Wenn ich mit sehr dominanten Menschen konfrontiert bin, verstumme ich schnell. Wir alle kennen diese Situationen (außer natürlich, du bist selbst super dominant). Da wird man total von oben herab behandelt, bevormundet oder kommt erst gar nicht zu Wort. Vor allem im Arbeitsumfeld oder sogar mit Dienstleistern (ich erinnere mich da sehr gut an meinen früheren Steuerberater) passierte mir das schon öfter. Kann ich da überhaupt etwas tun, wenn ich selbst eher ein zurückhaltender Mensch bin? Es geht! Mit bestimmten Tricks kannst du dominanten Menschen entwaffnen.
Was ist der Grund für dieses Verhalten?
Selbst ich kann manchmal total energisch sein, wenn ich richtig gute Laune habe oder beispielsweise einen tollen Fotospot entdeckt habe. Dominanz ist nun mal nicht gleich Dominanz. Manchmal gehen mit uns die Pferde durch, das ist auch völlig ok. Wenn ich darauf angesprochen werde, realisiere ich es auch schnell!
Doch andere Menschen leben ihre Dominanz aus, weil sie ein total schlechtes Selbstwertgefühl haben, sich nur besser fühlen, wenn der andere sich klein fühlt. Darum ging es auch schon in meinem Beitrag über toxische Freundschaften. Das ist diese Art Dominanz, vor der wir uns schützen sollten!
Wie kann ich dominante Menschen entwaffnen?
Ich finde diesen Punkt total wichtig: Es ist essentiell, sich wieder auf Augenhöhe zu begegnen. Das heißt: Nicht verstummen, sich nicht unterbrechen lassen. Je mehr man sich selbst unterbuttern lässt, umso kleiner wird man dann auch. Deswegen ist es so wichtig, bei diesem Kräftemessen in der Konversation nicht einfach die Flinte ins Korn zu werfen. Da kann auch die entsprechende Körpersprache sehr wichtig sein – immer schön auf die Haltung achten und auch nicht den Blickkontakt verlieren.
Dominante Menschen fassen dich gerne an. Das ist oftmals eine unterdrückende Geste (Hand auf den Oberarm, etc.) Es ist wichtig, auch da entsprechend zu reagieren. Am besten direkt unterbinden oder sich auch so verhalten.
Ein weiterer Punkt ist es, mit Humor oder Ironie zu reagieren. Das kann auch sehr schnell entwaffnen, wenn die Situation passt!
Ganz grundsätzlich finde ich es im Leben immer wichtig, Grenzen zu setzen. Gerade und vor allem auch im Umgang mit dominanten Menschen. Sie eignen gerne dazu, über dich zu bestimmen. Sei es über deine Zeit, Ressourcen, Arbeitskraft, was auch immer. Es hilft, sich da Grenzen zu setzen und sie auch einzuhalten. Das ist ganz, ganz wichtig! Sonst stellst du die andere Person über dich und dich selbst minderwertig.
Zum Schluss: Lass dich nicht blenden. Ein wirklich besonderer Mensch hat es nicht nötig, sich durch Dominanz zu profilieren. Es ist wichtig, auf der einen Seite ein wenig Verständnis für das kleine Ego des Blenders zu haben und auch die eigenen Grenzen einzuhalten. Lass dir nicht zu viel gefallen!
Hast du selbst schon solche Erfahrungen gemacht? Wie bist du damit umgegangen?
4 Kommentare
Solche menschen begegnen mir im leben ehrlich gesagt so oft und ich struggle richtig damit, mich richtig zu verhalten. Oft werde ich richtig wütend und merke, wie mein herz rast. Oft verstumme ich deshalb auch und meide die Situation einfach.. ich bewundere die Leute, die in solchen situationen einen kühlen kopf bewahren können und mit schlagfertigkeit oder humor als gewinner aus der situation rausgehen können.
Liebe Grüße
Sandy GOLDEN SHIMMER
Ich kenne leider solche Menschen. Ich habe zwar akzeptiert, wie sie sind, und sehr lange ausgehalten. Seit ein paar Monate gehe ich Ihnen aus dem Weg. Davor habe ich ehrliche Nachricht geschickt, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung sei und dass sie mir nicht gut tun. Sie haben des Öfteren versucht, mit mir zu reden. Ich habe das Gespräch einfach abgelehnt,weil ich weiß,dass sie sich niemals verändern werden. Mittlerweile ist es soweit gekommen,dass wir nicht mehr reden,wenn wir uns treffen sollten
Leider kenne ich solche Menschen im Alltag ebenfalls. Ich habe den Eindruck, daß es sehr viele von ihnen gibt. Sie verhalten sich grenzüberschreitend, egoistisch und behaupten gerne von sich, einfach nur ehrlich zu sein – das Argument ist jedoch nicht zutreffend, da es eine Sache ust, ehrlich zu sein, eine andere, bedrängend und verurteilend. Offene Ehrlichkeit mit gegenseitigem Respekt füreinander muss nicht automatisch grenzüberschreitend und herablassend sein.
Meine Erfahrung ist, daß es nicht zielführend ist, mit dominanten Menschen zu reden – alle von ihrer Weltsicht abweichenden Ideen und Wahrnehmungen werden nicht als gleichwertig akzeptiert – im Gegenteil folgt meistens eine Herabsetzung und Beleidigung.
Widerspricht man einem dominanten Menschen wird das von ihnen, egal, wie freundlich und respektvoll formuliert, als Kriegserklärung wahrgenommen und mit Lautstärke und Aggression bekämpft. Introversion kennen dominante Menschen häufig nicht – einer der Gründe für ihr (zu) hohes Selbstvertrauen.
Wir finden euren Artikel sehr wertvoll.
Auch wir kennen viele dominante Personen, die ungebeten Ratschläge zu allen Lebensbereichen erteilen…
Es gibt unserer Meinung nach zwei Motive von dominanten Menschen:
1) Sie wollen helfen oder ihre Erfahrungen weitergeben. Sie streben danach, das Leiden der anderen Person zu beenden.
2) Sie möchten ihr Ego stärken, indem sie die Lösung liefern. Dies setzt voraus, dass der Ratsuchende den erteilten Rat befolgt. Nur durch dessen Umsetzung kann ein Erfolg erzielt werden.
Wichtig ist es, klar zu antworten und Grenzen zu setzen. Sag höflich, was du brauchst und wann Ratschläge willkommen sind. Am Ende musst du dich eventuell von Menschen distanzieren und abgrenzen, die nicht aufhören können, ihre Empfehlungen zu teilen.
Wir haben eure Impulse in unserem Blog-Beitrag “Stopp mit ungefragten Ratschlägen. Du musst gar nichts!” verlinkt.
Liebe Grüße
Julia und Steffen
von FIDERTAS Awareness