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Mentale Vorbereitung auf die Geburt – was mir wirklich geholfen hat

4. November 2025
Andrea Funk hält ihren Babybauch und lächelt sanft – mentale Vorbereitung auf die Geburt und bewusste Verbindung zum Baby

Meine Schwangerschaft liegt fast genau acht Monate zurück. Es kommt mir fast vor wie ein anderes Leben, weil so viel passiert ist. Ich hatte solchen Respekt vor der Geburt. Ich wusste, das wird der intensivste Moment meines Lebens – körperlich und emotional.

Mir hat damals sehr geholfen: der Geburtsvorbereitungskurs, Gespräche mit meiner Hebamme, viele Spaziergänge und das Gefühl, dass ich meinem Körper vertrauen darf. Mentale Vorbereitung ist wirklich wichtig – und darauf möchte ich in diesem Beitrag genauer eingehen!

Wie verändert sich mein Körper nach der Schwangerschaft?

Selbstbewusstes Schwangerschaftsfoto von Andrea Funk im Studio – Ruhe, Vertrauen und mentale Vorbereitung auf die Geburt

Warum die mentale Vorbereitung auf die Geburt so wichtig ist

Wenn man mit Angst oder innerer Anspannung in die Geburt geht, verkrampft sich der Körper oft automatisch. Ich habe das selbst gemerkt – allein der Gedanke an mögliche Schmerzen hat mich nervös gemacht. Ich war während der Geburt völlig verkrampft vor Schmerzen. Als ich dann endlich eine PDA bekommen habe, hat allein dieser Moment der Entspannung schon ausgereicht, um die Geburt natürlich einzuleiten. Wenige Minuten später kam unsere Tochter auf die Welt.

Atemübungen und kleine Mantren

Mein Geburtsvorbereitungskurs hat mir einfache Atemtechniken gezeigt, die ich bis heute nutze. Lang ausatmen, Schultern sinken lassen, sich auf die Atmung konzentrieren – das wirkt Wunder. Ich habe auch kleine Mantren gesungen, fast wie ein leises Summen. Das hat mich durch die Wehen getragen. Mein Freund hat sich später gewundert, was ich da die ganze Zeit gesungen habe. Sowas hat mir wirklich Halt gegeben.

Manchmal waren es Sätze wie „Ich vertraue meinem Körper“ oder „Ich öffne mich“. Klingt simpel, aber wenn der Körper in Panik gerät, hilft so etwas, wieder in den Rhythmus zu finden. Es ist fast wie Meditation in Bewegung.

Ein Geburtsplan als Anker

Ich hatte mir vorab einen kleinen Geburtsplan geschrieben – nicht, um die Geburt zu kontrollieren, sondern um meine Wünsche klarzumachen. Zum Beispiel, dass ich gern in einer ruhigen Atmosphäre gebären wollte, mit gedämpftem Licht und ohne unnötige Eingriffe.

Natürlich läuft am Ende vieles anders, aber allein das Aufschreiben war hilfreich. Es hat mir Struktur gegeben und das Gefühl, vorbereitet zu sein. Ich wusste: Ich kann Wünsche äußern, aber ich muss nicht an ihnen festhalten. Diese Balance aus Planung und Akzeptanz war für mich der Schlüssel.

Eigentlich wollte ich gar keine PDA, doch während der Geburt habe ich mir dann nichts anderes gewünscht. Es ist wichtig, offen dafür zu bleiben, dass sich ursprüngliche Pläne immer wieder ändern können – das ist völlig okay.

Rituale und Momente der Ruhe

Was mir besonders gutgetan hat, waren kleine Rituale im Alltag. Ich habe oft abends bewusst eine ruhige Stimmung geschaffen, mit Musik oder Duftölen, um einfach kurz abzuschalten.

Ich kenne viele Frauen, die sich auch über Klang oder kleine Symbole mit ihrem Baby verbunden haben. Manche tragen in der Schwangerschaft ein schönes Schmuckstück wie die Klangkugel Aismée, die bei jeder Bewegung leise klingt. Das Baby hört diesen sanften Ton im Bauch und soll ihn später wiedererkennen. So eine wunderschöne Idee! Solche Rituale können helfen, achtsam zu bleiben und die Verbindung zum Baby bewusst zu spüren.

