Wir wollten auf eigene Faust per Bus von Tel Aviv nach Jerusalem reisen, doch da hinderte uns der jüdische Feiertag Sukkot daran. Kein öffentlicher Nahverkehr! Spontan buchten wir einen geführten Tagesausflug nach Jerusalem. Wegen dem Feiertag waren einige Punkte unserer Route geschlossen, so wie Yad Vashem, doch wir konnten dennoch einen sehr guten Eindruck über die Stadt gewinnen. Auf dem Reiseblog berichte ich euch über unsere Erfahrungen!
Tagesausflug nach Jerusalem
Ein erster Eindruck von Jerusalem
Müll. Mein erster Eindruck von Jerusalem war nicht wie erwartet. Überall lag haufenweise Müll auf den Straßen. Die Stadt scheint überfordert mit den vielen Bewohnern aller Religionen und den Touristen, die vermutlich auch einiges zum Müll beitragen.
Religion. Mein zweiter Eindruck der Stadt. Denn die Fremdenführer bieten hier religiöse Touren an, bei unserem ersten Stopp, einem Ausblick über die Altstadt und den Felsendom, bekreuzigen sich die Besucher, beten und trinken rituell Wein wie in der Kirche.
Aussicht über die Altstadt
Wir beginnen mit einem Ausblick über die Stadt und sehen da auch die berühmte goldene Kuppel des Felsendoms. Den dürfen Nicht-Muslime nicht betreten!
Der zweite Stopp: Ölberg, Kirche der Nationen und Garten Gethsemane
Wir stoppen gegenüber der Kirche der Nationen und sehen von da aus auf den Ölberg. Er ist in allen drei Religionen sehr wichtig. Er wird auch Olivenberg genannt, denn es war mal eine Olivenplantage. Jesus soll hier seine letzten Stunden verbracht haben, daher ist es wichtig für die Christen. Am Hang des Ölbergs befinden sich unzählige jüdische Gräber. Jeder, der es sich leisten kann, möchte dort ein Grab. Im jüdischen Glauben kommt der Messias auf den Ölberg und erweckt alle Toten. Die Muslime glauben, dass hier das jüngste Gericht abgehalten wird.
Unser Reisevideo von Israel
Wir laufen anschließend durch den Garten Gethsemane zur Kirche. Der Garten ist sehr klein, hier stehen alte Olivenbäume und wir finden ein wimmerndes Kätzchen direkt dort. Manche sagen, die Olivenbäume dort sind über 2000 Jahre alt. Zum Abschluss betreten wir noch die römisch-katholische Kirche der Nationen. Dort befindet sich ein Stein, auf dem Jesus vor seiner Verhaftung gebetet haben soll.
Die Klagemauer
Es ist erschreckend, wie wenig ich im Grunde über die Religionen weiß. Das wird mir an der Klagemauer bewusst, denn ich wusste nicht mal, dass sie die wichtigste Glaubensstätte der Juden ist. Die Klagemauer ist der letzte Rest eines heiligen jüdischen Tempels, der von den Römern zerstört wurde.
Männer und Frauen beten getrennt voneinander. Die Gläubigen stecken ihre Bitten und Gebete auf kleinen Zetteln in die Ritzen der Mauer. Schultern und Knie sollten bedeckt sein, die Männer müssen auch ihren Kopf bedecken. Es gibt einige Sicherheitskontrollen.
Vor der Mauer zu stehen ist ein sehr ergreifendes Gefühl. Es ist so, als ob die ganze spirituelle Bedeutung dieses Orts spürbar in der Luft ist. Dem kann man sich nur schwer entziehen.
Via Dolorosa, die Grabeskirche und die vier Viertel
Von der Klagemauer aus betreten wir sofort das jüdische Viertel. Die Altstadt ist in vier Viertel gegliedert: Das Muslimsche Viertel, das Christliche Viertel, das Jüdische Viertel und das Armenische Viertel. Einzig das Armenische Viertel darf nur von Armeniern betreten werden. Den Rest können wir erkunden!
