Ich bin ein großer Fan von Reality TV Formaten. Darin finde ich es immer wieder spannend, wie Charaktere aufeinanderprallen und oftmals auch wie ungeschickt (ok, fast immer) damit umgegangen wird. Doch sowas passiert auch im richtigen Leben. Ich habe mich in letzter Zeit viel mit dem Thema gewaltfreier Kommunikation beschäftigt. Früher konnte ich mich selber oft nicht angemessen ausdrücken und bin in Konflikten ausfallend geworden. Das ist immer ein Zeichen von Hilflosigkeit. Geht das auch anders? Jemandem die Meinung sagen, doch ohne dabei sein Gesicht zu verlieren? Ist das auch wirklich immer angebracht?
Jemandem die Meinung sagen – so wirkt es richtig
Kannst du einen Menschen richtig ernst nehmen, der schreit, ausfallend wird oder sich unsachlich ausdrückt? Wohl kaum. Doch gerade wenn wir unsere Meinung ausdrücken, soll sie auch richtig ankommen! Je expliziter, fundierter und respektvoller du deine Meinung ausdrückst, umso ernster wird sie auch genommen. Das ist natürlich erstmal nicht einfach. Deswegen lohnt es auch, das zu üben! Vor allem in ruhigen Momenten.
Es geht auch immer wieder darum, sich selbst zu hinterfragen. Möchte ich etwas bewegen mit meiner Meinung oder geht es mir mehr um Anerkennung und Aufmerksamkeit?
Ebenso wichtig ist es auch, andere Meinungen zuzulassen. Genauso wie du dein Recht hast, deine Meinung sachlich und nachdrücklich auszudrücken, hat es auch dein Gegenüber.
Ganz wichtig: Die Meinung sagen bedeutet NICHT Schimpfen, Sticheln oder Meckern. Das wird ganz, ganz oft verwechselt.
Darum ist eine eigene Meinung so wichtig
Seine eigene Meinung zu haben bedeutet auch, zu sich selbst zu stehen. Das ist ein weiterer wichtiger Punkt auf der Reise zu mehr Selbstbewusstsein. Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter, Vorlieben und Erfahrungen. Es ist sehr unwahrscheinlich, sich da immer komplett einig zu sein. Auf Dauer bringt es wenig, sich immer anzupassen oder – das andere Extrem – immer andere von der eigenen Meinung überzeugen zu wollen.
Es ist viel wichtiger, sich selber wertzuschätzen und auch die anderen. Ein respektvoller Umgang. Ich rede dabei übrigens nicht von Dingen, die illegal sind, rassistisch oder in anderer Weise gefährlich extremistisch. Auf solche Diskussionen lasse ich mich gar nicht erst ein. Da zählt auch für mich die “Meinung” nicht mehr. Es geht mir um alltägliche Situationen, die immer wieder Konflikte mit sich bringen.
Mir fällt es bis heute auch noch schwer, meine Meinung auszudrücken. Doch mir hilft es auf jeden Fall schon mal, es zum einen immer wieder zu üben und mir auch selbst klar zu machen, dass ich das Recht auf meine eigene Sicht der Dinge habe. Genauso wie auch mein Gegenüber.
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