Ich frage mich oft, ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. War es gut, nach Berlin zu ziehen? Ist das ganze Influencer-Ding die richtige Entscheidung? Sollte ich etwas ändern in meinem Leben? Es sind diese fiesen kleinen Gedanken, die plötzlich auftauchen.
An manchen Tagen bin ich einfach nur glücklich. Ich freue mich über das, was ich habe, und schmiede Pläne für die Zukunft. Und dann gibt es wieder diese Momente, in denen die Zweifel lauter werden: Ist es Zeit, etwas Neues zu wagen? Politisch aktiver werden? Ein Ehrenamt suchen? Oder einfach mal eine Pause einlegen?
Fragen wie diese begleiten wahrscheinlich jeden von uns. Aber wie treffen wir wirklich gute Entscheidungen? Und vor allem: Wie kommen wir aus dem Grübel-Karussell raus?
Warum Entscheidungen so schwerfallen
Entscheidungen treffen bedeutet immer, dass wir uns gegen etwas anderes entscheiden. Und genau da liegt das Problem.
- Angst vor Fehlern: Was, wenn ich die falsche Wahl treffe und es später bereue?
- Zu viele Optionen: Wir leben in einer Zeit, in der wir ständig Möglichkeiten haben. Allein die Auswahl überfordert.
- Aufschieberitis: Lieber gar nicht entscheiden, als vielleicht falsch entscheiden.
Doch keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung – meistens die schlechteste.
Die 4-Fragen-Methode: Klarheit durch Struktur
Vor ein paar Jahren bin ich auf die Perlentaucher-Methode von Annette Sewing gestoßen. Vier einfache Fragen, die dir helfen, die Dinge klarer zu sehen.
Die Fragen lauten:
- Was wäre das Beste daran, wenn sich mein Wunsch erfüllen würde?
- Was wäre das Schlimmste daran, wenn sich mein Wunsch nicht erfüllen würde?
- Was wäre das Schlimmste daran, wenn sich mein Wunsch erfüllen würde?
- Was wäre das Beste daran, wenn sich mein Wunsch nicht erfüllen würde?
Klingt simpel? Ja. Aber genau diese Kombination deckt alle Perspektiven ab.
Meine Erfahrungen mit den 4 Fragen
Beispiel 1: Der Umzug nach Berlin
Als ich überlegte, nach Berlin zu ziehen, war ich hin- und hergerissen.
- Bestes am Umzug: Neue Möglichkeiten, kreative Szene, mehr Chancen für meinen Blog.
- Schlimmstes, wenn ich nicht umziehe: Ich bleibe unzufrieden in meiner alten Umgebung.
- Schlimmstes am Umzug: Anonymität der Großstadt, alleine zurechtkommen, Unsicherheit.
- Bestes, wenn ich bleibe: Vertraute Umgebung, Sicherheit.
Am Ende war klar: Die Chancen überwogen. Ich habe es gewagt – und bereue es bis heute nicht.
Beispiel 2: Ehrenamt & Engagement
Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, ein Ehrenamt zu übernehmen. Eine Patenschaft für ein Kind in Berlin oder Unterstützung in einer sozialen Einrichtung.
- Bestes am Ehrenamt: Sinnvolle Aufgabe, helfen, neue Erfahrungen, Dankbarkeit.
- Schlimmstes, wenn ich es nicht mache: Dieses nagende Gefühl, nicht genug beizutragen.
- Schlimmstes am Ehrenamt: Weniger Zeit für Blog, Familie und Freizeit. Schlechte Erfahrungen möglich.
- Bestes, wenn ich es lasse: Mehr Zeit für mich selbst.
Auch hier helfen mir die Fragen, klarer zu sehen. Es geht nicht darum, sofort eine endgültige Entscheidung zu treffen. Aber sie zeigen mir, wo die Prioritäten liegen.
Beispiel 3: Entscheidungen als Mutter
2025 ist mein Leben ein anderes als noch vor ein paar Jahren. Mit Baby und Partner haben Entscheidungen eine ganz neue Dimension. Es geht nicht mehr nur um mich, sondern um uns als Familie. Ganz wichtig ist hier auch Klarheit in der Kommunikation unter uns.
- Soll ich eine Kooperation annehmen, die zwar gut bezahlt ist, mich aber zeitlich enorm fordert?
- Gehen wir in den Urlaub, obwohl es mit Kind stressiger sein wird?
- Investiere ich Zeit in neue Projekte oder bleibe ich beim Bewährten?
Die 4 Fragen helfen mir, die Balance zu finden – zwischen Familie, Blog und Selbstfürsorge.
Weitere Methoden, die mir helfen
Die 4 Fragen sind mein Favorit. Aber manchmal kombiniere ich sie mit anderen Strategien:
- Bauchgefühl vs. Verstand: Erst eine Nacht drüber schlafen – oft zeigt sich die Antwort dann klarer.
- Journaling: Gedanken aufschreiben, Pro- und Contra-Listen erstellen. Klingt altmodisch, wirkt Wunder.
- Kleine Schritte: Muss die Entscheidung sofort riesig sein? Manchmal geht es auch in Etappen.
- Akzeptanz: Es gibt keine perfekte Entscheidung. Jede Wahl bringt gute und schlechte Seiten mit sich.
Entscheidungen aus der Vergangenheit
Wenn ich zurückschaue, war keine große Entscheidung in meinem Leben fehlerfrei. Berlin war nicht nur aufregend, sondern auch einsam. Mein Blog hat mir viele Türen geöffnet, aber auch Unsicherheit gebracht. Beziehungen waren nicht immer einfach, aber sie haben mich geprägt.
Und trotzdem: Jede Entscheidung hat mich weitergebracht. Selbst die schwierigen.
Fazit: Entscheidungen bleiben schwer – aber machbar
Wir werden nie alle Zweifel los. Aber wir können lernen, mit ihnen umzugehen. Für mich sind die 4 Fragen die beste Möglichkeit, Ordnung ins Chaos zu bringen. So treffe ich auch schnellere und bessere Entscheidungen.
- Sie helfen mir, alle Seiten zu beleuchten.
- Sie geben mir Klarheit, wenn sich alles nur nach Gedankenwirrwarr anfühlt.
- Sie zeigen mir, dass jede Entscheidung auch Vorteile hat – selbst die, die ich nicht treffe.
Vielleicht probierst du es mal aus. Schreib dir die vier Fragen auf, nimm dir zehn Minuten Zeit und sei ehrlich zu dir selbst. Wie sieht dein Plan für die Zukunft aus? Ich wette, du siehst klarer.
7 Kommentare
Toller Post liebe Andrea. 🙂
Deine Bilder finde ich mega schön. Du siehst richtig gut aus und strahlst eine Entschlossenheit aus.
Liebste Grüße & Happy Friday
Josephin | Tensia
Ein toller Post und eine super Idee mit den Fragen
Liebe Grüße Michelle von beautifulfairy
Hin und wieder fällt es mir schwer, aber ich höre oft auf mein Bauchgefühl. Das klappt oftmals gut.
Thema find ich echt gut, dazu hübsche Bilder! Liebst Jennifer von http://www.zuckerbrotliebe.de
Das sind ja super Tipps, danke! Mir fallen Entscheidungen auch oft schwer. Ich werde es mit deinen Fragen mal versuchen.
[…] Die Bilder kommen euch bekannt vor? Andere Bilder aus diesem Shooting in dem Beitrag. […]
[…] Endlich Entscheidungen treffen […]