Seitdem unser Baby auf der Welt ist, haben wir schon einiges an Reisen unternommen. Wir sind nach Brasilien geflogen, haben dort sogar zwei Inlandsreisen gemacht und waren außerdem in der Türkei unterwegs. Jede Reise war ein kleines Abenteuer, und ich habe dabei unglaublich viel gelernt.
Gerade auf Langstrecke merkt man schnell: Dein Handgepäck ist dein Lebensretter. Wenn das Baby Hunger hat, die Windel voll ist oder einfach nur quengelt, bringt es dir nichts, dass im aufgegebenen Koffer zehn Wechseloutfits stecken. Du brauchst alles griffbereit.
👉 Meine wichtigste Erkenntnis: Packe dein Handgepäck so, als würdest du mindestens einen Tag komplett ohne Koffer überstehen müssen.
Ein super Basis-Guide für alle Reisenden ist übrigens der Überblick zu Travel-Essentials von idealo. Dort findest du die Grundlagen rund ums Handgepäck – ich ergänze das Ganze hier um alles, was speziell mit Baby unverzichtbar ist.

Warum das Handgepäck mit Baby so wichtig ist
Ich gebe es zu: Bei unserer ersten Reise war ich naiv. Ein paar Windeln, ein Fläschchen – das reicht schon. Denkste. Wir hatten ein kleines Mahlheur im Flieger und hatten nicht genug Wechselkleidung dabei, weder für das Baby noch für uns. In der Türkei wiederum saßen wir stundenlang im heißen Flughafen. Das Musselintuch, das ich eingepackt hatte, wurde zum Sonnenschutz, zur Decke und zum Sichtschutz in einem.
Babys sind unberechenbar. Sie können nicht warten, wenn sie Hunger haben oder die Windel voll ist. Genau deshalb ist das Handgepäck mit Baby keine Nebensache – es ist dein Überlebenskit.
1. Dokumente und Unterlagen
Fangen wir mit dem an, was unverzichtbar ist. Ohne Papiere kein Flug, ohne Tickets kein Boarding.
- Reisepass oder Personalausweis fürs Baby
- Eigene Ausweise
- Boardingpässe digital und ausgedruckt
- Impfpass (Fotos reichen auch)
- Reiseversicherung und Notfallkontakte
Ich bewahre alles in einer kleinen Mappe auf, die direkt oben im Rucksack steckt. Im Ernstfall zählt jede Sekunde.

2. Babynahrung und Snacks
Babys und Hunger – das ist eine Kombination, die man nicht unterschätzen darf. Lieber zu viel einpacken, als im Verspätungschaos mit leeren Händen dastehen.- Milchpulver oder abgepumpte Muttermilch
- Flaschen und SaugerThermosflasche mit heißem Wasser (oder am Flughafen besorgen)
- Lätzchen und Spucktücher
- Snacks wie Reiswaffeln oder Quetschies für ältere Babys
Gut zu wissen: Babynahrung ist von den Flüssigkeitsregeln ausgenommen. Man muss sie nur separat vorzeigen.
3. Windeln und Wickeln
Hier scheitern viele. Zu wenig Windeln – Horror. Zu viele – unnötiger Ballast. Der Richtwert: eine Windel pro Flugstunde plus zwei extra. Zumindest bei kurzen Flügen. Ansonsten gilt:
- Kleine Babys (0–6 Monate): ca. 6–8 Windeln für 10–12 Stunden reichen in der Regel. Dazu 2–3 extra für Verspätungen oder Notfälle.
- Ältere Babys (6–12 Monate): ca. 5–6 Windeln + 2 extra. Ab dem Beikostalter wird der Rhythmus oft etwas langsamer.
- Kleinkinder ab 1 Jahr: meist 3–5 Windeln, weil sie schon seltener gewickelt werden müssen.
Was sonst ins Handgepäck muss:
- Windeln
- Feuchttücher
- Faltbare Wickelunterlage
- Kleine Müllbeutel für gebrauchte Windeln
- Wundschutzcreme
- Ersatzkleidung fürs Baby und für dich
In Brasilien hat mich ein Spuckunfall mitten auf dem Flug getroffen. Seitdem habe ich immer ein Shirt für mich im Handgepäck. In der Türkei haben wir zwei Windeln während eines Fluges von zwei Stunden gebraucht. Alles ist möglich!

