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Zähne putzen beim Baby: So klappt die Zahnpflege von Anfang an

28. November 2025
Baby mit ersten Zähnchen und rosa Halstuch – Zähne putzen beim Baby

Ich hatte vor dem ersten Zahn meines Babys keine Ahnung, was in Zukunft auf mich zukommen würde. Alle reden plötzlich über Karies, Fluorid, Fingerlinge, „richtiges“ Putzen, falsches Putzen, und ich stand da mit einem sabbernden Baby und einem Beißring und dachte mir nur: Hilfe.

Und dann: der erste Zahn. Oder besser gesagt, die ersten zwei Zähne. Sie hat nämlich gleich zwei auf einmal bekommen. Wie putzen wir diese beiden kleinen Zähnchen am besten, um unsere Kleine von Anfang an richtig zu pflegen?

In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie wir das Thema Zähne putzen beim Baby angehen und welche Tipps im Alltag wirklich funktionieren.

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Baby in rosa Handtuch eingekuschelt im Bett nach dem Baden

Erste Zähnchen beim Baby: Ab wann muss ich eigentlich putzen?

Bei uns kamen die ersten beiden Zähnchen nach langem Warten und viel Sabbern. Wir haben sie sehnlichst erwartet und dann eines Morgens war es endlich soweit: Die ersten beiden Zähnchen wurden sichtbar. Und mit ihnen die große Frage: Ab wann muss man Zähne putzen?

Die kurze Antwort: Ab dem ersten Zahn.

Auch wenn es am Anfang lächerlich wirkt, weil du gefühlt auf einem Quadratmillimeter rumputzt, der kaum zu sehen ist. Trotzdem ist es wichtig, früh anzufangen. Nicht nur wegen Karies, sondern auch, weil dein Baby so von Anfang an lernt: Zahnpflege gehört einfach dazu, genauso wie Wickeln oder Baden.

Ich hab mir am Anfang mega Stress gemacht. Mache ich es richtig? Reicht das so? Irgendwann habe ich beschlossen: Besser konsequent „okay“ putzen als perfektes Putzen, das ich nicht durchhalte.

Wie oft und wann: Unsere Routine beim Zähneputzen

Theoretisch sagen alle: morgens und abends. Praktisch sagt das Leben: Es kommt darauf an, wie die Nacht war.

Unser Ziel ist:

  • abends auf jeden Fall
  • morgens, wenn es halbwegs entspannt reinpasst

Abends klappt es bei uns am besten, wenn wir es fest in die Abendroutine einbauen. Nicht als extra Programmpunkt, sondern so, dass es einfach mitläuft. Zum Beispiel:

  • Wickeln
  • Schlafanzug anziehen
  • Zähne putzen
  • Stillen / Fläschchen / Kuscheln
  • Schlafen

Ich versuche, das Zähneputzen nicht als „große Sache“ aufzubauen, sondern eher so: „Das machen wir jetzt eben noch mit.“ Wir haben damit angefangen, es in der Badewanne zu machen. Ich habe mir einen Fingerling mit kleiner Bürste angezogen und damit ihre Zähnchen geputzt. Beim ersten Mal war sie noch verwirrt, beim zweiten Mal fand sie es sogar spannend.

Mein Anspruch: nicht perfekt, sondern regelmäßig. Es wird Abende geben, da ist dein Baby so durch, dass es einfach nicht geht. Es bringt nichts, dann mit Gewalt noch im Mund rumzufummeln. Am nächsten Tag geht es weiter.

Baby sitzt mit rosa Strickdecke im weißen Babybett vor der Abendroutine

Babyzahnbürste, Fingerling oder elektrische Bürste?

Im Drogerieregal hatte ich kurz das Gefühl, ich müsste jetzt eine wissenschaftliche Studie starten. So viele Bürsten, Sets, Stufen, Farben.

Was sich für uns bewährt hat:

Fingerling am Anfang

Die ersten Wochen habe ich einen Fingerling aus Silikon benutzt. Das fühlt sich für das Baby eher nach Kauen und Massieren an, nicht nach „Jetzt wird geputzt“. Perfekt für die ersten Zähnchen, wenn alles neu und ungewohnt ist.

Vorteil:

  • Baby akzeptiert es meistens leichter
  • Du spürst besser, wo du gerade bist

Nachteil:

  • Optisch nicht gerade glamourös
  • Irgendwann reicht es nicht mehr, wenn mehr Zähne da sind

Klassische Babyzahnbürste

Sobald mehr Zähnchen da sind, finde ich eine kleine, weiche Babyzahnbürste am praktischsten. Kleiner Kopf, weiche Borsten, fertig. Diese sollte gut in der Hand liegen und nicht zu hart sein.

Eine elektrische Zahnbürste fürs Baby ist für mich persönlich gerade noch kein Thema. Dafür ist mir das Kind noch zu klein und zu empfindlich. Das kann später kommen, wenn es bewusst mitputzt und nicht nur auf der Bürste rumkaut.

Mit oder ohne Fluorid?

Das Thema Fluorid ist so ein Klassiker, bei dem man sich im Internet in fünf Minuten komplett verunsichern kann. Die einen sagen „unbedingt mit“, die anderen „auf keinen Fall“. Zahnärzte, Hebammen, Foren, Instagram, alle haben eine Meinung.

