Ich bin gerade aus dem Haus gelaufen, überquere die Straße und kann mich nicht mehr erinnern ob ich die Haustür abgesperrt habe. Oder nach was mein Kaffee heute morgen geschmeckt hat. Weil ich im Kopf ganz woanders war – bei den ersten E-Mails des Tages, der Wochenendplanung, überall, nur nicht hier.
Achtsamkeit – Mindfulness – ist ein Begriff, der viel in der Psychotherapie fällt. Es bedeutet so viel wie, dem Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Auf dem täglichen Arbeitsweg nicht aufs Handy zu starren, sondern bewusst die Umgebung wahrnehmen. Die Blätter auf den Bäumen, der Wind, das Zwitschern der Vögel.
Tatsächlich ist es nämlich ein Fakt, dass Multitasking eigentlich nicht möglich ist – unsere Gehirne können das nicht. Es führt zu Überforderung, Fehlern, Stress.
Es gibt Übungen, wie man die Achtsamkeit trainieren kann. Das Blöde ist, dass mir persönlich Meditation überhaupt nicht liegt. Das Internet ist voll mit Atemübungen und was man noch so tun kann, für bessere Achtsamkeit. Doch das meiste kommt mir eher merkwürdig vor oder nicht so passend für mich – ich habe hier ein paar Tipps herausgesucht, die ich mir gut vorstellen kann!
Fotos von Christine – die mega kuschelige Jogginghose gibt es bei mister*lady!
In die Stille lauschen
Augen zu und in die Stille lauschen. Atmen. Was höre ich? Das Rauschen des Kühlschranks, der Fernseher meiner Nachbarin, die Katze maunzt und mein Laptop rauscht. Alles Dinge, die wir sonst gar nicht wahrnehmen. Diese Übung lässt einen zur Ruhe kommen und hilft, sich mehr auf den Moment zu fokussieren.
Mit Tieren beschäftigen
Tiere sind immer ehrlich – Katzen unterstellt man gerne mal sie seien “falsch” oder “böse”, wenn sie nach einer Kuscheleinheit plötzlich kratzen oder aufstehen und weglaufen. Sie tun eben immer, worauf sie gerade Lust haben. Es macht Spaß, die Katzen zu beobachten und zu schauen, welche Gefühlsregungen sie gerade durchlaufen – das sieht man nämlich an der Körpersprache. Die Ohren verraten ob sie angespannt oder angriffslustig sind, zwinkernde Augen und tretelnde Pfötchen signalisieren Freude.
Pack die Kamera ein
Gute Fotografen sind achtsam – sie entdecken das Besondere in gewöhlichen Situationen. Allein schon die Perspektive kann eine besondere Aufnahme ausmachen. Die Kamera mitzunehmen wirft ein neues Licht auf die Dinge, es macht Spaß und ist auch schön, einfach mal nur so zu fotografieren – ohne einen Plan dahinter oder ein bestimmtes Ziel.
Digital Detox
Ganz ehrlich – es gibt nichts nervigeres, als ständig aufpoppende Whatsapp- oder Facebook-Benachrichtigungen. Das kann einen richtig blockieren – genau wie wenn auf der Arbeit ständig das Telefon klingelt und einen aus der Arbeitsroutine herausreißt. Stress pur! Oder ein Fernseher, der nonstop läuft. (Ich habe aktuell keinen Fernseher.) Da kann man sich abhelfen – eventuell auch ohne gleich das Handy auszuschalten. Wusstet, ihr dass man bestimmte Konservationen bei Whatsapp / Facebook auf stumm schalten kann? Außerdem – Push-Benachrichtigungen ausstellen! Oder braucht ihr wirklich jedes Mal eine Mitteilung, wenn eine Werbemail bei GMX eintrudelt?
Zeit ohne Smartphone
Egal wie oft ich am Smartphone herumtippe, ich plane trotzdem bewusste Zeiten ohne Zugriffe zum Smartphone ein. Das hat so etwas Befreiendes an sich und fühlt sich auch etwas komisch an – so abgetrennt von der Öffentlichkeit. Deswegen – ich gebe es zu – mache ich das auch immer nur für kurze Zeit. Wenn ich zur Poste laufe, ein paar Einkäufe erledige, dann lasse ich das Handy daheim liegen und bin mal nicht erreichbar.
Meditation ist natürlich die Achtsamkeitübung per se. Mein letzter Versuch fand vor einigen Jahren im Yoga-Studio statt. Statt Entspannung fühlte ich nur immer mehr Anspannung in dem Raum mit den vielen Matten und Menschen, die so viel sportlicher als ich waren. Es war merkwürdig, in meine Kniescheibe zu atmen und irgendwie auch unbequem da so im Schneidersitz auf der Matte.
Genau das ist auch das “Problem” bei solchen Achtsamkeitsübungen: Wenn ihr keine Lust habt auf Atemübungen, bewusstes Kauen der Mahlzeiten oder was da noch so alles als Tipps ausgewiesen wird, dann lasst es bleiben. Es geht schließlich darum sich zu entspannen, nicht noch mehr anzuspannen.
Habt ihr schon mal von Achtsamkeit gehört oder habt ihr vielleicht selbst ein paar Tipps? Schreibt mir gerne einen Kommentar!
8 Kommentare
Das sind sehr gute Tipps da sollte man sich wirklich öfters dran halten
Ein paar klasse Tipps. Das mit dem Handy mal bewusst zur Seite legen mache ich auch ab und an. Ja. es hilft wirklich mal zu entspannen. Gerade wir als Blogger hängen ja echt oft an unseren Smartphones.
Ich merke auch immer wieder, wie ich mich viel zu schnell von verschiedensten Dingen ablenken lasse und gar nicht so richtig bei der Sache bin. Mir hilft da – komischerweise – immer die Uni. Ich lasse in Seminaren das Handy immer beiseite und höre richtig gezielt zu. Ist dann irgendwie auch mal ein anderer Inhalt als das Blogger/Social Media Ding. Finde das entspannend 😀
Liebe Grüße,
Kiamisu
Tell me more
Thankyoi
Manchmal ist erschrecken wie wenig Achtsam man ist….
Ich bin auch absolut kein Freund von Push-Nachrichten etc auf dem Handy und habe das so weit wie möglich abgestellt. Ich nehme mir dann lieber die Zeit alles in Ruhe anzusehen und zu lesen wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
Vielen Dank für diese Tipps 🙂
Ich habe zwei Katzen und manchmal ist es echt fazinierend wie sie ihre Stimmung wechseln können.
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