Früher war mein Badezimmer ein kleines Labor: Seren, Toner, Booster, Masken, Öle, Ampullen – unzählige Wirkstoffe von zig verschiedenen Brands. Das war überfordernd. Ich habe neue Produkte ausprobiert, Reviews gelesen, mich durch Proben getestet. Und doch: Meine Haut war oft gereizt, trocken, unruhig. Heute ist das anders. Meine Routine ist einfach geworden – und das fühlt sich richtig gut an. Hautpflege ist kein Wettbewerb und es geht auch nicht um Trends, die meine Haut mitmachen muss. Manchmal bewirken weniger Produkte mehr.

Wie alles angefangen hat: Beauty-Overload
Ich war jahrelang ein kleiner Beauty-Nerd. Nach Feierabend YouTube-Videos schauen, Blogposts lesen, neue Trends testen – das war mein Ding. Schon seit ich 2013 mit dem Bloggen angefangen habe. Ich wollte wissen, was hinter Wirkstoffen steckt, welche Reihenfolge beim Auftragen „die richtige“ ist, ob man ein Serum, eine Essenz und ein Öl braucht oder nur eines davon.
Irgendwann hatte ich unzählige Produkte im Bad stehen. Das klingt nach Luxus, war aber mehr Stress als Genuss. Wenn man jeden Abend erst mal fünf Schichten auftragen muss, wird aus einem Ritual schnell eine Pflicht.
Meine neue Routine: Weniger Produkte, mehr Achtsamkeit
Ich starte den Tag heute mit einer milden Reinigung und einem guten Serum, das meiner Haut Feuchtigkeit gibt, ohne zu beschweren. Früher kam danach noch ein Toner, eine Essenz, manchmal sogar zwei Seren. Heute vertraue ich einem Produkt, das wirklich funktioniert, statt fünf halbvolle Fläschchen im Schrank zu haben.
Nach dem Serum trage ich eine leichte Tagespflege mit SPF auf – und das war’s. Abends reinige ich mein Gesicht gründlich, um Schmutz, Make-up und Talg zu entfernen, und benutze dann meine natürliche Antifaltencreme.
Ich achte dabei darauf, dass sie möglichst sanft ist, ohne Silikone, ohne Alkohol, ohne künstliche Duftstoffe. Meine Haut hat sich in wenigen Wochen sichtbar beruhigt. Sie fühlt sich glatter an, ist weniger gerötet und braucht weniger Zeit, um sich zu regenerieren.

Warum Minimalismus auch in der Hautpflege funktioniert
Hautpflege ist ein bisschen wie Ernährung. Wenn du jeden Tag alles Mögliche durcheinander isst, wird dein Körper irgendwann rebellieren. Bei der Haut ist es ähnlich: Sie braucht keine Dauerbeschallung, sondern Balance.
Viele Produkte versprechen sofortige Ergebnisse – mehr Glow, weniger Falten, straffere Konturen. Aber das funktioniert selten dauerhaft. Wirklich sichtbare Veränderungen brauchen Zeit. Und Geduld.
Minimalismus bedeutet für mich nicht, auf Pflege zu verzichten, sondern bewusst zu wählen. Ich möchte verstehen, was meine Haut braucht, und ihr das geben – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die psychologische Seite: Weniger Produkte, weniger Druck
Wenn man weniger Produkte besitzt, hört der Vergleich auf. Ich scrolle nicht mehr durch unzählige Tutorials, um „die perfekte Routine“ zu finden. Ich mache einfach meine. Das hat etwas Befreiendes.
Abends im Bad zu stehen, das Gesicht zu reinigen, ein Serum aufzutragen, meine Creme einzumassieren – das ist jetzt wieder etwas Ruhiges. Kein optimierendes Projekt, sondern ein Moment für mich. Eben richtige Achtsamkeit im Alltag.
Es geht nicht nur um Haut, sondern auch um Kopf. Ich habe aufgehört, meine Haut zu „korrigieren“. Stattdessen versuche ich, sie zu verstehen. Kleine Unreinheiten gehören dazu, genau wie Linien, die mit der Zeit kommen. Ich will gepflegt aussehen, aber nicht makellos – das ist für mich ein echter Fortschritt.

Hautpflege im Alltag: Weniger Stress, mehr Zeit
Ich bin Mutter, ich arbeite selbstständig, ich habe Tiere – und ehrlich gesagt, Hautpflege soll in mein Leben passen, nicht umgekehrt. Eine Routine, die 20 Minuten dauert, ist für mich schlicht unrealistisch.
Morgens reicht mir mein kleines Ritual: reinigen, Serum, Tagescreme, Kaffee. Wenn Dottie neben mir krabbelt und Luna sich auf dem Fensterbrett streckt, ist das für mich schon Luxus.
Diese Einfachheit bringt mich runter. Ich habe wieder Spaß daran, mich um mich selbst zu kümmern, ohne Druck.
Von Trends zu Bedürfnissen
Ich liebe es, neue Dinge zu entdecken, aber ich bin vorsichtiger geworden. Nicht jeder Trend ist sinnvoll. Ich schaue inzwischen eher, warum etwas wirkt, statt blind mitzumachen.
Niacinamid, Retinol, Vitamin C – alles tolle Wirkstoffe, aber nicht jeder braucht alles. Ich habe gelernt, meine Haut zu beobachten: Wie reagiert sie auf Kälte, auf Stress, auf Hormonschwankungen? Danach richte ich meine Routine aus.
Weniger blindes Nachkaufen, mehr bewusste Entscheidungen.

Mein Fazit: Ruhe im Badezimmer, Ruhe im Kopf
Ich habe meine Routine auf drei bis vier Produkte reduziert – und das ist genau richtig so. Ich habe weniger Abfall, weniger Verpackung, weniger Kosten. Dafür mehr Klarheit, mehr Wohlgefühl, mehr Konstanz.
Das Schönste daran? Ich merke endlich wieder, wenn ein Produkt wirklich etwas verändert. Und das motiviert mich mehr als jedes neue Beauty-Trendvideo.
Hautpflege ist heute für mich kein Hobby mehr, sondern ein Teil meines Alltags. Still, verlässlich, unkompliziert. Am Ende zählt für mich nur eins: Weniger Hype, mehr Achtsamkeit. Was gehört zu deiner täglichen Pflegeroutine?





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