit ins Jahr 2023 nehme

8. Januar 2023
was ich 2022 gelernt habe und mit ins Jahr 2023 nehme

Ich habe dieses Jahr keinen klassischen Jahresrückblick geschrieben hier auf dem Blog. Dennoch möchte ich für mich hier zusammenfassen, was ich 2022 gelernt habe und mit ins Jahr 2023 nehme. Was waren meine wichtigsten Lektionen aus diesem besonderen Jahr 2022?

was ich 2022 gelernt habe und mit ins Jahr 2023 nehme

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Was ich 2022 gelernt habe – meine 5 wichtigsten Lektionen

Freundschaft muss nicht wehtun

Ich habe lange an Freundschaften festgehalten, die mir überhaupt nicht gut getan haben. Die Gründe waren vielfältig. Angst davor, alleine zu sein oder auch die bloße Unsicherheit. Übertreibe ich vielleicht nur? Ich habe in 2022 gelernt, dass eine Freundschaft nicht wehtun sollte. Wenn ich nach einem Treffen mit einer Freundin nach Hause komme und erstmal anfange zu weinen – über Monate – dann ist es ein Grund, diese Freundschaft zu beenden. Doch auch wenn mir bewusst wird, dass ich respektlos behandelt werde, meine Gefühle nicht wahrgenommen werden oder ich mich ständig zu etwas verpflichtet fühle. Freundschaft ist kein Handel.

Wenn du wirklich etwas verändern möchtest, dann musst du ins Handeln kommen

Das klingt erstmal logisch, doch in der Realität ist es so viel komplizierter. Nachdem ich einen sexuellen Übergriff bei einem Date erleben musste Anfang des vergangenen Jahres, worüber ich bisher noch nie öffentlich sprechen konnte, habe ich 2022 ganz ins Zeichen der Selbstfürsorge gesetzt. Keine Dating Apps, stattdessen die Zeit in Therapie, Ehrenämter und meine Weiterbildung investiert. Ich habe mich für Kampfsport angemeldet. Mit Foodsharing angefangen. Mache jetzt online das Abitur nach. Ich stehe mehr für mich ein und sage auch öfter Nein, egal, wie schwer es mir oft fällt.

was ich 2022 gelernt habe und mit ins Jahr 2023 nehme

Es ist eine Entscheidung, mit der Vergangenheit abzuschließen

Dieser Prozess begann für mich mit Briefe schreiben am Anfang des Jahres und mündete im Sommer in einer Reise ins Saarland. Ich habe mich den traumatischen Erlebnissen aus meiner Kindheit sozusagen noch einmal live ausgesetzt, es neu verarbeitet und zum Ende des Jahres hin einen Entschluss gefasst. Ich habe final damit abgeschlossen, dass es Dinge gibt, die ich nicht ändern kann und ich damit abschließen werde. Da gibt es kein Zurück mehr.

Ich bin so viel stärker, als mir je bewusst war

Als ich weinend auf dem Boden in Mexico am Flughafen alleine saß, mich mit Google Dictionary durchgefragt habe von Security zu Security und stundenlang gekämpft habe, bis ich endlich meinen Koffer zurückbekommen habe, ist mir etwas klargeworden. In meinem Leben wurde mir sehr oft eingeredet, dass ich eine schwache Person bin und auf Unterstützung angewiesen bin. Irgendwann habe ich das geglaubt. Doch in all den Jahren, die ich nun schon auf mich gestellt bin und vor allem auf meinen Fernreisen, habe ich mehr und mehr gespürt, dass das immer schon völlig falsch war. Ich kann mich auf mich verlassen, wenn es darauf ankommt. Ich bin so viel stärker, als mir je bewusst war.

Hass-Kommentare im Netz sind völlig bedeutungslos

2022 habe ich angefangen, intensiv Video Content zu betreiben, vor allem für TikTok. Ein Shitstorm auf TikTok hat mich erstmal völlig schockiert, doch das verflog super schnell. Denn seit dem ich mehr Menschen erreiche auf diesen Plattformen, so alltäglich werden auch diese Hasskommentare. Früher war das für mich ungewöhnlich, mal Hass zu ernten, wenn ich einen Shitstorm hatte, ging es mir dadurch richtig schlecht. Mittlerweile prallt es an mir ab. Erst heute hatte ich wieder mehrere Hassnachrichten und diverse negative Kommentare auf TikTok oder YouTube, es ist komplett zur Routine geworden. Diese Kommentare sind für mich bedeutungslos geworden. Dahinter steckt bloß die Unzufriedenheit im Leben dieser Menschen und ihre Suche nach einem Ventil dafür.

8 Tage sind jetzt im neuen Jahr bereits vergangen. Es fühlt sich gut an mit allem, was ich gelernt habe, jetzt neu anzufangen. Ich glaube fest daran, dass sich auch 2023 als ein aufregendes Jahr entpuppen wird und ich bin bereit dafür.

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3 Kommentare

  • Antworten Katharina Dorothee Perlbach 8. Januar 2023 um 20:17

    Das finde ich sehr gut, dass du dich der Selbstfürsorge widmest und statt vermeintlichen Halt bei anderen zu suchen, wie durch Dates, eine Therapie begonnen hast. Respekt!

  • Antworten Rainer 9. Januar 2023 um 18:28

    Sehr sehr gut!
    Da hast du eine starke Entwicklung gemacht.
    Und lass das Leben dir (weiter)helfen.

  • Antworten Stefan 10. Januar 2023 um 14:56

    Dein Artikel ist sehr interessant und informativ. Er regt mich an, mein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten und meine Erfahrungen zu schätzen. Es ist wichtig, sich an diese gewonnenen Lehren zu erinnern, die wir aus dem vergangenen Jahr mitgenommen haben, und auch Neujahrsvorsätze zu setzen, um das Beste aus dem neuen, Jahr zu machen.

    Ein von mir dazu passender Artikel, der viele gute Ideen für das neue Jahr enthält, ist der folgende: Neujahrsvorsätze für Fotografen (https://www.itsourdailylife.de/allgemein/neujahrsvorsaetze-fuer-fotografen/).

    Viele Grüße,
    Stefan

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