Wie oft sprichst du wirklich genau das aus, was du auch meinst? Zur Klarheit gehört viel Mut. Es geht für mich zum einen dabei um schwammige Aussagen (oh, das hätte “man” ja auch tun können) oder auch darum, wirklich völlig um den heißen Brei herum zu quatschen. Das machen wir alle hin und wieder. Ich auch. Doch ich versuche wirklich, wirklich sehr es weniger zu tun. Ein typisches Beispiel aus der Kommunikationslehre: Ich sage einen Satz, beispielsweise “es zieht”. Damit meine ich eigentlich: Ich bin sauer, weil du das Fenster nicht geschlossen hast. Beispielsweise. Warum also nicht gleich mein Gegenüber darum bitten, das Fenster zu schließen? Dieses Beispiel habe ich aus dem Buch “Mich übersieht keiner mehr” von Eva Wlodarek.
Warum ist Klarheit in der Kommunikation so wichtig?
Sprache macht sehr viel aus. Nicht nur was wir sagen, sondern auch wie wir es betonen und wie wir es meinen. Wenn du mehr Klarheit möchtest, dann fang bei dir selbst an! Darüber habe ich auch schon im Artikel “Bewusstes Sprechen” geschrieben. Dabei ging es viel um “gefährliche Wörter”. Diese gibt es auch bei der fehlenden Klarheit in der Kommunikation. Ganz übel finde ich das “man”. Damit zeigt man Unsicherheit, hält sich alles offen und legt sich nicht fest. Praktisch, doch unsinnig. Man hätte, man könnte, man sollte. Ja, wer ist denn dieser “man”?
Klare Kommunikation bedeutet auch: Ich Botschaften. Das bedeutet auch, mal Menschen vor den Kopf zu stoßen. Du möchtest nicht deine Jacke ausleihen? Dann rede nicht drumherum, sondern sag es. Wlodarek empfiehlt im Buch bei schwierigen Fällen die Methode mit dem Sprung in der Schallplatte. Wenn dein Gegenüber kein Verständnis zeigt, dann wiederhole deine Absage ruhig auch mehrmals. Klar und bestimmt, ruhig und freundlich. Es muss nicht eskalieren. Ich finde das sehr gut, wie sie das als Möglichkeit im Buch beschreibt. Mir fällt es nämlich auch super schwer, Gefallen abzusagen. Diese Methode werde ich anwenden! (Übrigens – unklar formuliert wäre der Satz jetzt so gewesen: Diese Methode sollte man anwenden)
Es gibt auch die Sandwich Methode: Erst ein Lob, dann die klare Botschaft (ich möchte, dass du den Abwasch machst), dann wieder eine positive Message. Beispiel: Ich weiß, du bist immer super ordentlich. Doch mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass du nicht mehr den Abwasch gemacht hast. Machst du das heute dann? Das hilft mir sehr, vielen Dank!
Wer kann mit Klarheit nicht umgehen?
Wenn du mehr Klarheit in deiner Kommunikation anwendest, dann wird damit sicher nicht jeder klarkommen. Dein Umfeld ist es vermutlich gar nicht gewöhnt. Dich sollte es allerdings nicht abschrecken, sondern dir neue Erkenntnisse verschaffen. Wer kommt gut mit deinem neuen Selbstbewusstsein klar, wer nicht?
Hast du dich schon mal mit dem Thema Klarheit in deiner Kommunikation näher beschäftigt?
1 Kommentar
[…] war irgendwie da und doch nicht. Heute geht es in diesem Beitrag wieder, wie auch letzte Woche in „Bring mehr Klarheit in deine Kommunikation“, um etwas, was ich in dem Buch von Eva Wlodarek gelesen habe. Es geht darin eigentlich darum, wie […]