Das Muslimische Viertel erinnert mich an Marrakesch und andere muslimische Bazare, die ich schon kenne. Es fühlt sich ein wenig vertraut an! Hier herrscht viel Trubel. Wir trinken frischen Granatapfel Saft und schauen uns an, was hier verkauft wird. Gewürze, Andenken, frisches Obst,…
Im Christlichen Viertel laufen wir die Via Dolorosa – den Leidensweg Christi – entlang bis zur Grabeskirche. Hier bin ich wieder erstaunt über mein “Nicht-Wissen”, denn ich wusste nicht mal in meiner eigenen Religion, was für ein wichtiger Ort dies in der Geschichte darstellt. Es gibt 14 Kreuzwegstationen auf dem Weg zur Kirche.
Die Grabeskirche ist der Ort, an dem Jesus bekreuzigt und begraben wurde. Hier ist er auch wieder auferstanden. Sie wurde 335 n. Chr. errichtet, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Sechs christliche Konfessionen verwalten die Kirche heute.
Für uns war es ein surreales Erlebnis, anders lässt es sich kaum beschreiben. Gläubige knien am Eingang vor dem Salbungsstein nieder, an dem Jesus für die Beerdigung vorbereitet wurde. Wir sehen Nonnen in ganz verschiedenen traditionellen Gewändern, die ich alle so noch nie gesehen habe. Manche tragen einfache Kopftücher, andere schwarze Gewänder mit kleinen Kistchen auf der Stirn (?).
In der Kirche befindet sich angeblich der “Nabel der Welt”. In allen drei großen Religionen befindet sich in Jerusalem der Mittelpunkt der Welt.
Danach laufen wir durch das Jüdische Viertel weiter. Dieses Viertel ist viel ruhiger als die anderen. Überall werden Palmenblätter verteilt, weil Sukkot ansteht. Laubhütten sind errichtet.
Mein Fazit zur Tour durch Jerusalem
Unsere Tour war sehr anstrengend, wir sind sehr viel gelaufen und haben sehr viel gelernt. Oft konnte ich dem Guide nicht mehr folgen, weil er so viele Informationen in kurzer Zeit abgeliefert hat. Der Kopf schwirrte mir vor Religionen und Kirchen. Ich habe einiges lieber auf Wikipedia nachgelesen. Es war sehr heiß an dem Tag und ich kann mich gerade am Schluss kaum mehr erinnern, in welchen Kirchen und an welchen Gräbern ich mich gerade befand.
Wenn ich euch einen Rat für Jerusalem geben kann: Nehmt euch nicht zuviel vor. Lasst die Stadt lieber auf euch wirken und schaut euch nur die Spots an, die euch wirklich wichtig sind. Sonst schwirrt euch auch irgendwann der Kopf vor lauter Eindrücken!
7 Kommentare
das sieht so toll aus 🙂
da würde ich auch gern mal hin!
LG*
Nathalie von Fashion Passion Love ♥
Ich war auch schon einmal in Jerusalem und fand es auch so interessant. Damals besuchten wir auch den Tempelberg und die Grabeskirche. Die Eindrücke von damals kann ich noch genau fühlen, denn es war so aufregend, in so einer alten Stadt herumzulaufen. Danke für die schönen Impressionen.
Alles Liebe Marie
Ich war vor einer Ewigkeit dort und war damals wahnsinnig fasziniert. Wenn ich deinen Beitrag lese und die tollen Bilder sehe, bekomme ich wieder große Lust auf dieses Reisziel!
Liebe Grüße
Steffi
Klingt richtig toll und deine Fotos gefallen mir.
Liebe Grüße Michelle von mishy-hoffmann
Ich war noch nie in Jerusalem, möchte aber so so gerne mal hin! Toller Bericht! <3
Liebe Grüße,
Ricarda von CATS & DOGS: https://wie-hund-und-katze.com/de/we-are-stardust/
Danke für die Eindrücke und Tipps, denn wir wollen auch unbedingt mal nach Jerusalem.
Liebe Grüße
Mo von http://www.just-take-a-look.berlin
Tolle Tipps! Ich würde so gerne mal nach Israel! Überhaupt finde ich deine Reiseposts immer total spannend!
Allerliebste Grüße
Chris
https://stylepeacock.com