Manchmal reicht ein Spaziergang durch Tallinn im Oktober, um festzustellen: Jeans ist nicht gleich Jeans. Während der Wind um die Häuserecken pfeift und die Straßen nach Regen riechen, merke ich sofort, ob meine Jeans wirklich wintertauglich ist – oder ob ich doch lieber eine wärmere Variante hätte einpacken sollen. In diesem Beitrag geht’s genau darum: Welche Jeans im Winter wirklich Sinn machen, welche Modelle gerade modern sind und wie ich sie kombiniere.

Jeans im Winter – worauf es wirklich ankommt
Wenn die Temperaturen fallen, zählt plötzlich nicht mehr nur der Schnitt oder die Waschung, sondern auch das Material. Eine Jeans, die im Sommer perfekt sitzt, fühlt sich im Winter schnell zu dünn und kühl an. Besonders an windigen Tagen ist eine etwas festere Denimqualität Gold wert.
Neue Damenbekleidung entdecken? Das mache ich immer gerne, doch es muss zu mir und meiner Situation passen. Ich persönlich achte im Winter bei Jeans auf zwei Dinge: Materialdichte und Sitz. Eine Jeans darf ruhig etwas dicker und robuster sein, aber sie sollte trotzdem Bewegungsfreiheit lassen. Gerade wenn man viel unterwegs ist, sei es beim Sightseeing in Tallinn oder einfach beim Hundespaziergang durch Berlin, will man warm bleiben und sich trotzdem bewegen können.
Mein Look in Tallinn: Paperbag-Jeans mit Winter-Vibe
Für meinen Kurztrip nach Tallinn habe ich mich für eine Paperbag Jeans entschieden – in dunklem Blau, mit hohem Bund und lockerem Bein. Diese Form mag ich besonders, weil sie lässig und gleichzeitig feminin wirkt. Ich habe sie mit einem grauen Mantel, einer Woll-Cap, einem blauen kuscheligen Shirt und Sneakern kombiniert. Dazu meine braune Bauchtasche, quer über der Schulter getragen – fertig war mein City-Look für kühle Tage.
Die Paperbag-Jeans funktioniert super, wenn man sie mit Sneakern trägt. Will man’s etwas wärmer, passen natürlich auch Chunky Boots oder Chelsea Boots perfekt dazu. Wichtig ist, dass der Bund schön sitzt, denn genau das gibt dem Look die Form. Nach einem ganzen Tag in der Altstadt mit Kopfsteinpflaster, Wind und einer heißen Schokolade zwischendurch war ich froh, dass diese Jeans so bequem war.

Diese Jeansformen sind im Winter besonders praktisch
Der Winter bringt ganz eigene Anforderungen mit sich – und nicht jede Jeans ist dafür gemacht. Hier ein Überblick, welche Modelle sich wirklich bewährt haben:
1. Bootcut Jeans
Sie sind zurück – und wie! Die leicht ausgestellte Bootcut Jeans für Damen ist ein echtes Multitalent. Der Schnitt lässt sich wunderbar mit Ankle Boots kombinieren, weil der Saum locker über den Schuh fällt und so für einen eleganten Look sorgt. Besonders in dunklen Waschungen wirkt sie edel, passt ins Büro genauso wie zum Stadtbummel.
Tipp: Achte darauf, dass der Stoff nicht zu dünn ist. Viele Bootcut-Modelle gibt es mittlerweile in wärmerer Denimqualität – ideal für den Winter.
2. Straight Leg Jeans
Der Klassiker schlechthin. Gerade geschnittene Jeans sind bequem, lassen Platz für eine warme Strumpfhose oder Thermoleggings drunter und wirken trotzdem clean. Sie passen zu Oversized-Mänteln, zu eleganten Blazern oder auch einfach zur dicken Strickjacke. Wenn du dir unsicher bist, was im Winter zu deinem Stil passt: Mit einer Straight Leg machst du nie etwas falsch.
3. Paperbag Jeans
Mein Favorit, wenn’s etwas modischer sein darf. Der hohe Bund betont die Taille, die weite Form sorgt für Bewegungsfreiheit – perfekt, wenn man dickere Pullover oder Hemden in die Hose steckt. Ich trage sie gern mit einem schmalen Shirt oder einem Strickpullover, der vorne leicht eingesteckt ist. Dazu ein Mantel in Oversized-Form – fertig ist ein moderner Look, der trotzdem warm hält.
4. Wide Leg Jeans
Für alle, die es lässig mögen. Die weiten Hosenbeine sind super bequem, aber man sollte auf die richtige Länge achten, damit sie bei Schnee oder Matsch nicht schleifen. Mit Plateau-Sneakern oder hohen Stiefeln wirkt die Silhouette sofort länger.
5. Flanellgefütterte Jeans
Nicht das erste, woran man bei Mode denkt – aber absolut praktisch. Einige Marken bieten Jeans mit leichtem Fleecefutter oder angerauter Innenseite an. Das sieht man nicht, aber man merkt es sofort, wenn man draußen unterwegs ist. Ideal für sehr kalte Tage.

