Die Frage, die sich fast jeder stellt, bevor er seine Reise in die Karibik bucht: Wie viele Tage lohnen sich auf Curaçao? Die Insel ist farbenfroh, voller Strände, Street-Art, kolonialer Geschichte und Naturerlebnisse. Aber wie viel Zeit braucht man wirklich, um all das mitzunehmen?
Die Insel ist bunt, tropisch, voller Strände und gleichzeitig überschaubar. Ich war im November 2024 dort, schon schwanger und auf einer Pressereise unterwegs. Das hat meinen Blick auf Curaçao geprägt: wunderschöne Momente, aber auch anstrengend. Und ich habe gelernt, dass die Reisedauer einen großen Unterschied macht.
In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und gebe dir eine Orientierung: 3, 7 oder 10 Tage – was kannst du in dieser Zeit auf Curaçao erleben?

Anreise nach Curaçao: Flug und erste Eindrücke
Von Europa aus gibt es mehrere Wege, nach Curaçao zu kommen – die meisten führen über Amsterdam. Ich bin mit KLM ab Amsterdam geflogen. Direktflug, rund 10 Stunden. Das klingt lang, aber mit etwas Unterhaltung und Snacks war es gut auszuhalten.
Viele haben Angst wegen des Zika-Virus, besonders Schwangere. Ich auch. Vor Ort habe ich mich dann informiert: Das Thema war um 2018 relevant, aktuell (2024/25) ist es auf Curaçao kein Problem mehr. Das hat mich sehr beruhigt.

Willemstad: Mein Ausgangspunkt auf Curaçao
Wir haben mitten in Willemstad, der Hauptstadt von Curaçao, gewohnt. Die Stadt ist quirlig, bunt und wurde nicht ohne Grund von der UNESCO zum Welterbe erklärt.
Highlights in Willemstad:
- Queen-Emma-Brücke („Swinging Old Lady“): Eine schwimmende Brücke, die sich zur Seite dreht, wenn Schiffe passieren. Abends wunderschön beleuchtet.
- Handelskade: Die berühmten bunten Häuser am Wasser – ein Postkartenmotiv.
- Floating Market: Händler aus Venezuela verkaufen frisches Obst und Fisch direkt vom Boot aus.
- Street-Art und Murals: Willemstad ist ein Paradies für Street-Art-Fans. Ganze Wände sind bunt bemalt, mit politischen Botschaften, Kultur und Humor.
- Smoothies probieren: Ich habe zum ersten Mal Guanabana gekostet – cremig, süß-säuerlich und super erfrischend.

Kulinarische Tipps in Willemstad
Essen war für mich einer der schönsten Aspekte der Reise. Curaçao ist ein Mix aus karibischer, niederländischer und internationaler Küche.
Meine Restaurant-Tipps:
- Swinging Old Lady – direkt an der Brücke, mit Blick aufs Wasser.
- Pasawa Food Market – Street-Food-Vibes und abwechslungsreiche Gerichte.
- Mosacana – etwas ruhiger, modern, mit guter Küche.
Typische Spezialitäten, die du probieren solltest:
- Blue Curaçao Likör – Kult, und schmeckt im Cocktail gleich doppelt nach Urlaub.
- Bananensuppe – süßlich, cremig, aber herzhaft. Mein Favorit.
- Keshi Yena – ein riesiger Käse, gefüllt mit Fleisch oder Gemüse.
- Pastechi – frittierte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen.
- Stoba – herzhafter Eintopf, oft mit Ziege oder Rind.
- Awa di Lamunchi – frisches Limettenwasser, perfekt gegen die Hitze.

Natur & Ausflüge: Meine Highlights
Auch wenn Willemstad spannend ist – die Insel hat noch viel mehr zu bieten. Curaçao ist überschaubar, und von Willemstad aus erreichst du alles in maximal einer Autostunde.
Shete Boka Nationalpark
Ein Muss für Naturfans. Die Wellen krachen hier mit voller Wucht gegen die Küste, und in den Buchten (Boka Tabla, Boka Pistol) schießt das Wasser wie ein Geysir in die Höhe. Wild, beeindruckend und ganz anders als die ruhigen Strände.
Grote Knip
Der wohl bekannteste Strand auf Curaçao. Weißer Sand, türkisblaues Wasser – Karibik wie aus dem Bilderbuch.
Weitere Strände, die sich lohnen:
- Kleine Knip: Weniger überlaufen, perfekt zum Relaxen.
- Playa Porto Mari: Bekannt für die beiden Schweine, die hier am Strand wohnen.
- Playa Lagun: Ein Geheimtipp für Schnorchler – klares Wasser, viele Fische.
Klein Curaçao
Eine kleine, unbewohnte Insel, rund 2 Stunden mit dem Boot entfernt. Dort erwartet dich ein kilometerlanger weißer Sandstrand, ein altes Schiffswrack und ein verlassener Leuchtturm. Perfekt für einen Tagesausflug, wenn du mehr als 7 Tage Zeit hast.