4. Kleidung im Zwiebelprinzip
Temperaturen im Flugzeug schwanken extrem. Babys reagieren empfindlich, deswegen schwöre ich auf Schichten.
- Body, Shirt, Hose, Socken
- Dünner Pullover oder Strickjacke
- Musselintuch oder Babydecke
- Mütze oder Sonnenhut je nach Ziel
- Für dich: Schal oder Cardigan, der auch als Stillcover funktioniert
Das Zwiebelprinzip hat uns schon oft gerettet: Schicht an, Schicht aus, und das Baby ist immer passend angezogen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Wechselkleidung für die Eltern. Ich habe es schon oft bereut, da nicht vorbereitet zu sein. Mein Körper hat sich sehr verändert nach der Schwangerschaft und ich musste auch viel neu einkaufen. Es ist wichtig, bei all der Liebe für das Baby auch für sich selbst zu sorgen.
5. Schlaf und Beruhigung
Müde Babys im Flugzeug – das ist eine eigene Geschichte. Vertraute Gegenstände helfen, den Stress zu mindern.
- Lieblingsschnuller (immer Ersatz dabeihaben!)
- Kuscheltier oder Schmusetuch
- Leichte Decke oder Schlafsack
- Eventuell Ohrenschützer für empfindliche Babys
Manchmal reicht schon der Geruch vom Schmusetuch, damit Ruhe einkehrt.
6. Gesundheit und kleine Notfälle
Auf Reisen passieren die kleinen Unfälle immer dann, wenn man es am wenigsten braucht.
- Schmerz- oder Fiebermittel in Babydosierung
- Thermometer
- Nasenspray für Babys
- Pflaster und Desinfektionstücher
- Sonnencreme oder After-Sun
- Mückenschutz für warme Regionen
Ich nehme nur Kleingrößen mit – sonst kassiert die Sicherheitskontrolle etwas ein.
7. Hygiene und Pflege
Das Handgepäck ist auch deine „Mini-Badetruhe“. Mit den Basics fühlst du dich schnell wieder menschlich.
- Feuchttücher
- Mulltücher (vielseitig einsetzbar)
- Handdesinfektion
- Babyöl oder Lotion in kleiner Flasche
Gerade die Mulltücher sind für mich unverzichtbar – als Spucktuch, Wickelunterlage oder Sonnenschutz.

8. Unterhaltung fürs Baby
Egal ob zwei Stunden oder zehn – Babys werden irgendwann unruhig. Ein bisschen Ablenkung wirkt Wunder.
- Kleines Spielzeug oder Rassel
- Stoffbuch oder Bilderbuch
- Ab einem Jahr: Sticker, Malblöckchen
- Tablet mit Hörspiel oder Kinderliedern (vorher downloaden!)
Unser Baby liebt Stoffbücher. Die haben uns schon einige Flugstunden gerettet.
9. Technik und Elternbedarf
Vergiss dich selbst nicht. Ohne Energie für Handy oder Snacks für dich wird es auch für das Baby schwieriger.
- Handy, Ladekabel, Powerbank
- Kopfhörer
- Wasserflasche und Snacks
- Nackenkissen oder Schal
Ich packe meine Sachen immer separat – so komme ich schnell ran, ohne das Babyzeug durcheinanderzubringen.
10. Organisation ist alles
Das „Wie“ ist mindestens so wichtig wie das „Was“.
- Wickelsachen, Essen, Dokumente jeweils in eigene Beutel
- Flüssigkeiten separat in Zip-Beuteln
- Schwere Dinge nach unten, Schnuller und Windeln nach oben
- Wenn ihr zu zweit reist: Aufgaben aufteilen
- Immer am Abend vorher packen, nie in letzter Minute
So bleibt auch im Flugzeug alles entspannt.
Typische Fehler beim Packen
- Zu viel einpacken – unnötiges Gewicht.
- Unordnung – wenn man im Notfall ewig sucht.
- Kein Ersatzschnuller oder Lieblingsspielzeug vergessen – Drama garantiert.
- Technik vergessen – und plötzlich keine Bordkarte mehr.
- Temperatur unterschätzen – Baby friert oder schwitzt.
Meine persönliche Checkliste
- Reisepässe, Unterlagen, Tickets
- Babynahrung, Flaschen, Musselintücher
- Wickelset mit Windeln, Feuchttüchern, Wickelunterlage
- Ersatzkleidung für Baby und Eltern
- Kuscheltier, Decke
- Medikamente und Notfallset
- Snacks und Wasser für mich
- Spielzeug oder Beschäftigung
- Handy, Powerbank, Ladekabel
Diese Liste gehe ich am Abflugtag noch einmal durch. Zwei Minuten, die stundenlang Stress ersparen.
Fazit
Handgepäck mit Baby zu packen heißt: vorausschauend denken. Nicht alles mitschleppen, sondern das Richtige, gut sortiert. Meine Reisen nach Brasilien und in die Türkei haben mir gezeigt, dass Vorbereitung wirklich den Unterschied macht. Mit einem durchdachten Handgepäck kannst du selbst Langstreckenflüge entspannter erleben – und sogar genießen.
Bist du selbst schon mit Baby geflogen? Was hast du dabei für dich gelernt?





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