Meine Augen-OP ist jetzt schon 2,5 Jahre her – kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Davor war ich täglich auf eine Brille oder Kontaktlinsen angewiesen. Meine Sehschwäche wurde schon zur Einschulung festgestellt und verschlechterte sich bis zur Pubertät rapide. Am Ende lag ich bei etwa –10 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung. Ohne Sehhilfe habe ich gar nichts gesehen. Zwar konnten Brille und Kontaktlinsen meine Sehkraft wiederherstellen, doch ich fühlte mich im Alltag stark eingeschränkt. Trockene Augen, das Gewicht der Brille, die ständige Pflege der Linsen – all das hat mich irgendwann zermürbt.
Natürlich dachte ich sofort an Augenlasern. Doch dann der Schock: Bei meinen Werten war Augenlasern nicht möglich. Was nun? Aufgeben kam für mich nicht infrage. Tatsächlich gibt es eine Alternative: Linsenimplantate. In diesem Beitrag erzähle ich von meinen Erfahrungen und vergleiche beide Methoden – Augenlasern oder Linsenimplantate.

Darum war Augenlasern bei mir nicht möglich
Warum Augenlasern bei mir nicht möglich war
Nicht bei jeder Kurzsichtigkeit ist Lasern eine Option. In der Regel gilt:
- Kurzsichtigkeit darf max. –10 Dioptrien betragen
- Weitsichtigkeit max. +4 Dioptrien
- Hornhautverkrümmung max. 6 Dioptrien
Ich habe mich damals bei Ärzten beraten lassen und mir wurde vom Lasern überall abgeraten. Was natürlich super schade war, denn ansonsten wäre es eine sehr gute Wahl. Augenlasern wirkt super schnell, sozusagen über Nacht und effektiv. Hinzu kommt: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht, weil es als kosmetischer Eingriff gilt. Preislich liegt Augenlasern in Deutschland meist zwischen 2.000 und 4.000 Euro für beide Augen.
Es muss auch gar nicht so teuer sein, wenn du dich beispielsweise für das Augenlasern in der Türkei entscheidest. Sie sind Profis darin und führen solche OPs auch ständig durch. Du kannst dich hier informieren: Augenlasern Kosten Türkei. Ich habe selbst schon mal eine Türkei Gesundheitsreise gemacht, dabei auch Botox ausprobiert und mich über alle möglichen Behandlungen vor Ort informiert.

Die Alternative: Linsenimplantate (Phake IOL)
Meine Augenärztin empfahl mir ein phakes Linsenimplantat (IOL). Das bedeutet: Es wird eine zusätzliche Linse ins Auge eingesetzt, ohne die eigene Linse zu entfernen. Das ist wichtig zu unterscheiden von der Linsenextraktion, die eher bei grauem Star oder in höherem Alter zum Einsatz kommt.
Vor der OP mussten umfangreiche Voruntersuchungen gemacht werden. Unter anderem:
- Vermessung der Hornhautdicke
- Kontrolle des Augeninnendrucks
- Ausschluss von Erkrankungen wie Keratokonus
- Pupillenmessung
- Berechnung der richtigen Linse
Das war schon ein kleiner Marathon. Besonders nervig: Ich durfte eine Woche keine Kontaktlinsen tragen, damit die Werte nicht verfälscht werden.
Am Ende bekam ich grünes Licht: Meine Augen waren für die Implantate geeignet.

