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Freitagspost: Du kannst dir selbst nicht entkommen

6. April 2018
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Ich war schon immer gut im Weglaufen. Über viele Jahre habe ich die Kunst des Verschwindens perfektioniert. Wenn mir etwas zuviel wird, dann haue ich ab. Genieße die neu gewonnene Freiheit. Unabhängig, losgelöst, ungebunden. Doch mit der Zeit habe ich vor allem eins immer wieder gespürt: Du kannst dir selbst nicht entkommen. Egal wie geschickt du es auch anstellst.

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…und täglich grüßt das Murmeltier

Soll das wirklich alles sein? Aufstehen, arbeiten gehen, in der Mittagspause einen Happen essen, abends ins Fitness-Studio und am Wochenende mal ins Kino oder feiern gehen. Das ist Alltag für dich, es war es für mich, für viele von uns in verschiedenen Variationen. Der einzige Unterschied im Lauf des Tages: Esse ich heute nur ein Brötchen oder einen Salat? Die gleiche Wohnung, die gleiche Stadt, dieselben Freunde. Selbst der Türsteher in deinem Lieblingsclub kennt dich schon mit Vornamen.

Du fängst an zu träumen. Vom Roadtrip durch die USA. Von den Stränden Vietnams. Von einem völlig anderen Leben, anderen Menschen und Gewohnheiten. So fing ich an jede Gelegenheit zu nutzen. Ein Festival in Freiburg, ein großes Konzert in Gelsenkirchen. Ein Trip nach Berlin über Ostern und dann noch nach Prag. Eine Reise entfernt uns von einem Tag auf den anderen aus unserer Routine. Anderes Restaurant, andere Menschen, andere Gewohnheiten. Unser Leben ist völlig auf den Kopf gestellt, wenn auch nur zeitlich begrenzt.

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Vielleicht musst du alles ändern?

Irgendwann realisierst du, dass auch ein Jobwechsel, eine neue Wohnung oder ein neuer Freund dir nicht das bringt, was du wirklich haben willst. Was willst du eigentlich haben? Etwas völlig anderes, raus aus deinem Trott willst du und das komplett. Wenn du kannst, gehst du jetzt ins Ausland. Oder du ziehst nach Berlin. Nach einem Jahr in Berlin hast du zwar deine Gewohnheiten komplett geändert, dein Alltagstrott sieht auch völlig anders, doch du wirst bald feststellen, dass es nicht genügt. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt auszuwandern. Doch dann liest du einen Artikel auf Medium.com über die “Daily Box of Experience” und dir wird eins klar: Du kannst dir selbst nicht entkommen.

Es ist nicht falsch, umzuziehen, auszuwandern oder viel zu reisen. Doch es ist nicht die Lösung, wenn wir mit uns selbst nicht im Reinen sind. Ich finde es manchmal schwierig für mich zu realisieren, wann ich wieder losziehe um zu verschwinden und wann es vielleicht wirklich angebracht ist, den Abflug zu machen. Should I stay or should I go? Wieder umziehen, wieder Kontakte abbrechen, wieder eine neue Wohnung suchen – oder einfach mal bleiben?

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8 Kommentare

  • Antworten FiosWelt 6. April 2018 um 13:51

    Da sprichst du etwas wahres an. Besonders der Alltagstrott auf der Arbeit kann einen schnell zweifeln lassen. Jeden Morgen aufstehen, arbeiten und abends wieder schlafen gehen und am Wochenende am liebsten von der Woche erholten, damit man die nächste Woche wieder übersteht. Ich habe auch öfter solche Gedanken, kann mich aber durchs Tanzen und meine Familie ganz gut davon ablenken.

    Liebe Grüße
    Fio

  • Antworten Milex 6. April 2018 um 19:51

  • Antworten PiusLucius 6. April 2018 um 20:42

    Ich brauche den Alltag zum Beispiel sehr. Nur so kann ich es genießen, wenn ich mal frei hab und mir was besonderes gönne. Zu viel “frei“ macht mir wahnsinnige Angst. Stresst mich extrem.

  • Antworten Saskia 7. April 2018 um 07:51

    Mich persönlich nervt gerade mein Alltag unter der Woche, der irgendwie ohne Mini-Highlights auskommen muss. Die Wochenenden sind vollgepackt. Es sind schöne To-Do’s, aber halt To-Do’s. Und ohne schlechtes Gewissen einfach nur entspannen klappt irgendwie gar nicht mehr.

  • Antworten Marie 7. April 2018 um 09:28

    Auch ich mag den Alltag eigentlich sehr, denn dann sind die Highlights wie Urlaub oder schöne Reisen oder Veranstaltungen noch einmal ganz besonders. Ich weiß aber, was du meinst, wenn du vom Weglaufen sprichst. Natürlich sollte man auch glücklich sein, und wenn man an einem Ort unglücklich ist, dann muss man eben gehen. 😉
    Alles Liebe Marie

  • Antworten I need sunshine 8. April 2018 um 15:34

    Sehr schöner Post, der zum Nachdenken anregt. Wir alle verfallen irgendwann in einen Alltagstrott und manchmal möchte man da am liebsten ausbrechen. Dabei hilft es manchmal schon Kleinigkeiten im Alltag zu ändern, um nicht das Gefühl des Stillstandes zu haben.

    Liebe Grüße,,
    Diana

  • Antworten Dahi Tamara 14. April 2018 um 12:03

    Hinterfragen ist wichtig, um nicht in den Trott zu kommen. Allerdings sollte man unterscheiden, ob der Trott nicht eine Phase ist, oder ein existentielles Problem oder Frust darstellt. Wenn man wirklich bemerkt, dass man so wie man lebt nicht glücklich ist, muss man etwas ändern. Wenn man selbst der Grund der Unzufriedenheit ist, muss man allerdings nicht die Umstände ändern, sondern sich selbst …

    Liebe Grüße
    Dahi von Strangeness and Charms
    Über die richtige Pflege und Tipps zum Erhalt einer schönen, strahlenden Haut

  • Antworten Freitagspost: Wie werde ich besser im Schreiben? - andysparkles.de 20. April 2018 um 13:53

    […] verrät mir, dass im April besonders gut meine Netflix Serien Tipps sowie der Freitagspost „Du kannst dir selbst nicht entkommen“ angekommen sind. Gleichzeitig kommen einige andere Artikel super gut an, weil sie durch SEO […]

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