Freitagspost

Freitagspost: ByeBye, Fomo!

2. September 2016

“fear of missing out”. The fear that if you miss a party or event you will miss out on something great
Even though he was exhausted, John’s fomo got the best of him and he went to the party.
Urban Dictionary

 

Wenn ich jetzt hier bin, wär ich dann nicht lieber gerade ganz woanders?
Ich war immer noch nicht in den fünf neuen Trendschuppen meiner Stadt, habe mir beim Lieblingseiscafé doch immer nur den gleichen Eisbecher bestellt, ohne mal die anderen zu testen. Wenn ich jetzt am Wochenende auf dieses Event gehe, verpasse ich dafür drei andere Veranstaltungen, kann nicht auf das Festival gehen oder daheim mal dies und das tun.
Während ich mir also panische Gedanken darüber mache, was ich nun in diesem Moment verpassen könnte, weil ich hier bin und nicht da oder dort, verpasse ich eins eben am meisten: Das Jetzt. Hier und Jetzt. Doch diese panische Angst, etwas zu verpassen, hat auch einen (Mode-)Namen: FOMO. Fear of missing out. Die erste “Social-Media Krankheit”.
 
 
Ich verstehe, warum man es Social Media Krankheit nennt.
Da muss ich mich nur mal durch den Ort “Saarbrücken” bei Instagram scrollen, schon sehe ich wie viele gerade in dem trendigen Café hocken, auf dieser Veranstaltung sind, im Freibad chillen, im Fitnessstudio schwitzen oder das Konzert von Silbermond besuchen.
Beim Bloggen ist es genauso, wenn da wieder ein Event stattfindet, zu dem ich eben nicht eingeladen wurde oder alle die angesagten neuen Trendteile tragen, für die nun mal gerade mein Geldbeutel nicht bereit ist. Genau wie mit den Designer-Handtaschen.
Fotos: Analoge Fotografie von Christine
Die Angst, etwas zu verpassen
Die generelle Angst, etwas zu verpassen, hat im Grunde gar nix mit Social Media zu tun. Die gibt es schon immer. Social Media reibt es uns nur täglich unter die Nase. Doch was dagegen tun? Im Internet habe ich die Antwort gefunden, die ich schon vor einiger Zeit selbst in mir gefunden habe!
Jomo – The Joy of Missing Out
Bitte was – the “Joy” of Missing Out? Ja, tatsächlich. Mittlerweile geht es mir bei vielen Bloggerevents so, dass ich mich heimlich freue, wenn ich nicht eingeladen wurde. Hört sich absurd an im ersten Moment, doch solche Events sind mit so viel Stress und so wenig Entspannung verbunden, dass ich meist ein wenig happy bin, wenn ich ein tolles Wochenende daheim mit inspirierenden Shootings oder einem privaten Ausflug ins Disneyland hatte.
Das glückliche Gefühl, nachts nicht ewig vor dem Club anzustehen, am nächsten Tag Kopfschmerzen vom Bier haben, verkatert sein oder das schlechte Gewissen, wenn man 10 Euro für einen einzigen Moscow Mule ausgegeben hat. Stattdessen daheim mal Netflix gefrönt hat und den Rest den andern überlassen hat.
In diesem Sinne… Goodbye Fomo! I prefer Jomo. 
 

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9 Kommentare

  • Antworten Saskia von My Style Room 3. September 2016 um 06:41

    Jomo hört sich fantastisch an!

  • Antworten Monika 3. September 2016 um 06:44

    interesting post:)
    http://www.swiatwkolorzeblond.com/

  • Antworten Ana Disaster 3. September 2016 um 07:17

    Hey du 🙂 vor längerer Zeit habe ich auch mal einen Artikel meiner Kolumne FOMO gewidmet. Allerdings wusste ich da ja nichts von JOMO. Wie cool, da musste ich erstmal lachen als ich das gehört habe. 😀
    Ich bin mittlerweile auch lieber JOMO. 😉
    xx Ana http://www.disasterdiary.de

  • Antworten Konfetti Katze 3. September 2016 um 09:28

    Mir ging es am Ende meiner Lehre ähnlich, als ich angefangen habe im 4 Schicht system zu arbeiten & kaum noch Zeit für meine Familie & Freunde hatte. Doch jetzt nach ein paar Monaten habe ich mich damit arrangiert. Ich finde es dagegen auch einmal einen ganzen nur im Bett zu verbringen & mich auszuruhen. Da finde ich wirklich die ganze Social Media Kanäle gut, weil dann bin ich sozusagen bei anderen mit dabei, das finde ich klasse:)

    Sophie♥

  • Antworten stylepeacock CHRIS' WORLD OF STYLE 9. September 2016 um 06:25

    Ja, gerade, wenn man bloggt, ist man meist mit den Gedanken schon wieder ganz woanders, hetzt sich körperlich wie gedanklich durch den Tag und vergisst das HIER & JETZT doch allzu schnell. Mir fällt es auch schwer, mich entspannt auf den Augenblick einzulassen, denke immer daran, was man noch alles tun könnte, was doch alles gemacht werden muss. Es ist gut, wenn man sich selbst kleine Fluchten schafft, Lieblingsorte, feste Rituale mit der besten Freundin, Wochenenden, an denen man das Essen beim Dinner mit dem Traumprinzen nicht fotografiert, egal wir toll es ist. Mein Sommerort ist die Rheinmole hier. Wenn alles zuviel wird, gehe ich dahin, setzt mich einer Weinschorle ans Wasser und mache einfach mal eine Stunde gar nichts, viel zu selten, aber wenigstens manchmal. Danke für deine Inspirationen!
    Lieber Gruß von Chris von
    http://stylepeacock.com

  • Antworten hauserralf 9. September 2016 um 19:44

    Wenn ich hier bin, bin ich mit dem Kopf schon wieder dort. Das hatte ich 2011 ganz stark. Immer hatte ich das Gefühl, die Zeit falsch zu nutzen. Im Fitnesstudio dachte ich an die Couch und auf der Couch ans Firnesstudio. Keine Ahnung, wie der Denkfehler bei mir weg ging. Warscheinlich kommt das im Alter ganz automatisch.

  • Antworten Freitagspost: Vielleicht lieber morgen - die neue Unverbindlichkeit - andysparkles.de 2. Februar 2018 um 16:47

    […] plane immer wieder neu oder ändere den Tagesablauf. Vielleicht ist das auch so ein bisschen FOMO. Oder einfach unsere Generation. Geht es nur mir so? Wohl nicht, denn sonst wäre „Generation […]

  • Antworten Warum wollen wir keine festesn Beziehungen mehr - andysparkles.de 24. August 2018 um 17:04

    […] nicht „zusammen“. Warum? Laut Focus liegt es vor allem an dem altbekannten Phänomen FOMO – nur nichts verpassen wollen. Vielleicht kommt ja doch noch jemand ums Eck, der besser […]

  • Antworten #JOMO - the Joy of Missing Out! - andysparkles.de 15. November 2019 um 07:01

    […] Erst hieß es noch FOMO – the Fear of Missing Out – jetzt sind wir übergegangen zu #JOMO – the Joy of […]

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