So lief die OP ab
Die OP fand kurz vor Weihnachten 2022 statt – ein seltsames Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Der Ablauf war erstaunlich unspektakulär:
- Tag 1: Erstes Auge operiert, 15 Minuten, völlig schmerzfrei. Lokale Betäubung reichte aus.
- Über Nacht: Verband + Augenklappe, kein Reiben, keine Anstrengung.
- Tag 2: Kontrolle – und ich konnte schon klar sehen!
- Eine Woche später: Zweites Auge, gleicher Ablauf.
Kostenpunkt: ca. 5.500 Euro für beide Augen. Das ist viel Geld, aber für mich eine der besten Investitionen meines Lebens.
Die Linsen können jederzeit wieder entfernt werden, weil am Auge nichts irreversibel verändert wurde. Das gibt mir ein sicheres Gefühl.
Mein Alltag nach der OP
Schon am Morgen nach der OP habe ich gestaunt: Ich wache auf und sehe alles klar – ohne nach der Brille zu greifen. Heute, 1,5 Jahre später, habe ich stabile Werte. Ich gehe halbjährlich zur Kontrolle, mittlerweile reicht einmal pro Jahr. Meine Augen sind nicht mehr so trocken, die ständige Reizung durch Kontaktlinsen ist weg, und ich fühle mich viel freier.
Natürlich ist es keine „Heilung“. Ich habe immer noch eine Sehhilfe – nur eben im Auge. Bei Alterssichtigkeit oder grauem Star müsste ich später erneut nachrüsten. Aber aktuell könnte ich nicht glücklicher sein.
Risiken & Nebenwirkungen
Kein Eingriff ist ohne Risiko. Auch beim Augenlasern oder bei Linsenimplantaten gibt es mögliche Nebenwirkungen:
- Blendempfindlichkeit
- Halos (Lichthöfe um Lichtquellen)
- Trockene Augen
- Infektionen (selten, aber möglich)
Ich persönlich hatte keine Komplikationen. Wichtig ist, dass man sich vorher bewusst macht: Es ist eine OP an einem extrem empfindlichen Organ. Gute Ärzte, ausführliche Beratung und eine seriöse Klinik sind Pflicht.
Augenlasern oder Linsenimplantate – der Vergleich
Kriterium | Augenlasern | Linsenimplantate (phake IOL) |
---|---|---|
Kosten | 2.000–4.000 € (D) / ab 1.500 € (TR) | ca. 5.000–6.000 € |
Eignung | Bis –10 Dioptrien, Hornhautdicke wichtig | Auch bei hohen Dioptrien möglich |
Risiken | Trockene Augen, Nachkorrekturen | OP-Risiken, evtl. Blendempfindlichkeit |
Reversibilität | Nicht reversibel | Reversibel, Linsen können entfernt werden |
Erholung | 1–2 Tage | 1–2 Wochen Anpassung |
Langzeiterfahrung | Sehr gut erforscht | Weniger verbreitet, aber effektiv |
Häufige Fragen zum Thema
1. Übernimmt die Krankenkasse Kosten?
Nein, weder beim Lasern noch beim Implantat. Private Versicherungen können Ausnahmen machen.
2. Kann man nach Linsenimplantaten noch Augenlasern?
Ja, falls später eine kleine Restkorrektur nötig sein sollte, ist das möglich.
3. Ab welchem Alter ist die OP sinnvoll?
Augenlasern ab ca. 20, wenn die Werte stabil sind. Linsenimplantate meist ab 25+, je nach Fall.
4. Schmerzen die Eingriffe?
Nein. Mit lokaler Betäubung ist beides schmerzfrei. Danach kann es zu leichten Druckgefühlen kommen.
Mein Fazit: Linsenimplantate haben mein Leben verändert
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal ohne Brille oder Kontaktlinsen leben kann. Augenlasern war für mich nicht möglich, doch die Linsenimplantate haben mir eine neue Lebensqualität geschenkt. Ich sehe klar, meine Augen sind entspannter, und ich fühle mich endlich unabhängig.
Ob du dich für Augenlasern oder Linsenimplantate entscheidest, hängt stark von deinen Augenwerten, deinem Budget und deinem Lebensstil ab. Wichtig ist: Lass dich von mehreren Ärzten beraten, nimm dir Zeit für die Entscheidung und sei dir bewusst, dass beide Eingriffe Risiken bergen.
Für mich war die Entscheidung goldrichtig. Und wenn ich zurückblicke, frage ich mich: Warum habe ich das nicht schon früher gemacht?
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