Wir bretterten in einem alten Jeep durch die Wüste der Navajo’s. Am Steuer sitzt eine 60jährige Navajo. Sie ist hier aufgewachsen, hat lange Jahre hart auf dem Bau gearbeitet und kutschiert jetzt im Rentenalter die Touristenströme zum Antelope Canyon X. Charlie unterhält sie mit Fragen, während der Rest von unserer Gruppe schweigt. Schlangen gibt es hier draußen. Wir sind nicht weit von der Stadt Page im Staat Arizona entfernt. Ich musste alles zurücklassen. Meinen Pass, den Rucksack, einzig die Kamera, Smartphone und eine Flasche Wasser habe ich dabei. Keine Taschen erlaubt im berühmtesten Slot Canyon der Welt.
Tagestrip von Las Vegas zum Antelope Canyon X und dem Horseshoe Bend
Ich hatte eine USA Rundreise gemacht durch den Südwesten und die letzten Tage verbrachten wir in Vegas. Doch ich brachte es nicht übers Herz den Südwesten der USA zu besuchen ohne einen Abstecher zum Antelope Canyon X. Daher nutzte ich einen der drei freien Tag und buchte mir eine Tour via GetYourGuide. Das war offen gesagt ziemlich verrückt und richtig teuer – knapp 200 Euro. Denn wir waren erst Tage zuvor in Arizona und ich hatte eigentlich lange genug im Bus gesessen. Doch es hat sich gelohnt, auch wenn ich danach so richtig fix und fertig war.
Morgens um 5 Uhr holte mich der Guide am Hotel in Vegas ab und wir bretterten auf nach Utah. Mittagessen bei Subway inklusive. Nach einem Stopp am Lake Powell ging es endlich Richtung Arizona zum Antelope Canyon!
Antelope Canyon: Upper, Lower oder X besichtigen?
Alle drei weltberühmtem Slot Canyons liegen auf dem Land der Navajo-Indianer. Heißt: Du darfst nur mit den Ureinwohnern gemeinsam die Canyons besichtigen. Komplett zu ihren Regeln und das auch nicht günstig. Deswegen ist der Ausflug auch so teuer. Wir parkten mitten im Nirgendwo, mussten alles im Wagen zurücklassen und durften nur mit Kamera und Wasserflasche bewaffnet in den Jeep der Navajos einsteigen. Taschen verboten. Das war echt blöd, weil ich total Angst hatte dass Sand in meine Kamera gelangt. Es war nämlich sehr stürmisch und wir waren in der Wüste. Zum Glück wusste ich mir mit einer Plastiktüte zu helfen, die durfte ich mir um die Kamera legen. Dann sind wir mit mehreren Guides durch den Canyon gelaufen und hatten ungefähr eine Stunde Zeit um dort Fotos zu machen und alles anzuschauen. Auf dem Rückweg warteten schon die nächsten Touristen – bestimmt 30 Chinesen. Kein Witz.
Es gibt drei Canyons, von denen X der unbekanntere ist. Lower und Upper sind besonders stark von Touristen frequentiert. Für die Fotografen ist es ganz wichtig zu wissen, dass es nur zu bestimmten Uhrzeiten so wundervoll magisch dort aussieht wie auf den meisten Fotos im Internet. Dafür musst du allerdings eine Fototour buchen! Die kostet natürlich auch wieder mehr. Doch dann führt der Guide dich zur richtigen Uhrzeit an den richtigen Ort. Ich hatte eine “normale” Tour und habe trotzdem ein paar schöne Fotos geschafft. Richtig magisch wird es natürlich, wenn du die Tageszeiten erwischst, an denen das Licht durch die Canyons bricht – die Lightbeams. (siehe dieser Artikel)
Fun Fact: Britney Spears Video “I’m not a Girl, Not Yet a Woman” wurde in einem der Canyons teilweise gedreht.
Der Horseshoe Bend – wie eine gewaltige Saarschleife
Tatsächlich kannte ich den Horseshoe Bend vor der Tour nicht mal und ich war unglaublich schockiert von diesem, wie soll ich es nennen, Naturereignis? Bilder werden dem Gefühl nicht gerecht da oben zu stehen. Wir waren dort während einem beginnenden Unwetter und die Wolken hingen drohend über dieser surrealen Kulisse.
Es ist super gefährlich da oben und es war erschreckend zu sehen wie nah sich die Touristen an die Abhänge stellen für ihre Fotos. Mir wurde schon beim Hinschauen schwindlig. Hier gab es auch schon Tote.
Pro Auto wird Eintritt verlangt, weil auch hier der Touristenandrang immens ist. Deswegen gibt es diese Aussicht auch nicht mehr umsonst! So langsam wird auch hier wohl jedem klar, warum die Tour 200 Euro kostet. Tatsächlich hat unser Guide nämlich im Grunde nur den Taxifahrer gespielt und sonst wenig erzählt, vor Ort waren wir immer alleine unterwegs.
Mein Fazit zum Tagestrip
Hat es sich gelohnt, dafür 16 Stunden in Kauf zu nehmen, 200 Euro auszugeben und in den USA den Reisepass bei fremden Leuten im Auto zurückzulassen? Ich habe nur eine Antwort: Ja, verdammt! Wenn ihr im Südwesten der USA unterwegs seid, dann müsst ihr euch die Slot Canyons und den Horseshoe Bend einfach anschauen. So ein Erlebnis gibt es kein zweites Mal.
3 Kommentare
Wir waren im Februar im Antelope Canyon und ich fand es ganz wundervoll! Ich stimme dir völlig zu, dass sich ein Ausflug dahin immer lohnt trotz der hohen Preise – und deine Fotos sind trotz vielleicht nicht perfekter Tageszeit sehr schön geworden. Lg
It is very nice place, one time I want visit it….
http://somethingbykatep.blogspot.com
Hi Andrea,
vielen lieben Dank für die Verlinkung 🙂
Der Canyon ist schon ein tolles Erlebnis, halt leider sehr sehr voll. Aber schöne Bilder macht man da dennoch.
Liebe Grüße
Flo