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Fernreise mit Baby: So haben wir den Trip nach Brasilien gemeistert

28. August 2025
Andrea von andysparkles hält ihr Baby mit Blick auf Rio de Janeiro, Brasilien - Fernreise mit Baby

Als wir zum ersten Mal darüber gesprochen haben, mit unserer damals vier Monate alten Tochter nach Brasilien zu fliegen, war mein erster Gedanke: „Sind wir komplett verrückt?“ Der zweite: „Wie viele Windeln passen eigentlich in eine Reisetasche?“ Mein Freund wollte unbedingt im Juli seine Familie besuchen. Er hatte sie seit vielen Jahren nicht gesehen und in dem Monat fanden gleich vier Geburtstage statt. Ich sagte zu, wenn wir dann auch einige touristische Ziele besuchen. São Paulo und Rio de Janeiro waren ein Muss! Doch das bedeutete auch, dass wir mindestens vier bis fünf Wochen dort verbringen mussten. Ein enormer Planungsaufwand für eine Fernreise mit Baby!

Eine Fernreise mit Baby klingt schon auf dem Papier nach einer sportlichen Herausforderung. In der Realität ist sie eine Mischung aus logistischer Meisterleistung, Improvisation und der Erkenntnis, dass Schlaf im Flugzeug ein Mythos ist – zumindest für Eltern.

In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie wir unseren Langstreckenflug nach Brasilien mit Baby gemeistert haben, welche Fehler wir gemacht haben und was uns wirklich geholfen hat.

Andrea von andysparkles mit Baby vor bunter Streetart in São Paulo, Brasilien - Fernreise mit Baby

Reiseblog auf andysparkles

Die ersten Fragen zur Reisevorbereitung

Mein Partner ist Brasilianer, und für ihn war es wichtig, dass unsere Tochter schon früh seine Familie kennenlernt. Für mich war es eine Herzenssache – und gleichzeitig eine Horrorvorstellung, 11 Stunden mit einem Baby in einer fliegenden Blechdose zu sitzen.

Dazu kamen Fragen wie:

Die Antworten kamen Schritt für Schritt – und meistens nicht in der Reihenfolge, in der ich sie gern gehabt hätte.

Planung: Was wir vorab organisiert haben

Ich habe früh angefangen, mich in Foren und bei befreundeten Eltern umzuhören. Die Quintessenz: Vorbereitung ist alles – aber Flexibilität rettet dir den Tag.

Unsere wichtigsten Vorbereitungen:

  • Reisepass fürs Baby: Ein biometrisches Passfoto von einem drei Monate alten Baby zu machen, ist eine Comedy Show für sich.
  • Impfungen und Arztbesuch: Vorab klären, ob für Brasilien besondere Impfungen nötig sind (Nein, beziehungsweise: Das Baby darf zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegen Gelbfieber etc. geimpft werden.)
  • Flugbuchung: Nachtflug, in der Hoffnung auf Schlaf (Spoiler: hat nur bedingt funktioniert).
  • Unterkünfte: Airbnb statt Hotel, um Küche und Waschmaschine zu haben.
  • Packliste: Mindestens 17 Mal überarbeitet.
Andrea von andysparkles mit Kinderwagen und Baby auf dem Aussichtspunkt Zuckerhut Rio de Janeiro, Brasilien

Die Sache mit dem Gepäck

Früher war ich immer Team Hartschalenkoffer – ordentlich, strukturiert, nichts verbeult. Aber mit Baby hat sich mein Blick auf Gepäck komplett verändert.

In Brasilien mussten wir öfter zwischen Inlandsflügen, Ubern, Bussen und Familienbesuchen hin- und herwechseln. Das heißt: schnelles Packen, schnelles Auspacken, wenig Platz im Auto. Unsere große, robuste Reisetasche war hier Gold wert, weil sie leichter zu verstauen war, mehr reinpasste als gedacht und keine starren Kanten hatte, die ständig im Weg sind. Sie ging überall mit, passte in den Kofferraum zwischen Kinderwagen und Einkäufe und ließ sich zusammenfalten, wenn sie mal leer war.