Farbtrends: Dunkle Töne und Vintage-Waschungen
Im Winter mag ich dunkelblaue, graue oder schwarze Jeans am liebsten. Sie wirken eleganter, lassen sich leichter kombinieren und sind einfach praktischer, wenn das Wetter nicht mitspielt. In Tallinn habe ich bewusst ein dunkles Blau gewählt – das passt sowohl zum grauen Mantel als auch zur braunen Tasche.
Helle Jeans gehen natürlich auch, besonders in Creme oder Offwhite, aber dann bitte mit Kontrast: dunklem Mantel, Boots oder farbigen Accessoires. Das macht den Look winterfest, ohne zu kühl zu wirken.
Stylingtipps: So kombinierst du Jeans im Winter richtig
- Schichtung ist alles: Unter dünneren Jeans hilft eine feine Strumpfhose oder Thermoleggings.
- Kontraste setzen: Dunkle Jeans + heller Mantel oder umgekehrt – das bringt Tiefe ins Outfit.
- Accessoires nutzen: Caps, Schals und Taschen können den Look komplett verändern. Meine braune Bauchtasche hat in Tallinn genau den Ton gebrochen, den der graue Mantel gebraucht hat.
- Schuhe smart wählen: Boots für kalte Tage, Sneaker für trockene, milde Wintertage.
- Oberteile locker kombinieren: Je strukturierter die Jeans, desto weicher darf das Oberteil sein. Ich mag zum Beispiel groben Strick zu glatten Denimstoffen.
Jeans & Nachhaltigkeit
Wenn man in den letzten Jahren etwas gelernt hat, dann das: Qualität zahlt sich aus. Eine hochwertige Jeans hält nicht nur länger, sie sieht auch nach Jahren besser aus. Ich versuche mittlerweile, weniger, aber gezielter zu kaufen. Lieber eine Jeans, die mich mehrere Winter begleitet, als drei, die nach einer Saison ausleiern.
Viele Marken setzen inzwischen auf recycelte Baumwolle oder nachhaltige Waschverfahren, was den Umweltaspekt verbessert, ohne dass man auf den gewohnten Look verzichten muss. Es lohnt sich, beim Kauf darauf zu achten.

Fazit: Die beste Jeans für den Winter? Kommt auf dich an.
Jeans sind ein bisschen wie gute Freunde – man hat ein paar, auf die man sich immer verlassen kann, und manchmal entdeckt man plötzlich ein neues Lieblingsstück. Für mich war es diesen Herbst die Paperbag Jeans, die mich in Tallinn durch Wind, Regen und Kopfsteinpflaster begleitet hat. Warm, bequem, mit Stil.
Aber ob Bootcut, Straight oder Wide Leg – Hauptsache, du fühlst dich wohl darin. Kombiniert mit den richtigen Materialien und Farben wird selbst die schlichteste Jeans zum Lieblingsstück der Wintersaison.





2 Kommentare
Your styling of the paperbag jeans with the gray coat and wool cap looks perfectly chic for exploring a historic city. It’s a great example of being both fashionable and practical.
I also appreciate you mentioning the comeback of bootcut jeans. They’re so versatile and really do work well over winter boots, creating such a clean line. I think I need to look for a pair of the flannel lined ones you mentioned for the coldest days. That is next level practical advice.
Die Looks gefallen mir richtig gut! Perfekt noch dazu, dass sich die Paperbag als neues Lieblingsstück entpuppt hat, sie sieht auch wirklich cool aus!