Zahnpasta auf Pickel, dickere Haare durch häufiges Schneiden, weiße Flecken auf den Nägeln durch Vitaminmangel – diese Beauty-Mythen sind einfach nicht totzukriegen. Aber was ist wirklich dran? Ich habe die bekanntesten Mythen gesammelt, sie unter die Lupe genommen und verrate dir, was stimmt, was Quatsch ist und welche Tipps stattdessen wirklich helfen.

Warum halten sich Beauty-Mythen so hartnäckig?
Viele Mythen stammen aus einer Zeit, in der Beauty-Wissen noch von Freundinnen, Müttern oder Magazinen weitergegeben wurde – ohne Google, ohne schnelle Faktenchecks. Einige klingen logisch, andere wurden einfach nie richtig überprüft. Heute haben wir zwar unzählige Quellen, aber auch viele widersprüchliche Infos. Deshalb lohnt es sich, einmal gründlich aufzuräumen. Ist übrigens genauso mit Erkältungsmythen!
1. Hilft Zahnpasta gegen Pickel?
Der Mythos:
Zahnpasta auf Pickel tupfen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen ist alles weg.
Die Wahrheit:
Dermatologen warnen klar davor. Zahnpasta enthält zwar antibakterielle Stoffe wie Triclosan (heute in vielen Pasten verboten), aber auch reizende Inhaltsstoffe wie Menthol oder Fluoride. Diese können die Haut zusätzlich reizen, austrocknen und den Pickel verschlimmern.
Besser:
- Produkte mit Salicylsäure oder Benzoylperoxid verwenden
- Pickel in Ruhe lassen, nicht ausdrücken
- Bei häufiger Akne: Hautarzt oder Hautärztin aufsuchen

2. Häufiges Haare schneiden = dickeres Haar?
Der Mythos:
Regelmäßiges Schneiden lässt die Haare dicker und voller nachwachsen.
Die Wahrheit:
Die Haarwurzel bestimmt die Haardicke – nicht die Schere. Schneiden sorgt für gesündere Spitzen und lässt das Haar gepflegter aussehen, verändert aber nicht den Durchmesser der Haare.
Besser:
- Milde Shampoos ohne aggressive Sulfate
- Hitzeschutz vor Föhnen oder Glätten
- Ernährung mit ausreichend Vitaminen (z. B. Biotin, Zink)
3. Weiße Flecken auf den Fingernägeln = Vitaminmangel?
Der Mythos:
Weiße Punkte auf den Nägeln bedeuten Mineralstoff- oder Vitaminmangel.
Die Wahrheit:
Meist sind kleine Verletzungen an der Nagelwurzel schuld – etwa durch Stöße oder unsaubere Maniküre. Nur in seltenen Fällen steckt ein Mangel dahinter.
Besser:
- Nägel pflegen, nicht zu aggressiv feilen
- Bei anhaltenden Veränderungen: ärztlich abklären
4. Pusten macht Nagellack schneller trocken
Der Mythos:
Einfach pusten, schon trocknet der Lack in Rekordzeit.
Die Wahrheit:
Die Feuchtigkeit im Atem verlangsamt das Trocknen sogar. Wer pusten möchte, sollte es höchstens mit kalter, trockener Luft machen – aber besser sind andere Methoden.
Besser:
- Quick-Dry-Sprays oder spezielle Überlacke
- Nägel kurz in eiskaltes Wasser tauchen

5. Krampfadern durch übereinandergeschlagene Beine
Der Mythos:
Wer oft die Beine übereinander schlägt, bekommt Krampfadern.
Die Wahrheit:
Krampfadern entstehen vor allem durch genetische Veranlagung, schwaches Bindegewebe, hormonelle Einflüsse oder langes Stehen. Die Sitzhaltung hat laut Experten keinen Einfluss.
Besser:
- Bewegung, Sport, Wechselduschen
- Bei Risikofaktoren: Venentraining oder Kompressionsstrümpfe
6. Haare wachsen schneller, wenn man sie öfter bürstet
Der Mythos:
Viel Bürsten fördert das Haarwachstum.
Die Wahrheit:
Bürsten verteilt den Talg, macht das Haar glänzender und kann die Kopfhaut durchbluten. Das Wachstum selbst wird dadurch aber nicht beschleunigt – das passiert in der Haarwurzel und ist genetisch festgelegt.
Besser:
- Kopfhautmassagen mit Pflegeölen für Entspannung, nicht für Wachstum
- Bürsten für Glanz und gepflegte Spitzen
7. Rasierte Haare wachsen dicker nach
Der Mythos:
Nach dem Rasieren wirken Haare dicker und dunkler.
Die Wahrheit:
Rasieren kappt das Haar an der dicksten Stelle. Wenn es nachwächst, fühlt es sich stoppeliger an, ist aber weder dicker noch dunkler als vorher.
Besser:
- Wer längere glatte Phasen möchte: Waxing oder Laserbehandlungen
8. Make-up verstopft automatisch die Poren
Der Mythos:
Make-up führt zwangsläufig zu Pickeln.
Die Wahrheit:
Moderne Foundations sind meist nicht komedogen und verstopfen die Poren nicht. Entscheidend ist die richtige Reinigung abends.
Besser:
- Abschminken mit sanften Reinigungsölen oder -balsamen
- Nicht zu aggressive Peelings verwenden
9. Natürliche Öle sind immer besser für die Haut
Der Mythos:
Was natürlich ist, kann nicht schaden.
Die Wahrheit:
Manche Öle sind toll für trockene Haut (z. B. Jojobaöl), andere können Poren verstopfen (z. B. Kokosöl bei Aknehaut). Auch hier gilt: Hauttyp beachten. Koreanische Kosmetik ist hier besonders hilfreich.
Besser:
- Hautverträglichkeit testen
- Bei Akne: leichte Öle wie Traubenkern- oder Hanföl
10. Viel Wasser trinken = reine Haut?
Der Mythos:
Je mehr Wasser man trinkt, desto schöner die Haut.
Die Wahrheit:
Ausreichend trinken ist wichtig für die Gesundheit, aber die Haut wird nicht automatisch pickelfrei. Hormone, Pflege, Ernährung und Genetik spielen eine viel größere Rolle.
Besser:
- 1,5–2 Liter pro Tag sind ausreichend
- Gesunde Ernährung und passende Pflege sind entscheidender
Mein Fazit: Weniger Mythen, mehr Fakten
Viele Beauty-Mythen stammen aus Zeiten ohne fundierte Studien oder sie klingen einfach zu logisch, um nicht wahr zu sein. Heute wissen wir es besser: Wer auf Expertenrat und seriöse Quellen setzt, spart sich unnötige Experimente – und oft auch Hautprobleme.
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