Der Flug: 12 Stunden zwischen Hoffnung und Realität

Der große Tag kam – und mit ihm die Erkenntnis, dass „leichtes Handgepäck“ beim Reisen mit Baby nicht existiert. Wir hatten das alles dabei:

  • Wickeltasche
  • Milchpulver und abgekochtes Wasser, unzählige Babyfläschchen
  • Babyschale für die Autofahrten
  • faltbarer Reisebuggy
  • Decken und Spucktücher
  • Ersatzoutfits (für sie und für mich)
  • Spielzeug

Am Flughafen klappte alles reibungslos. Das Boarding? Auch okay. Aber dann startete der Flieger – und mein Baby beschloss, dass Schlaf völlig überbewertet ist. Zumindest beim Rückflug. Auf dem Hinflug ging es noch viel besser.

Wir haben uns im Wechsel um sie gekümmert, sind oft aufgestanden und haben den Gang rauf- und runtergeschoben. Das Babybett der Airline war nett, aber nur für kurze Nickerchen interessant. Auf dem Rückflug war sie auch schon fast zu groß dafür.

Mein Tipp: Rechne damit, dass du den Großteil der Zeit wach bist. Filme schauen kannst du dir auch meistens abschminken.

Andrea von andysparkles mit Baby auf der berühmten Escadaria Selarón in Rio de Janeiro, Brasilien

Ankunft und brasilianischer Familienempfang

Nach der Landung in São Paulo waren wir durch – aber das Adrenalin hat uns wach gehalten. Die ganze Reise dauerte fast 27 Stunden. Wir mussten umsteigen, anschließend noch eine längere Autofahrt unternehmen – das hat sich alles gezogen. Und nach der Ankunft gleich die Schwiegermutter und deren eigene Mutter kennenlernen, die ganz überwältigt waren, endlich das Baby kennenzulernen.

In Brasilien gilt: Hast du ein Baby, bist du automatisch der Star. Fremde sprechen dich an, wollen wissen, wie alt das Kind ist, und geben dir ungefragt Tipps. Schön, aber auch überwältigend, wenn du gerade so viele Stunden Flug hinter dir hast.

Unterwegs im Land: Flexibilität ist alles

Brasilien ist riesig – und wir wollten nicht nur eine Stadt sehen. Also ging es von São Paulo weiter nach Rio, dann ins Landesinnere zu Verwandten.

Was dabei half:

  • Minimalistisch packen – Babys brauchen viel, aber nicht zehn Outfits pro Tag.
  • Reisetasche statt Koffer: Für schnelles Ein- und Auspacken und einfaches Verstauen.
  • Tragetuch: Oft praktischer als der Kinderwagen.
  • Pausen einplanen: Reisen mit Baby ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf.
Andrea von andysparkles stillt ihr Baby im Innenhof in Santos, Brasilien

Die größten Learnings aus der ersten Fernreise mit Baby

  1. Perfekte Planung gibt es nicht – irgendwas läuft immer anders.
  2. Das richtige Gepäck macht einen riesigen Unterschied.
  3. Hilfe annehmen: In Brasilien will dir jeder helfen – lass es zu.
  4. Weniger ist mehr: Du brauchst weniger, als du denkst.
  5. Die kleinen Momente zählen – wenn dein Baby zum ersten Mal das Meer sieht oder im Arm der Familie einschläft.

Fazit

Unsere Brasilienreise mit Baby war kein Wellnessurlaub. Es war chaotisch, manchmal nervenaufreibend, aber voller schöner Begegnungen.

Ich denke heute weniger an den Schlafmangel, sondern an das Lächeln meiner Tochter am Strand, die Umarmungen der Familie und all die kleinen Abenteuer dazwischen.

Wenn wir das geschafft haben, schaffen wir jede Reise. Wie sind deine Erfahrungen zur Fernreise mit Baby? Hast du noch Fragen dazu?

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1 Kommentar

  • Antworten Mesalunita 29. August 2025 um 12:09

    Also tatsächlich habe ich mich das mit generell überhaupt mit einer Flugreise mit Baby nicht getraut. Im Nachhinein habe ich gehört, soll es einfacher sein, als mit einem Kleinkind. Die Erfahrung hatte ich schon. Aber, dass ein Urlaub generell mit Kind erholsam wird, das kannst du für die nächsten Jahre abhaken. Kleinkinder fordern einen immer. Der Urlaub ist einfach nicht mehr so entspannt, es ist schön, aber anders als vorher. Zumindest hast du wundervolle Bilder machen können, die euch ein Leben lang bleiben!
    Das dich fremde Menschen aufgrund deines Babys ansprechen, dass hat man auch in Deutschland. Es ist, wie man oft hört genauso ein Magnet wie Hundebabys. Manche meinen es gut, manche Ratschläge kann man getrost vergessen. Das wird weniger, wenn der Babyglow vorbei ist.

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