Überall wird groß Minimalismus gepredigt. Wir kaufen uns Bücher über “Magic Cleaning” und erfahren es als wahre Offenbarung, wie wir es endlich schaffen, unseren Kram wegzuwerfen. Wirklich, wir sind eine verrückte Gesellschaft. Während die einen am Existenzminimum leben und einfach nichts besitzen, müssen wir uns ganz viel Gedanken darüber machen, wie wir systematisch Kram wegwerfen können. Da gibt es jetzt die KonMari-Methode und was weiß ich alles noch. Alles nur um eins zu tun: Kram entsorgen. Aufräumen fängt im Kopf an – doch darüber muss man sich erstmal klar werden.
Über mein eigenes Chaos
Ich bin kein strahlendes Vorbild der Ordnung. In meiner Wohnung stapelt sich mehr Make-Up als in manchem gut sortierten Drogeriemarkt, meine Schwester sagte letztens selbst “bei dir ist es wie in einem Klamottenladen”. Ich besitze viel. Zu viel. Zu viel, was ich nicht brauche.
Aufräumen fängt im Kopf an
Wir denken uns immer so: Das kann ich bestimmt noch gebrauchen. So geht es mir bei Schuhen. Unbequeme Schuhe, die ich einmal für einen Look auf dem Blog getragen hatte, hebe ich noch jahrelang auf. “Die könnten doch mal wieder passen”.
Doch der ganze Trubel, der fängt bei uns im Kopf an. 1000 Gedanken, 1000 Dinge die wir erledigen könnten. Müssten. Sollten. Wollen?
Wenn ich daheim ankomme, empfängt mich als erstes das schlechte Gewissen. Zwei hungrige Katzen, zwei schmutzige Katzen-Klos und dann noch die Wäsche, die seit drei Tagen auf dem Balkon herumsteht. Puh. Was zuerst? Artikel schreiben, Fotos erstellen, den Müll herunterbringen oder doch die neue Netflix Serie anfangen? Mein Kopf ist ein Wirrwarr aus ToDos, Wollen, Müssen, Könnten und Sollen.
Nebenbei klingelt das Smartphone fast ununterbrochen.
All das führt zu Stress. Ganz viel Stress, der uns vielleicht gar nicht immer bewusst ist. Bei mir führt es auch zu konstant anhaltendem schlechten Gewissen. Vor mir selbst und meiner Gesundheit vor allem. Wieder keine Zeit gehabt, gesund zu kochen. Sport zu machen. Mal was für sich tun. Wann soll ich da noch aufräumen?
Wie beseitige ich aber nun das Chaos?
Fang bei dir an. In deinem Kopf. Nur wenn du deinen Kopf aus dem Chaos ziehst, dann wirst du auch deine Bude daraus befreien. So fängt das auch an mit dem Minimalismus. Denn mit zu viel Konsum versuchen wir vor allem eins – die Leere zu füllen. Das klappt nur bedingt.
Am besten also sich den Problemen zu stellen und nicht noch mehr Augencremes anhäufen.
Ich räume meist wie eine Verrückte auf, bevor ich verreise. Weil ich dann so nervös bin und es dadurch kompensiere. Wäre also eine gut Lösung, viel öfter zu verreisen, denn dann sähe meine Wohnung bald blitzeblank aus.
So lange das mit dem mehr Verreisen noch nicht klappt, versuche ich es dann mal mit der Ordnung im Kopf.
2 Kommentare
Wirklich toller Post Liebes und du hast vollkommen recht. Das aufräumen fängt im Kopf an. Ich kann mich auch von sehr vielen Dingen nicht trennen auch wenn es schon Jahre ungetragen im Schrank liegt.
LG Jasmin
Aufräumen fängt im Kopf an – wirklich schöner Titel dieses Beitrags, begleitet mit noch schöneren Fotos! Du hast in so vielen Dingen Recht. Bei mir herrscht auch Chaos – aber ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass unsere Wohnung zu klein ist. (Ist sie auch!). Denn, wenn man ein paar kreative Hobbys hat, dann muss man das ganze Zeug auch (zwischen)lagern. Klamotten habe ich gar nicht so viele – obwohl die meisten denken ich hätte ein ganzes Zimmer voller Kleidung. Hätte ich wohl auch, wenn ich mehr Platz dafür hätte. Daher muss ich regelmäßig ausmisten, verkaufen usw. Ein ewiger Kreislauf.
Ich freue mich schon auf die neue Wohnung im nächsten Jahr! 🙂
Liebe Grüße
Anne