Alles bricht auf mich ein, ohne Filter, gnadenlos. Manche stupiden Bemerkungen brennen auch nach über sechs Jahren immer noch in meinem Gehirn und ich kann sie nicht loslassen. “Echt, das bist DU auf dem Foto?!” “Wieso hast du das getan?” “Kannst du das nicht mal besser machen?” “Ich glaube ich kann mit dir keinen Kontakt halten.” Du kannst die Menschen nicht ändern. Du kannst es nicht ändern, dass Menschen immer wieder Dinge tun werden, Sachen sagen werden, die dir nicht passen. Nun hast du zwei Optionen: Du kannst dich bis an dein Lebensende darüber aufregen. Oder du kannst etwas verändern, was du tatsächlich ändern kannst: Dich selbst und deine Einstellung dazu. Denn die Bemerkungen von anderen Menschen können uns immer nur genauso sehr verletzen, wie wir ihren Worten Bedeutung geben. Wie kann ich mich emotional abgrenzen? Ich glaube wir alle hätten manchmal gerne eine dickere Haut. Das Selbstbewusstsein, einfach mit den Schultern zu zucken und nicht groß über irgendeine abfällige Bemerkung nachzudenken.
Wie kann ich mich emotional abgrenzen?
Woher kommt diese Unsicherheit?
Wie bei den meisten Dingen kannst du (leider) nicht direkt an dem Problem anfangen, sondern du musst zunächst dahinter schauen. Heißt: Was ist die Wurzel des Problems? Warum kannst du dich so schlecht emotional abgrenzen, warum trifft dich jede kleine Bemerkung gleich so hart? Vielleicht bist du hochsensibel, vielleicht hast du auch nur nie gelernt Grenzen zu setzen. Mit ziemlicher Sicherheit fehlt es dir an Selbstliebe und Selbstvertrauen und diese Bemerkungen treffen dich dann umso mehr weil du glaubst, die Leute haben Recht mit ihren Aussagen.
Kritik trifft dich immer nur dann richtig hart, wenn du sie ein Stück weit selbst glaubst. Wenn du also mit deinem Schreibstil unsicher bist und dann kritisiert jemand deine Texte, wird dich das viel härter treffen, als wenn du glaubst du seist perfekt. Wenn du, so wie ich, als Influencer arbeitest und jemand kritisiert Influencer, dann trifft dich das viel mehr, wenn du dir selbst unsicher bist deswegen.
Kann ich ein dickeres Fell bekommen?
Alle Texte in meinen Kolumnen beschäftigen mich immer gerade selbst. Ich bin erst auf dem Weg zur Lösung, ich fange an mich mit Lösungen zu beschäftigen. Denn auch das ist der erste wichtige Schritt: Nicht nur über das Problem nachzugrübeln, sondern aktiv an der Lösung zu arbeiten. Endlich ein dickeres Fell haben – da wollen wir hin!
Lösungswege, um endlich besser zu puffern:
- Lass das Aufgenommene bewusst wieder los – dabei kann Meditation helfen, Atemübungen oder ganz bewusstes Ausatmen
- Finde Rituale, bei denen du wieder zu dir selbst findest: Spaziergänge in der Natur, Baden,… – fühle dich ganz in den Moment hinein!
- Stelle ganz genau deine Grenzen auf – und halte dich daran. Um deine Grenzen zu schützen, musst du sie erstmal kennen.
Wenn du an dir arbeitest, kannst du nur gewinnen
Ich mag mich selbst gerne als emotionalen Menschen. Ich weine super schnell bei Filmen und Serien, mich berührt so vieles ganz stark und ich kann sehr empathisch sein anderen Menschen gegenüber. Doch es stört mich ganz gewaltig, wenn mich ein negatives Wort gleich in tiefe Selbstzweifel stürzt und ich dem viel zu viel Bedeutung schenke. Dennoch ist es auch ein sehr schöner Prozess, hier an sich zu arbeiten, vor dem wir keine Angst haben müssen. Es ist ein Weg zu besserer Selbstreflexion, mehr Selbstvertrauen und einem zufriedeneren, selbstbestimmten Leben. So oder so, wenn wir da an uns arbeiten, können wir nur gewinnen!
Kennt ihr das Problem mit der viel zu dünnen Haut? Treffen euch Bemerkungen schnell, auch wenn sie vielleicht gar nicht so gemeint waren? Wie geht ihr damit um?
6 Kommentare
Liebe Andy, ich habe vor Jahren die Klopfakupressur für mich entdeckt und arbeite mittlerweile mit hochsensiblen Menschen, u. a. auch zum Thema Abgrenzung. Das ist häufig ja etwas Lebenslanges …
Liebe Grüße,
Monika
Moin,
ich würde mich glaube mittlerweile als recht dickfelligen Menschen bezeichnen. Wenn ich hinter etwas stehe, kratzt mich Kritik meist nicht so. Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt…
LG
Das hast du so schön geschrieben! Ein tolles Thema und schöne Bilder! Letztens hatte ich eine Situation, die sehr unschön war. Ich habe einer Person freundlich vermittelt, dass ich kein Interesse habe. Die Person wollte das nicht wahrhaben und hat mir gegenüber eine unschöne Bemerkung gemacht. Zunächst war ich niedergeschlagen. Dann habe ich begriffen, dass diese Bemerkung nichts bedeutet und ich mir den schönen Tag davon nicht versauen lassen möchte.
Es ist einfach wichtig an sich zu arbeiten. Das sehe ich absolut genauso! Es ist okay kurz emotional zu sein. Aber dann sollte man wirklich schauen, dass man sich ablenkt und davon abgrenzt. Sonst macht man sich selber unglücklich 🙂
Hallo Andy, vielen Dank für diesen spannenden Artikel.
Das Thema Abgrenzung beschäftigt mich auch immer wieder. Ich gebe dir recht, dass es immer auch mit meinem eigenen Gefühl zu tun hat, ob mich eine negative Bemerkung trifft oder nicht.
Ich versuche, mir einen Augenblick Zeit zu nehmen, um mich zu beruhigen und zu überlegen, wieviel das, was gesagt wurde eigentlich mit mir zu tun hat. Meistens kommt dabei heraus, dass es viel mehr ein persönliches Ding des anderen ist. Das zu erkennen hilft mir dabei, mich nicht mehr so getroffen zu fühlen.
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