Trendfrisur Boxer Braids

Warum es eigentlich gar keine Boxer Braids sind und was Kim Kardashian damit zu tun hat! Sie prägt ja so einige Trends, wie auch Contouring oder BBLs. Boxer Braids sind DIE Trendfrisur momentan. Der Hype entstand durch Kim Kardashian und sie nannte die Frisur einfach mal “Boxer Braids”. Streng genommen ist das falsch. Es heißt nämlich “Cornrows” oder auch “Reverse French Braid” oder “Dutch Braid”. Es sind nämlich zwei “umgedrehte französische Zöpfe”.

Was es mit der Kritik an Boxer Braids auf sich hat

Ich hatte von dem Trend Boxer Braids viel gelesen und die Frisur beispielsweise schon an Chiara Ferragni bewundert. Als mein Bild auf Instagram in den Topbildern des Hashtags #boxerbraids erschien, hagelte es allerdings Kommentare: Das sind keine Boxer Braids, sondern Cornrows. Es gibt sogar ein Profil, dass sich “What the fuck are boxer braids” nennt. Gerade die afrikanischen Frauen sind offensichtlich total genervt, dass dank Kim Kardashian diese Frisur jetzt unter einem von ihr erfundenen Namen in der Medienwelt kursiert.

Kulturelle Aneignung – warum die Kritik berechtigt ist

Die Diskussion geht dabei weit über die Frisur hinaus. „Boxer Braids“ sind keine neue Trendidee aus Hollywood, sondern Teil der afroamerikanischen Kultur. Cornrows haben eine jahrhundertelange Geschichte – sie stammen ursprünglich aus Afrika, wo sie nicht nur Mode waren, sondern auch Identität, Stammeszugehörigkeit oder gesellschaftlichen Status ausdrückten. Während People of Color im Westen für solche Frisuren lange Zeit diskriminiert oder in Schulen und Büros sanktioniert wurden, wird derselbe Look nun als Fashion-Trend gefeiert, sobald Prominente wie Kim Kardashian ihn tragen.

Das Problem liegt also nicht im Tragen selbst, sondern im Ausblenden des Ursprungs. Wenn ein kulturelles Symbol aus seinem Kontext gerissen, umbenannt und vermarktet wird – ohne Anerkennung der Herkunft oder der Community, die es geprägt hat – entsteht ein Ungleichgewicht. Deshalb empfinden viele die Bezeichnung „Boxer Braids“ als respektlos.

Das heißt nicht, dass man als weiße Frau keine Cornrows tragen darf – aber es ist wichtig, sich bewusst zu machen, woher der Stil stammt und Respekt zu zeigen, indem man ihn richtig benennt. Statt von „Boxer Braids“ zu sprechen, ist der korrekte Begriff eben Cornrows oder Dutch Braids.

Kann ich das mit meinen Haaren auch machen?

Bestenfalls habt ihr für diese Frisur dicke Haare oder viele Haare. Dann sieht es eben richtig cool aus. Chiara zeigt, dass es auch bei Blondinen funktioniert.

Warum lieben wir diese Frisur so?

Zöpfe sind generell immer in und das schon seit Jahrzehnten. Warum gerade dieser Hype jetzt so groß ist? Die Frisur lässt einen direkt richtig cool und lässig wirken, es sieht stark und selbstbewusst aus und man fühlt sich damit auch total wohl.

Wie flechte ich diese Frisur (egal wie sie jetzt heißt)?

Meine Frisur hat Halil vom Haarhaus Dirk Lange in Saarbrücken gezaubert – ein wahrer Flechtprofi. Wenn ihr selbst Profis seid im Flechten von französischen Zöpfen, dürfte es kein Problem sein. Ich kann das leider noch nicht so gut, doch ich bin am Üben! Hier heißt es nämlich: Übung macht den Meister – und zwar richtig, richtig viel Übung. Am besten an der Freundin üben und wenn es da klappt, mal an sich selbst versuchen.

Dieses YouTube-Video zeigt ziemlich schön wie es funktioniert: