Freitagspost: Wie ernst kann man Influencer Marketing noch nehmen?

Eine nackte Schönheit in der Badewanne, umringt von Bifi, erregt die Gemüter der Öffentlichkeit. Vice propagiert, dass Influencer Marketing nun endgültig “over” ist. Dank genau dieses Bildes. Sogar Böhmermann machte sich darüber lustig. Dabei hat jeder übersehen, dass der Post gar nicht ernst gemeint war. Ein Influencer Skandal reiht sich derzeit an den nächsten. Ob es nun das #hotelgate ist mit Dublin und Elle Darby, die Influencer Marketing Academy (hier), Coral oder eben #bifigate.

#Bifigate

“bifi in der badewann finde ich gar nicht so abwegig. mampfen im bad ist geil ;)” (Der erste ironische Kommentar von meiner Schwester zum #Bifigate.)

Warum eigentlich nicht diese ganzen Skandale mal zur eigenen Publicity nutzen? Dachte sich die ehemalige “Love Island” Darstellerin donnaxadrienne. Mit Erfolg, denn sie machte nun in der einschlägigen Presse einige Schlagzeilen. Witzigerweise nur war ihr Posting weder bezahlt, sie hat lediglich PR Samples von Bifi erhalten. Kann man das nun überhaupt als eine Werbung bezeichnen, oder ist es eher ein fragwürdiger Versuch die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zu ziehen? Es funktioniert jedenfalls. Ob es langfristigen Erfolg für donnaxadrienne bedeutet, wird sich allerdings noch zeigen.

Ein Influencer Skandal als Karriere Push

So sehr Influencer Marketing auch schlechte Schlagzeilen macht, die Auftragslage ist nach wie vor sehr gut oder auch besser als je zuvor. Ein Skandal kann ein gewaltiges Karrieresprungbrett bedeuten. So geschehen für Elle Darby. Die britische YouTuberin und Influencerin hat ein Hotel in Dublin angefragt für eine Kooperation. Ein völlig normaler Vorgang, auch ich habe schon oft Hotels angemailt und das auch mit Erfolg. Viele freuen sich darüber und räumen Influencern Barter Deals ein: Posting gegen Übernachtung. Manchmal gibt es auch Rabatte oder Upgrades.

Elle Darby machte den Fehler, einen Hotelbetreiber anzumailen, der auf Skandale steht. Er echauffierte sich bereits medienwirksam über Veganer und stillende Mütter. Nun sind auch Influencer bei ihm nicht mehr willkommen. Dieser Skandal bescherte Elle Darby unzählige Hassmails, unzählige Follower und nun kennen so einige Internet-User dieses Hotel, die sonst nie darüber gestolpert wären. Eine Win-Win-Situation? Elle Darby kratzt nun an der 100k Follower Grenze.

Wie können wir Influencer Marketing besser gestalten?

Ich habe lange Zeit Instagram völlig unterschätzt. Der Blog war und ist immer mein liebstes Medium. Hier kann ich problemlos 10 Bilder in einem Beitrag posten, 500 Wörter schreiben und bin wenigstens von keinem Algorithmus abhängig. Ich liebe meinen Blog und Instagram war für mich nur die “Begleitung”. Mittlerweile sehen mich viele nur noch als “Instagram-Influencer” und wissen teilweise nicht mal, dass ich auch diesen Blog führe. Das finde ich etwas enttäuschend, aber auch nicht verwunderlich bei unserer schnelllebigen Gesellschaft. Bildchen klicken, weiter.

Was können wir als Content Creator tun?

Woher kommt diese absurde Werbung überhaupt? Nun, ein hübsches Bild von einer Zahnbürste im Badezimmer erreicht nicht viele Likes und Reaktionen der Zuschauer. Ein sexy Bild am Pool umso mehr. Daher dachten sich einige Influencer: Warum nicht beides kombinieren! So hat mein Zahnbürsten-Posting die nötige Reichweite. Das diese Kombination absurd ist, wird nicht bedacht.

Es ist eine Herausforderung, spannende Storys mit ansprechenden Bildern zu erzählen und dabei gleichzeitig authentisch zu bleiben, obwohl Werbung eingebunden wird. Genau deswegen ist es wohl auch so tricky. Ein tolles Beispiel für gelungenes Marketing: Die Sachsen Kampagne – so geht inspirierendes Influencer Marketing!

 

It’s barely possible to believe that these are the real proportions. Idagrotte as seen by @_marcelsiebert #humanforscale Es ist kaum zu glauben, dass das die echten Propotionen sind. Die Idagrotte aus dem Blickwinkel von @_marcelsiebert

Ein Beitrag geteilt von SimplySaxony (@simplysaxony) am Feb 11, 2018 um 8:32 PST