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Mein erster Poetry-Slam Text

7. September 2019
Mein erster Poetry-Slam Text

“Poetry Slam ist wie ein Rausch”, erklärt uns Florian Cieslik beim Creative Workshop, “du steigerst dich immer hinein. Du schaust es dir von allen Seiten an.” Zum Ende es Workshops hin (ich habe in dem Beitrag “So lernst du kreativ zu schreiben”) schon ganz viel darüber berichtet, haben wir auch unseren eigenen Text verfasst. Mein erster Poetry-Slam Text! Ich habe mir das ehrlich gesagt selbst nie so ganz zugetraut, doch da selbst Florian meinte ich habe da etwas Gutes in der kurzen Zeit (wir hatten 20 Minuten dafür) verfasst, wollte ich es mit euch teilen in diesem Beitrag. Das hat mich sehr ermutigt!

 

 

Mein erster Poetry-Slam Text

 

Mein erster Poetry-Slam Text!

 

2004

Die Autofahrt geht sieben Stunden lang

Sieben Stunden mit Death Metal, Cola und Fremden, zusammengepfercht auf der Rückbank

Das ist nur der Anfang.

Autobahn, Autobahn, die hässlichste Raststätte der Welt

Steht in Eisenach.

Plattenbauten ziehen vorbei, Jena, Gera,

was auch immer, naja.

Ist das jetzt die Fahrt ins Paradies?

Wollten wir nicht eigentlich nach Paris?

 

6. Etage, ein Plattenbau mit 13 Stockwerken

Möblierte Wohnung, kein Platz für mich,

kein Platz für dich.

Wir streiten mehr als wir uns verstehen.

Ich gehe raus, ich will das alles nicht bestärken.

 

Diese Stadt. Berlin.

U-Bahn, Street-Art, Ghetto, immer am Puls.

Wie könnte ich je woanders sein.

Kann ich bitte einziehen?

 

2017

Wohnungsbesichtigungen, Makler und Miethaie.

Tag für Tag.

Morgens, Abends, am Mittag. Und dann bin ich hier.

ist ja nur 13 Jahre später.

Bunt, laut, schrill, Lack und Leder, keine Verpflichtungen, keine Liebe,

Drogen, Sex, Alkohol,

auch das ist Berlin.

War das jetzt die Fahrt ins Paradies?

Wollten wir nicht eigentlich so viel mehr?

 

 

Mein erster Poetry-Slam Text

 

Fotos von Eva Fredrichs

 

Das hat mir geholfen bei diesem Text

 

Ich kann nichts schreiben was nicht persönlich ist, was nicht emotional ist. Unser vorgegebenes Thema war Vielfalt. Das hat mich direkt an Berlin erinnert, die große Vielfalt die hier herrscht, sowohl positiv als auch negativ. Mein großer Struggle in diese Stadt zu ziehen, der mich über ein Jahrzehnt begleitet. Die ganzen Veränderungen die dieser Umzug mit sich bringt, wie unfassbar schwer es in den ersten zwei Jahren war hier klar zu kommen.

Was mir auch geholfen hat: Reimmaschine.de

Außerdem die Übung mit dem Silben zählen: Wir hatten als Übung einen Text verfasst, bei dem immer acht Silben pro Zeile vorkommen. Das hat mich total fasziniert, weil ich bisher noch nie Silben gezählt habe beim Texten.

Ich hatte schon mal einen Poetry-Slam Abend erlebt bei einem Bloggerdinner mit Sebastian23. Ich finde das wirklich sehr fasziniert, gerade weil die Poetry-Slam Szene in Deutschland die größte weltweit ist! Am liebsten mag ich die Texte von Bente Varlemann, das kann ich euch sehr empfehlen!

 

Habt ihr Berührungspunkte mit dem Thema, gefällt euch Poetry-Slam?

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1 Kommentar

  • Antworten Lisa 8. September 2019 um 08:41

    Vielen Dank für den Mut deinen Text zu teilen, der im übrigen wirklich gut ist!

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