Dottie wird schon bald 10 Monate alt. Und ich kann dir sagen: Ich war vor der Geburt im Dauerstress. Insbesondere das Thema Baby-Erstausstattung war ein großer Faktor dabei. Ich habe zig Listen online verglichen, jeden Punkt ständig durchgegangen, alles Mögliche gekauft. Teilweise doppelt, weil ich nicht mal mehr gemerkt habe, dass ich schon ein Badethermometer hatte.
Und jetzt, mit ein bisschen Abstand, Schlafmangel-Erfahrung und einer sehr realen Wohnung, in der Dinge echten Platz brauchen, kann ich ziemlich klar sagen, was bei uns wirklich gebraucht wurde und was wir auch später (oder gar nicht) hätten kaufen können.
Was mir damals gefehlt hat, war keine noch längere Liste, sondern diese simple Unterscheidung: Was brauchst du sofort, wenn das Baby da ist, und was kann warten, bis ihr überhaupt wisst, wie euer Alltag aussieht?

Schlafen: Wir brauchten lange kein Babybett
Das kann warten
Babybett
Klassiker. Steht auf jeder Checkliste ganz oben. Bei uns: lange völlig egal. Dottie hat ewig nicht im Babybett geschlafen. Erst ab ungefähr 6 Monaten war das überhaupt mal ein Thema, dass sie manchmal im eigenen Bett geschlafen hat. Vorher war es einfach nicht relevant.
Bettumrandung, Babykopfkissen, Deko fürs Bett
Haben wir nicht gebraucht, und ehrlich gesagt will ich es auch nicht. Gerade am Anfang ist alles, was irgendwie „extra“ im Bett liegt, eher Risiko als Hilfe. Kopfkissen ist für Babys sowieso nichts, Bettumrandung war bei uns komplett überflüssig.
Babyphone
Das haben wir auch erst viel, viel später angefangen zu verwenden. Braucht man nicht sofort.
Das hat bei uns wirklich geholfen
Federwiege
Das war bei uns kein „nice to have“, das war ein echter Alltagshelfer. Wenn du ein Baby hast, das viel Nähe und Bewegung braucht, kann das ein Riesenunterschied sein.
White Noise Machine
Ebenso. Gerade wenn man nicht komplett in Watte wohnen kann und normale Geräusche dazugehören. White Noise war bei uns ein echter Beruhigungsfaktor.
Schlafsäcke und Spannbettlaken
Klingt langweilig, ist aber die Basis. Lieber ein paar sinnvolle Basics als 20 „süße“ Extras.
Wickeln: Hier lohnt es sich, direkt gut aufgestellt zu sein
Wenn es einen Bereich gibt, der wirklich sofort läuft, dann das: Wickeln. Das machst du nicht irgendwann später. Das machst du ab Tag 1. Mehrfach. Jeden Tag.
Wirklich gebraucht
Wickeltisch oder Wickelplatz
Für mich: ganz wichtig. Nicht nur fürs Baby, auch für deinen Rücken und deine Nerven. Alles in Griffweite macht einen großen Unterschied.
Windeln, Feuchttücher, Wundschutz
Absolut Basic. Wundschutz ist so ein Ding, das du nicht jeden Tag brauchst, aber wenn du ihn brauchst, willst du ihn da haben.
Windeleimer
Ja. Kein glamouröses Thema, aber sinnvoll. Sonst liegt der Geruch schneller in der Wohnung, als du „ich lüfte doch“ sagen kannst.
Mulltücher: viele
Hier widerspreche ich jedem minimalistischen Baby-Guide: Bei uns gingen die Dinger ständig weg. Spucke, Milch, Unterlage, Kuscheltuch, Notfalltuch, alles. Wenn du denkst „ich habe genug“, kauf noch ein paar. Wirklich.
Das haben wir nicht gebraucht
Wärmelampe
Bei uns war’s Sommer, und selbst jetzt brauchen wir sie nicht. Kann in bestimmten Wohnungen sinnvoll sein, klar. Für uns war es kein Thema.
