Ich arbeite zu viel. Das ist keine neue Erkenntnis für mich, doch seit dem ich mit dem gebrochenen Fuß an meine Wohnung gefesselt bin, fällt es mir noch mehr auf. Ich nehme zu viele Aufträge an und auch wenn keine Aufträge da sind, dann arbeite ich eben an Dingen hinter den Kulissen, mir fällt schon immer was ein. In gewisser Weise zahlt sich das natürlich auch aus, weil ich mich so schnell beruflich weiter entwickeln kann. Doch einiges bleibt auf der Strecke. Ich habe Migräneanfälle, knirsche nachts mit den Zähnen, mich plagen Alpträume und wenn man mein Stresslevel messen könnte, ohje… Doch woher kommt das eigentlich? Was hat Selfcare damit zu tun? Selbstliebe ist mehr als ein Schaumbad, das habe ich schon mal gelesen, doch was bedeutet es eigentlich?
Warum Tipps zu mehr Selbstliebe oft nicht viel bringen
Ich habe darüber sogar schon mal geschrieben: Was ich über Selbstliebe gelernt habe. Oft geht es in solchen Tipps nämlich nur darum, sich mal eine schöne Me-Time mit Schaumbad, Kerzen und Gesichtsmaske zu gönnen. Doch es geht um so viel mehr: Sich wirklich um sich selbst kümmern, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen und sich selbst wirklich eine gute Freundin sein, was wir viel zu oft vernachlässigen.
Diesen Artikel habe ich vor über einem Jahr geschrieben. In der letzten Zeit ist mir bewusst geworden, dass ich immer noch neue Erkenntnisse zu dem Thema sammele und auch verstehe, was mir da früher noch gefehlt hat.
Bedeutet Selbstliebe auch gleichzeitig radikale Akzeptanz?
Ich fühle mich nicht mehr wohl in Nachtclubs. Ehrlich gesagt schon vor Corona. Ich brauch auch nicht unbedingt ein Festival. Viel mehr mag ich Abende zu zweit, tiefgründige Gespräche und ganz viel Zeit zu Hause mit meinem Rechner, den Katzen und meinen Büchern. Das wollte ich ganz lange nicht wahrhaben. Bin eben trotzdem mal feiern gegangen, auch wenn ich mich dabei nicht wohl gefühlt habe. Denn ich bin doch nicht so ein Nerd, so eine langweilige Maus. Ich bin schließlich cool und es hat doch irgendwie doch Spaß gemacht, vielleicht, mal für fünf Minuten.
Ich bin nicht perfekt, genauso wenig wie jeder andere von uns auch. Manchmal bin ich ungerecht, launisch oder aufbrausend. Kann ich auch diese Seite von mir lieben? Darf ich das überhaupt? Darf ich mich denn überhaupt so akzeptieren?
Ist es denn ok, dass ich auch manchmal faul bin? Kann ich mich auch lieben, wenn ich zum wiederholten Mal das Fitness Programm sausen lasse und die Waage wieder drei Kilo mehr anzeigt?
Falsche Glaubenssätze haften manchmal ein Leben lang
Uns allen wurden schon mal negative Glaubenssätze eingepflanzt. Irgendwann im Leben trifft das jeden. Schwierig ist nur, die wieder loszuwerden. Zu meinen negativen Glaubenssätzen, die ich schon seit der Kindheit mit mir herum trage, zählt es auch, dass ich nur liebenswert bin, wenn ich perfekt bin. Ich muss das tun, was von mir verlangt und erwartet wird, um ein Mindestmaß an Zuneigung zu bekommen. Das hat mich schon oft im Leben in wirklich, untertrieben gesagt, sehr schwierige Situationen gebracht. Denn es ist nun mal so, dass man eigentlich einfach so geliebt werden sollte. Ohne Bedingungen und Erwartungen, die man erst erfüllen muss.
Selbstliebe ist mehr als ein Schaumbad
Selbstliebe ist mehr als ein Schaumbad. Für mich ist es dieser ganz tiefe innere Kern, dieser innere Zusammenhalt. Das Wissen, dass du selbst ein wertvoller Mensch bist. Du bist ein wertvoller Mensch, egal ob du heute mal faul warst oder nicht. Ob du viel Geld verdienst oder wenig, verheiratet bist oder Single, intro- oder extrovertiert.
1 Kommentar
So wie auch Du, in Deinem Artikel schreibst fühle ich mich nicht wohl in Nachtclubs und Diskotheken. Meist ist es mir dort zu voll, zu laut, zu hektisch, man kann sich nicht unterhalten und wenn man es versucht schreit man sich die ganze Zeit an. Ich bevorzuge da dann doch eher eine gemütliche Bar, teils mit Live-Musik, also im Normalfall,…
Niemand ist perfekt, man hat jeden Tag Gelegenheit an sich zu arbeiten, aber auch da gehört ein wenig faul sein einfach mit dazu. Man kann und sollte auch nicht immer auf Vollgas fahren.
Und um es nicht zu vergessen:
Wieder einmal sind es richtig schöne Bilder von Dir ! Mir gefällt die Wanne, bzw. das Bad wirklich sehr. Denn dieses ist wirklich modern eingerichtet. Eine freistehende Wanne, wer wünscht sich sowas nicht auch in seiner Wohnung, oder zumindest für ein Fotoshooting?
Viele Grüße,
Stefan von itsourdailylife.de