Kultur & Geschichte: Curaçao verstehen
Ein Besuch im Kura Hulanda Museum war für mich sehr eindrücklich. Es erzählt die Geschichte der Sklaverei und die koloniale Vergangenheit der Insel. Kein leichter Stoff, aber wichtig, um Curaçao besser zu begreifen.

Wie viele Tage lohnen sich auf Curaçao?
Die große Frage: Wie lange sollte man bleiben? Meine Erfahrung zeigt: Es hängt stark davon ab, was du erleben willst.
3–4 Tage: Erste Eindrücke
- Willemstad erkunden
- Ein Strandtag (z. B. Grote Knip)
- Kurzer Ausflug, z. B. Shete Boka
Perfekt, wenn du nur einen Zwischenstopp hast oder Curaçao als Teil einer Kreuzfahrt besuchst.
7 Tage: Die ideale Dauer
- Zeit für mehrere Strände
- Willemstad in Ruhe entdecken
- Ein oder zwei Ausflüge (Shete Boka, Nationalpark, kleine Museen)
- Mehr Genussmomente: Restaurants, Street Food, Sonnenuntergänge
Mit einer Woche kannst du die Insel wirklich fühlen, ohne Stress.
10–14 Tage: Alles erleben
- Alle bekannten Strände und geheime Buchten
- Tagesausflug nach Klein Curaçao (eine kleine Insel mit traumhaftem Strand)
- Mehr Zeit für Kultur: Museen, Märkte, kleine Dörfer
- Entspannte Tage ohne Programm
Wenn du wirklich abschalten willst und alles mitnehmen möchtest, sind 10–14 Tage perfekt.

Welche Reisedauer passt zu welchem Reisetyp?
- Strandurlauber: 7 Tage reichen, um die schönsten Strände mitzunehmen.
- Aktivurlauber: Plane 10 Tage – so bleibt Zeit für Schnorcheln, Tauchen, Shete Boka und Klein Curaçao.
- Kulturinteressierte: Mindestens 7 Tage, besser 10, um Museen, Märkte und die koloniale Geschichte zu erleben.
- Genießer & Foodies: Ab 5 Tagen, damit du dich durch Restaurants und Märkte probieren kannst.

Praktische Tipps für Curaçao
- Beste Reisezeit: November bis Mai ist Trockenzeit. Ich war im November dort – warm, sonnig, aber nicht zu heiß.
- Transport: Mietwagen lohnt sich. Busse fahren unregelmäßig, Taxis sind teuer.
- Sprache: Niederländisch und Papiamentu, aber mit Englisch kommst du überall durch.
- Währung: Antillen-Gulden (ANG), aber US-Dollar wird fast überall akzeptiert.
- Wasser: Leitungswasser ist trinkbar. Eine gute Nachricht für alle, die Trinkflaschen dabei haben.
- Sicherheit: Ich habe mich überwiegend sicher gefühlt. Nur nachts würde ich nicht allein abseits der Stadt unterwegs sein.

Equipment für Curaçao
Sonne, Strände, Nationalparks – dafür brauchst du die richtige Ausrüstung. Pack unbedingt ein:
- Sonnenschutz mit hohem LSF
- Schnorchel-Set
- Badeschuhe für felsige Strände
- Leichte, luftige Kleidung
- Drybag für Bootsausflüge
Noch mehr Ideen findest du im Equipment Guide – super praktisch, um nichts Wichtiges zu vergessen.

Mein Fazit: Curaçao – bunt, aber auch anstrengend
Mein Fazit: Curaçao – bunt, intensiv und voller Möglichkeiten
Meine Reise nach Curaçao war nicht immer leicht – schwanger, mit Pressereise-Stress, manches hat mich überfordert. Aber trotzdem habe ich die Insel in vielen Momenten geliebt:
- Die bunten Häuser von Willemstad
- Flamingos auf den Salzfeldern
- Wilde Wellen im Shete Boka Nationalpark
- Strände wie Grote Knip und Kleine Knip
- Die Bananensuppe, die ich bis heute nicht vergessen habe
Und zur Kernfrage: Wie viele Tage lohnen sich auf Curaçao?
Mindestens eine Woche – besser 10 Tage, wenn du wirklich alles erleben willst. Weniger lohnt sich, aber du wirst das Gefühl haben, einiges verpasst zu haben.
Curaçao ist keine typische „All Inclusive“-Insel, sondern eine Mischung aus Kultur, Geschichte und Stränden. Und genau das macht sie so besonders.

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