Ich war früher Meisterin im Zögern. Stundenlang habe ich überlegt, was ich anziehe, wie ich meinen Koffer packe oder ob ich eine Einladung annehme. Entscheidungen haben mich gestresst, weil ich dachte, sie müssten perfekt sein. Doch irgendwann habe ich gemerkt: Das ewige Grübeln macht unglücklich und hält mich nur auf.
Heute treffe ich meine Entscheidungen schneller – und oft auch besser. Nicht, weil ich alles perfekt mache, sondern weil ich mir vertraue. Hier teile ich mit dir meine Gedanken, Erfahrungen und Modelle, die dir helfen können, selbst schneller und klarer Entscheidungen zu treffen.

Warum Entscheidungen so schwerfallen
Jeden Tag treffen wir hunderte kleine Entscheidungen: Frühstück, Outfit, To-do-Liste. Manche sind belanglos, andere verändern unser Leben. Aber warum fällt es so schwer, sich festzulegen?
Für mich waren es immer zwei Dinge: Angst und Zweifel.
- Angst, etwas Falsches zu wählen.
- Zweifel, ob ich überhaupt die richtige Perspektive habe.
Der Schlüssel liegt darin, die innere Stimme besser wahrzunehmen. Oft wissen wir intuitiv sofort, was wir wollen – wir trauen uns nur nicht. Heute entscheide ich Kleinigkeiten (z. B. welche Schuhe ich anziehe) einfach spontan. Kein Grübeln mehr, sondern Bauchgefühl.
Doch bei großen Entscheidungen hilft mehr als nur Intuition: Mentale Modelle.

Mentale Modelle – was ist das?
Ein mentales Modell ist eine Art Denkwerkzeug. Es hilft uns, komplexe Situationen zu verstehen und Entscheidungen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wir alle haben solche Modelle: Glaubenssätze, Erfahrungen, Werte. Sie prägen, wie wir die Welt sehen.
Das Spannende: Wir können uns bewusst neue Denkmodelle aneignen und so klarer entscheiden. Hier sind drei, die mich besonders geprägt haben:

1. Das Pareto-Prinzip – 80/20
Vielleicht kennst du es: 80 % der Ergebnisse entstehen durch 20 % des Aufwands.
- Im Business machen oft 20 % der Kunden 80 % des Umsatzes.
- Im Kleiderschrank tragen wir 20 % der Teile 80 % der Zeit.
👉 Übertragen auf Entscheidungen heißt das:
Finde heraus, was wirklich wichtig ist, und konzentriere dich darauf. Statt alles perfekt zu machen, reicht oft der Fokus auf die 20 %, die den größten Unterschied machen.
2. Entropie – warum Ordnung kein Zufall ist
In der Physik beschreibt Entropie, wie chaotisch ein System ist. Ein Sandhaufen hat hohe Entropie, eine Sandburg niedrige. Übertragen auf unser Leben bedeutet das: Es ist wahrscheinlicher, dass Dinge ins Chaos abgleiten, als dass sie sich von allein sortieren.
👉 Fazit: Warte nicht darauf, dass sich Probleme „von allein lösen“. Triff Entscheidungen aktiv, sonst übernimmt das Chaos.
3. Opportunity Cost – die Kosten der verpassten Chance
Jede Entscheidung bedeutet auch, auf etwas anderes zu verzichten. Wenn ich mich für Job A entscheide, verzichte ich auf die Chancen von Job B.
👉 Das macht klar: Die perfekte Entscheidung gibt es selten. Aber keine Entscheidung ist oft die schlechteste, weil ich dann Chancen ungenutzt verstreichen lasse.

Praktische Strategien für schnellere Entscheidungen
Neben mentalen Modellen haben mir konkrete Routinen geholfen:
- Zwei-Minuten-Regel: Alles, was ich in zwei Minuten entscheiden kann, wird sofort entschieden.
- Zeitlimit setzen: Bei großen Fragen (z. B. Kooperation annehmen oder nicht) gebe ich mir maximal 24 Stunden Bedenkzeit.
- Pro/Contra-Liste light: Statt ewig Listen zu schreiben, nur drei wichtigste Argumente für und gegen. Das reicht oft.
- Bauch + Kopf kombinieren: Wenn mein Bauch „Ja“ sagt, mein Kopf aber zweifelt, gehe ich einen Schritt zurück und frage: Was ist die echte Sorge?
Persönliche Erfahrung: Von der Grüblerin zur Macherin
Früher habe ich so viel Energie ins Überlegen gesteckt, dass ich gar nicht ins Handeln kam. Ich habe mich oft wie gelähmt gefühlt. Heute entscheide ich schneller und fühle mich freier.
Ein Beispiel: Als ich letztes Jahr eine große Kooperation angeboten bekam, war mein erster Gedanke „zu riskant“. Früher hätte ich wochenlang überlegt. Heute habe ich direkt zugesagt – und es war eine meiner besten Erfahrungen.
Fazit: Entscheidungen machen das Leben leichter
Perfekte Entscheidungen gibt es nicht. Aber schnelle und bewusste Entscheidungen sind besser, als sich im Kreis zu drehen. Denkmodelle wie Pareto, Entropie oder Opportunity Cost helfen dabei, klarer zu sehen. Kombiniert mit Intuition und etwas Mut wird Entscheiden plötzlich viel leichter.
👉 Mein Tipp: Fang klein an. Entscheide dich heute einfach spontan, was du anziehst oder was du zum Mittag isst. Trainiere deine Entscheidungs-Muskeln – sie werden mit der Zeit stärker.
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