Wie soll ich bloß anfangen? Ich habe mich bisher selbst super wenig zur Corona-Krise geäußert, weil ich damit nicht so gut umgehen kann. In den ersten Tagen konnte ich nachts kaum einschlafen, bin mit Alpträumen aufgewacht und ich habe fast schon so etwas wie Klaustrophobie gespürt bei dem Gedanken an die Ausgangssperre. Klar, wir alle haben jetzt Panik. Angst um ältere Verwandte, vor leeren Supermarktregalen und der Ungewissheit. Psychisch gesund bleiben in der Corona-Krise ist für viele von uns ein großes Thema geworden, gerade wenn man psychisch vorbelastet ist wird es zur Herausforderung. Was kann ich tun?
Ich und Corona – meine persönliche Situation
Montags habe ich die Flüge nach Portugal verschoben, Freitags schlossen die Bars in Berlin. Kurz darauf schon die Angst vor der Ausgangssperre, dann das Kontaktverbot. Für mich persönlich hat sich einiges geändert. Mein Leben ist sonst wie eine Achterbahn, jeden Tag Termine, Events und Jobs. Sämtliche Fotoshootings, vor allem mit den Touristen, sind jetzt natürlich hinfällig. Einige Jobs wurden abgesagt, Event- und Restaurantbesuche sind unmöglich. Während meine Wohnung blitzblank ist, so sind es meine Nerven auch. Ich lebe alleine, zum Glück noch mit meinen beiden Katzen.
Mich erinnert diese Zeit ungemein an meine Kindheit, in der ich auch eine dauerhafte Ausgangssperre hatte – meine Mutter hielt die Welt und die Menschen darin für zu böse, um sich darin zu bewegen. Ich war also als Kind und überhaupt mein ganzes Leben bis zum Auszug mit 16 Jahren nur zuhause eingesperrt. Der Gang zum Supermarkt war die einzige Möglichkeit nach draußen zu gehen, manchmal noch die Schule. Meine Mutter leidet an Waschzwängen und wusch sich täglich über 10 Minuten lang die Hände mehrfach mit kochend heißem Wasser.
Für mich ist die Corona-Krise in meiner ganz persönlichen Welt wie ein verdammt schlechter Scherz. Als ob sich jemand gedacht hat, ich muss meine Kindheit jetzt nochmal durchleben. Ich versuche mir bewusst zu halten, dass diese Situation jetzt für jeden so ist, es wird vorbeigehen und ich bin jetzt als Erwachsende dem Ganzen dennoch nicht hilflos ausgeliefert. Einfach ist das nicht.
Psychisch gesund bleiben in der Corona-Krise
Experten und auch Jan & Oli von Fest & Flauschig sind sich einig: Einige Tipps sorgen dafür, auch in der Isolation im eigenen Heim nicht den Verstand zu verlieren. Dazu gehören:
- Struktur in den Tag schaffen: Routinen schaffen und Aufgaben einhalten
- Die Wohnung sauber halten, putzen und ausmisten
- Gesund essen und selbst frisch kochen
- Workout nicht vernachlässigen, am besten tägliche Home Workouts zwischen 10 und 60 Minuten
- Kontakt mit anderen halten: Videotelefonate oder Spaziergänge mit Abstand
- Nach draußen gehen: Zum Spaziergang oder Supermarkt, wenigstens 1x am Tag die Füße vertreten
- Über Ängste sprechen und nicht alles in sich hineinfressen
- Ziele setzen: Was kann du jetzt erledigen, wofür du zuvor nicht die Zeit hattest?
Gerade für psychisch vorbelastete Menschen ist diese Zeit eine große Herausforderung. Besuche beim Psychologen müssen ebenso ausbleiben wie die oftmals so wichtige Ablenkung von draußen in Form von Kino, Freunden oder Schwimmbad. Wir alle hätten wohl niemals damit gerechnet, was in wenigen Tagen für ein Ausnahmezustand in Deutschland herrschen könnte. Umso wichtiger ist es nun die Ruhe zu bewahren und sich auf positive Dinge zu fokussieren. Deswegen bin ich übrigens auch gar kein Fan von Oliver Pocher und seiner ganzen Influencer-Hetze. Hass und Angst jetzt noch zusätzlich schüren? Großartige Idee.
Wie geht ihr aktuell mit der Corona-Krise um?
5 Kommentare
Hi Andrea,
ich finde es toll, dass du deine Vergangenheit und deine Emotionen so offen teilst, damit machst du sicher vielen Menschen Mut und Hoffnung. Ich jedenfalls finde es sehr bewundernswert und stark von dir!
Ganz liebe Grüße!
Ich finds super, dass du so offen über deine persönliche Lage in der Corona-Krise schreibst. Ich denke damit kannst du vielen Mut machen, denen es auch so geht.
Liebe Grüße, Milli
(https://www.millilovesfashion.de)
Sehr wichtiges Thema. Es ist nämlich nicht für alle so leicht einfach mal zu Hause zu bleiben. Gut, dass du das ansprichst!
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