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Wann wird Selbstkritik zu viel?

22. Mai 2020
Wann wird Selbstkritik zu viel

Wie oft denke ich über den Tag verteilt negative Gedanken über mich selbst? Ich meine damit nicht nur, wenn ich gerade wirklich einen Fehler gemacht habe. So wie letztens, als ich doch tatsächlich Sauce über mein kostbares Macbook gekippt habe. Ich meine diese kleinen, nagenden Gedanken, über den Tag verteilt. Wenn du dich innerlich kritisierst, weil du gerade schon wieder Kuchen gegessen hast, nicht schnell genug vorankommst mit der Arbeit oder was auch immer. Wie oft am Tag übst du dich in Selbstkritik, wie sehr ist es bereits Teil deiner eigenen Identität geworden?

 

30something Kolumne auf andysparkles

 

 

Wann wird Selbstkritik zu viel

 

Ist Selbstkritik schon Teil deiner Identität?

 

Wie sehr hängst du an der Idee, schlecht von dir selbst zu denken? Das war Teil meines Meditationskurses von Headspace zum Thema Selbstachtung. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht richtig bewusst, wie oft ich wirklich am Tag negativ über mich selbst denke, manchmal nur in ganz kleinen Dingen. Wie oft ich mich selbst hart kritisiere, mit mir viel härter ins Gericht gehe als ich es jemals mit anderen tun würde.

Oft halten wir an Gewohnheiten fest, auch wenn sie schädlich sind für uns, weil es uns so vertraut ist. Diese Gedanken tragen wir schon seit Jahren mit uns herum, sie sind nicht von einem Tag auf den anderen abzustellen.

Doch ich versuche mich selbst dabei zu ertappen. Immer wenn ich wieder in die Negativspirale abgleite, dann horche ich kurz auf. Bremse mich. Werde mir bewusst, was da eigentlich gerade passiert. 

 

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Talmud

 

 

Wann wird Selbstkritik zu viel

 

Woher kommt diese starke Selbstkritik?

 

Sowohl in der Literatur als auch meiner eigenen Erfahrung nach bildet sich diese Selbstkritik, die manchmal schon fast in Selbsthass abgleiten kann, wie so oft in der Kindheit. Wenn dir deine Eltern oder andere Bezugspersonen das Gefühl geben, nie genug zu sein, dann ist das eine vollkommen normale Reaktion. Doch diese “Unvollkommenheit” ständig zu versuchen zu überwinden und immer perfekter zu sein, ist genau der falsche Weg. Erlaube dir Fehler zu machen, versöhne dich mit dir selbst, schalte den ständigen inneren Kritiker aus. Das ist nichts, was von einem Tag auf den anderen funktioniert. Viel Übung über viele Monate und Jahre werden langsam die Gewohnheit ändern.

Ich denke, es ist möglich, Selbstkritik nicht mehr als Teil der eigenen Identität zu spüren. Der erste Schritt ist es, sich dessen bewusst zu werden. Der zweite ist es meiner eigenen Erfahrung nach, schlechte Gewohnheiten und Ablenkungsmuster abzulenken. Sich wirklich mit sich selbst auseinandersetzen und nicht vor sich selbst flüchten.

 

Spürst du selbst oft diesen inneren Kritiker? Wird es manchmal zu viel? Wie gehst du damit um?

 

Wann wird Selbstkritik zu viel

 

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