Zu viel Wickeltaschen-Organisation
Eine einfache Wickeltasche reicht. Du brauchst kein Taschensystem in Taschensystemen, das macht es oft nur unübersichtlicher.

Kleidung: Weniger ist mehr
Wirklich gebraucht
Bodys und Strampler in realistischer Menge
Realistisch heißt: Du wäschst regelmäßig, du brauchst nicht 20 pro Größe. 5-6 sollten ausreichen. Mit langen Armen und kurzen Armen. Wir lieben Sachen, die sich leicht an- und ausziehen lassen. Am besten mit Knöpfchen oder Reißverschlüssen.
Socken, Mütze, ein-zwei warme Overalls je nach Jahreszeit
Das ist alles. Wirklich.
1 bis 2 Teile „zum Rausgehen“, die praktisch sind
Nicht die Mini-Jeansjacke, die aussieht wie ein Editorial, sondern Sachen, die schnell an und aus gehen. Overalls oder Jäckchen, je nach Jahreszeit.
Eher unnötig bei uns
Outfits in absurden Mengen
Ich verstehe es, Babyklamotten sind zu süß. Aber Dottie hatte Phasen, da hat sie gefühlt alle 2 Wochen eine neue Größe gebraucht. Und dann sitzt du da mit schönen Sachen, die sie exakt einmal getragen hat.
Unterwegs: Das ist die Kategorie, in der man am meisten Geld verbrennen kann
Wirklich gebraucht
Kinderwagen oder Trage, je nachdem was zu euch passt
Wir haben beides genutzt, aber nicht gleichzeitig gleich viel. Trage war super für kurze Wege und wenn Dottie Nähe brauchte. Kinderwagen war Gold für längere Strecken und wenn man auch mal Sachen transportiert. Im Winter auch wichtig: Ein Fußsack und Handschuhe, die man am Griff des Wagens befestigen kann.
Wickeltasche, klein und funktional
Ich bin Team: nicht zu groß, sonst packt man zu viel ein und trägt sich kaputt.
Wetterschutz: Regen, Wind, Sonne
Sonnenschutz ist wichtig, egal ob Schirm, Verdeck oder Tuch, Hauptsache sicher und nicht zu heiß.
Babyschale
Ganz wichtig, das brauchst du für Autofahrten.
Eher unnötig bei uns
Zu viel „für den Fall, dass“
Extra Decke, Extra Kissen, Extra XY. Klar, ein Ersatzbody ist wichtig. Aber du musst nicht einen halben Haushalt mitnehmen.

Baden und Pflege: Hier trennt sich schön von sinnvoll
Das ist auch die Kategorie, in der ich früher die wildesten Dinge gekauft habe. Ich dachte wirklich, man braucht einen ganzen Drogeriemarkt Zuhause.
Wirklich gebraucht
Babybadewanne oder einfacher Badeeinsatz
Du brauchst etwas, womit du sicher baden kannst, ohne selbst zu verrenken.
Mildes Babywaschgel oder nur Wasser, je nach Haut
Weniger ist oft mehr.
Weiche Handtücher, am besten eins, das gut hält
Ein Ein weicher Badeponcho für Babys ist easy, weil er nicht ständig aufklappt. Nasse Babys rutschen, zappeln, du willst sie schnell warm einpacken.
Nagelschere oder Baby-Nagelfeile
Babykrallen sind kein Mythos. Die sind real.
Eher unnötig bei uns
Der komplette Pflegezoo
Öl, Lotion, Spezialcreme, Extra Shampoo, Babyparfum, und am besten noch 3 Bürsten. Nein. Wenn dein Baby keine speziellen Hautthemen hat, reicht minimal.