Andrea Funk im Studio, sitzend mit Babybauch, nachdenklicher Moment während der Schwangerschaft – mentale Vorbereitung auf die Geburt

Konkrete Tipps für die mentale Vorbereitung auf die Geburt

Wenn du dich mental auf die Geburt vorbereiten möchtest, können diese einfachen, aber wirkungsvollen Schritte helfen:

  1. Schreibe deine Ängste auf. Benenne sie konkret, statt sie nur diffus im Kopf kreisen zu lassen.
  2. Führe kleine Atemübungen ein. Zum Beispiel: vier Sekunden einatmen, sechs Sekunden ausatmen – regelmäßig wiederholen.
  3. Erstelle deinen Geburtsplan, aber betrachte ihn als Orientierung, nicht als strikte Vorgabe.
  4. Finde dein persönliches Mantra. Etwas, das dir Kraft gibt, wie „Ich bin bereit“ oder „Ich kann das“.
  5. Richte dir tägliche Ruheinseln ein. Zehn Minuten ohne Handy, Musik oder Ablenkung wirken Wunder.
  6. Sprich mit deiner Hebamme über Ängste oder Fragen, auch wenn sie dir banal vorkommen.
  7. Übe Vertrauen. Nicht alles ist planbar – und das ist in Ordnung.

Diese kleinen Schritte können helfen, innerlich ruhiger zu werden und mit mehr Vertrauen in den Geburtsprozess zu gehen.

Vertrauen statt Kontrolle

Das größte Learning für mich: Kontrolle abgeben. Ich bin jemand, der gern alles plant. In der Schwangerschaft war mir aber schnell klar – das funktioniert nicht. Der Körper hat seinen eigenen Plan, das Baby auch.

Sich dem hinzugeben, war anfangs schwer. Aber genau das war mein Moment der Stärke: loszulassen. Das Vertrauen kam mit der Zeit. Ich habe gelernt, mich nicht gegen jede Welle zu wehren, sondern sie zu reiten.

Der Moment der Geburt

Ich möchte unbedingt mal noch einen kompletten Geburtsbericht aufschreiben – doch das würde hier den Rahmen sprengen. In kürzester Zeit bin ich durch so viele Emotionen gegangen: Anfangs noch entspannt in der Badewanne im Kreißsaal, bis hin zu wahnsinnigen Schmerzen und dann endlich dem erlösenden Moment der Geburt.

Ich werde nie vergessen, wie ich auf allen Vieren stand, langsam das Baby rausdrückte und es kaum fassen konnte, als es dann plötzlich vorbei war. Es war vorbei – und gleichzeitig fing alles an. Mein kleines verschmiertes Baby wurde mir in die Arme gelegt, auf der Suche nach Nahrung, die Augen noch fest verschlossen und mit der Nabelschnur an mich gebunden. Was für ein Moment!

Nach der Geburt – wenn alles neu ist

Viele denken, die mentale Arbeit endet mit der Geburt. Tatsächlich fängt sie da erst richtig an. Der Körper ist erschöpft, Hormone fahren Achterbahn, man ist überfordert und verliebt gleichzeitig.

Ich habe mir selbst danach immer wieder kleine Ruheinseln geschaffen – fünf Minuten tief atmen, Musik hören, einfach nichts tun. Auch das gehört für mich zur Geburtsvorbereitung, nur eben in der Nachbereitung: sich erlauben, schwach zu sein.

Mein Fazit: Mentale Vorbereitung ist kein Luxus

Die Geburt hat mir gezeigt, wie viel Einfluss der Kopf auf den Körper hat. Mentale Vorbereitung bedeutet für mich nicht, Angst komplett loszuwerden. Es heißt, sie anzusehen, sie zu akzeptieren – und trotzdem weiterzugehen.

Ob durch Atemübungen, Gespräche, Rituale oder Symbole wie eine Klangkugel – jede Frau findet ihren eigenen Weg. Wichtig ist nur, dass man sich traut, ihn bewusst zu gehen.

Wie hast du die Geburt erlebt, wenn du diesen Weg schon gegangen bist?

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