Wir haben es so gelöst:
Ich habe mir die verschiedenen Empfehlungen angehört, viel gelesen und mich dann für das entschieden, womit ich mich gerade am wohlsten fühle. Aktuell ist das eine Kinderzahnpasta ohne Fluorid.

Ich wollte für den Start etwas Mildes, das das Baby nicht direkt doof findet. Geschmack spielt nämlich eine größere Rolle, als man denkt. Wenn die Zahnpasta zu intensiv ist, würgt das Baby oder verweigert komplett.

Für uns sind gerade folgende Punkte wichtig:

  • milder Geschmack
  • kindgerechte Konsistenz
  • kleine Menge, weil eh viel wieder im Mund umhergeschoben wird

Ich sehe das nicht als endgültige Entscheidung für immer, sondern als Stand jetzt. Wenn das Baby älter ist, sprechen wir mit der Kinderzahnärztin und schauen dann wir weiter.

Babyhände halten Schlafsack mit Regenbogenmuster in der Abendroutine mit Zähneputzen

Wenn das Baby den Mund nicht aufmacht: Tipps statt Drama

Es wird diese Phasen geben, da ist Zähneputzen einfach der Endgegner. Mund zu, Kopf wegdrehen, Hände vor dem Gesicht. Ich kenne das.

Was uns hilft:

1. Spielerisch statt streng

Ich kündige das Putzen nicht an wie eine unangenehme Pflicht, sondern versuche, es in ein Spiel zu packen. Zum Beispiel:

  • „Zeig mal deine Zähnchen!“
  • „Oh wow, die müssen wir heute wieder sauber machen, die sind ja wichtig!“
  • „Die Krümel vom Tag wegputzen.“

Klingt albern, aber Babys reagieren stark auf deine Stimmung. Wenn du genervt oder gestresst bist, merken sie das sofort.

2. Ablenkung ist erlaubt

Ja, ich gebe meinem Baby manchmal ein Spielzeug in die Hand oder lasse es in den Spiegel schauen, während ich putze. Wir leben in der Realität, nicht im Ratgeberbuch.

  • Spiegel im Bad
  • Lieblings-Rassel

3. Kurze Sessions, dafür lieber regelmäßig

Lieber eine halbe Minute halbwegs gut putzen als fünf Minuten Kampf. Das Ziel ist, dass das Baby mit der Zeit lernt: Es ist unangenehm kurz, aber es ist nicht schlimm.

Wenn es komplett eskaliert, breche ich ab. Ich will nicht, dass das Baby das Gefühl bekommt, dass im Gesicht und im Mund etwas passiert, dem es komplett ausgeliefert ist. Wir versuchen es dann am nächsten Tag wieder.

Zahnpflege für Eltern: Ich denke auch an meine eigenen Zähne

Seit wir beim Baby so bewusst auf das Thema Zähne schauen, merke ich auch bei mir selbst, wo ich mich da noch verbessern kann. Ich bin oft gestresst und putze dann viel zu schnell.

Deshalb nutze ich die Phase, in der ich mich so viel mit Babys Zähnchen beschäftige, auch als Reminder für mich selbst. Mehr Bewusstsein, mehr Routine bei der Zahnpflege, wieder regelmäßiger Zahnarzt. Es fühlt sich besser an, wenn wir alle in der Familie das Thema Zahnpflege ernst nehmen, nicht nur das Kind.

FAQ: Häufige Fragen zum Zähneputzen beim Baby

Zum Schluss noch ein paar der Fragen, die permanent auftauchen – auch in meinem Kopf.

Ab wann muss ich mit dem Zähneputzen beim Baby anfangen?
Ab dem ersten Zahn. Am Anfang reicht ein Fingerling, später dann eine Babyzahnbürste.

Wie oft sollte ich die Zähne putzen?
Ideal ist morgens und abends. Wenn es an manchen Tagen nur abends klappt, ist das auch okay. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Perfektion.

Muss es direkt Zahnpasta sein?
Zu Beginn reicht auch einfach nur die Bürste oder der Fingerling. Wenn du Zahnpasta nutzt, reicht eine winzige Menge, nur so groß wie ein Reiskorn.

Was ist, wenn mein Baby Zähneputzen komplett verweigert?
Dann bist du nicht allein. Versuche es spielerisch, mit Ablenkung, kurz und entspannt. Wenn es gar nicht geht, brich ab und starte am nächsten Tag einen neuen Versuch.

Ab wann sollte mein Kind zum Zahnarzt?
Viele Zahnärzte empfehlen, ab dem ersten Geburtstag mal vorbeizuschauen oder sobald mehrere Zähnchen da sind. Das ist eher zum Kennenlernen und nicht direkt eine große Untersuchung.

Fazit: Zähne putzen beim Baby darf chaotisch sein

Zähne putzen beim Baby sieht auf Instagram oft deutlich harmonischer aus als im echten Leben. Im Alltag ist es manchmal ein Kampf, manchmal ein Mini-Erfolgsmoment und manchmal einfach nur Routine, die man halb müde durchzieht.

Wichtig ist nicht, dass es immer perfekt läuft, sondern dass du dranbleibst, eine Routine aufbaust und eine Lösung findest, mit der du dich wohlfühlst.

Schreib mir gern in die Kommentare, wie es bei euch läuft:

  • Ab wann habt ihr mit dem Zähneputzen angefangen?
  • Was klappt gut, was gar nicht?
  • Und interessiert dich mehr Content rund um Babyalltag und Gesundheit, oder reicht dir dieses Thema schon völlig?

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