Nasensauger
Ja, ich hatte einen. Ja, ich war überzeugt, ich brauche ihn. Nein, wir haben ihn fast nie benutzt. Wenn du ihn brauchst, kannst du ihn immer noch besorgen. Es ist wirklich kein Weltuntergang, wenn du den nicht vor Geburt in der Schublade hast.
Stillen oder Flasche: Das kommt auf euch an, aber ein paar Basics helfen immer
Ich sag’s wie es ist: Das ist ein Thema, bei dem man sich schnell verrückt machen lässt. Stillen kann super laufen, kann aber auch anstrengend sein. Flasche kann super sein, kann aber auch Organisation bedeuten.
Wirklich gebraucht
Ein paar Flaschen, falls ihr Flasche gebt oder kombinieren wollt
Nicht 12. Fang klein an, schau was passt. Wir kommen mit 6-8 Flaschen gut klar.
Babyflaschen-Reiniger
Wir haben den Kleanpal von Momcozy gekauft und nutzen ihn täglich. Das ist so ein Ding, das weniger mentale Last macht, weil du nicht ständig das Gefühl hast, hinterher zu sein mit Spülen und Sterilisieren.
Still-BHs und Stilleinlagen, falls relevant
Super praktisch und ein Muss.
Eher unnötig bei uns
Flaschenwärmer, Milchpulverportionierer, Spezialgeräte
Kann alles nützlich sein, je nach Alltag. Bei uns ging es oft einfacher. Wir haben Fläschchen kurz im Wasserbad aufgewärmt und den Flaschenwärmer nie genutzt.
Geschenke: Lass dir Sinnvolles schenken
Das ist mir wichtig, weil es viele unterschätzen: Man muss nicht die komplette Baby-Erstausstattung selbst kaufen. Gerade wenn Familie und Freunde fragen, was sie schenken können, ist das deine Chance, die Wohnung nicht in einen Babywarenladen zu verwandeln.
Wenn du eine Adresse brauchst, um personalisierte Babygeschenke finden zu können, schau mal bei Wunderwunsch vorbei. So süße Sachen!
Meine Mini-Checkliste: Erstausstattung, die bei uns wirklich funktioniert hat
Wenn du nur eine Kurzliste willst, bitte sehr:
Schlafen
- 1 bis 2 Schlafsäcke
- sanftes Nachtlicht
- Federwiege
- White Noise Maschine
Wickeln
- Wickelplatz
- Windeln, Feuchttücher oder Waschlappen
- Wundschutz
- 6 bis 8 Mulltücher
- Windeleimer
Kleidung
- Bodys, Strampler, Schlafanzüge in realistischer Menge
- Socken, Mütze
- je nach Saison 1-2 warme Overalls
Unterwegs
- Kinderwagen oder Trage
- Wetterschutz
- funktionale Tasche
- Babyschale
Baden und Pflege
- Babywanne oder Badeeinsatz
- Handtuch oder Badeponcho
- Nagelschere oder Feile
- mildes Waschgel oder nur Wasser
Fazit: Du brauchst keine perfekte Liste, du brauchst Vertrauen in euch
Ich hätte mir damals so gewünscht, jemand sagt mir: Du wirst nicht scheitern, nur weil du nicht jedes Tool besitzt, das es im Babyregal gibt. Du wirst lernen, was euer Baby braucht. Und vieles merkt man erst, wenn man wirklich drin steckt.
Wenn ich heute auf meinen Erstausstattungs-Stress zurückblicke, ist es fast ein bisschen lustig. Fast. Weil es sich damals null lustig angefühlt hat. Aber es zeigt auch: Dieser Druck kommt nicht von dir, der kommt von außen. Von Listen, von „man muss“, von Werbung, von Vergleichen.
Und ganz ehrlich, am Ende zählt: dass Dottie satt ist, warm ist, sicher ist, und dass ihr irgendwie durch den Tag kommt.
Jetzt will ich’s aber wissen: Was war bei euch der größte Fehlkauf, und was war das Teil, ohne das ihr nicht klargekommen wärt?





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