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Kannst du dich selbst lieben?

26. April 2019
Kannst du dich selbst lieben

Glück stand für mich immer in direkter Verbindung mit Leistung. Ich hatte mein Leben ziemlich genau geplant mit Anfang 20. Büroausbildung mit 1,0 abgeschlossen, einen super Job in einem großen Unternehmen im Marketing ergattert und nebenbei ein Fernstudium in BWL. Die ersten Klausuren schloss ich mit Bravour ab. Am Wochenende arbeitete ich im Club, nebenbei machte ich meinen Führerschein. Da bestand ich selbstverständlich auch jede Prüfung sofort. Mein Ziel war ein gutes Studium und dann eine Führungsposition. Geld verdienen. Reisen.

30something Kolumne auf andysparkles

 

 

Kannst du dich selbst lieben

 

 

Kannst du dich selbst lieben?

Bis ich immer depressiver geworden bin. Es fing an mit Mobbing am Arbeitsplatz durch eine Kollegin, dann hatte ich immer öfter Heulkrämpfe während der Arbeit. Zum Schluss bin ich nach der Arbeit in den Supermarkt gegangen und ich bin innerlich erstarrt. Wie eine Säule. Nichts machte mehr Sinn. Ich wollte nicht mehr so weiterleben. Das war Ende 2011. Danach sollte nie mehr etwas so sein wie vorher. Ich kündigte den Job, hörte mit dem Studium auf, wollte nach Berlin ziehen. Das hat nicht geklappt. Ich fing an zu bloggen, nahm eine Auszeit. Irgendwann fing ich wieder an zu arbeiten, doch immer nur Teilzeit. In den vergangenen acht Jahren habe ich meine komplette Lebensplanung umgestellt und es nie bereut.

Doch die Sache hat einen gewaltigen Haken: Nur wenn du die äußeren Umstände deines Lebens änderst, findest du nicht automatisch das Glück. Vielen ist das nicht bewusst. Sie ändern den Arbeitsplatz, den Wohnort, den Partner (ich habe das alles auch hinter mir), doch das Glück lässt immer noch auf sich warten.

Wir kommen nur dann mit dem Glück in Berührung, wenn wir unser “wahres Selbst” leben, schreibt Heinz-Peter Röhr in seinem Buch “Vom Glück sich selbst zu lieben“.

 

 

Warum du Selbstliebe nicht von Außen finden kannst

Das Problem der Selbstliebe ist ein gänzlich inneres Problem und lässt sich nicht durch äußere Umstände lösen (Heinz-Peter Röhr)

Ich habe immer versucht Akzeptanz von außen zu suchen. Andere Menschen sollten mich schön finden, mich lieben, akzeptieren. Wenn es zu Konflikten kam, am Arbeitsplatz oder in Beziehungen, wenn ich nicht akzeptiert wurde oder für “gut befunden” wurde, war es für mich die Hölle. Jedes kleine Wort der Kritik zerstörte mich innerlich immer wieder. Und es hagelte Kritik, ständig. Konflikte gehören zum Leben dazu. Doch ich war dazu nie richtig bereit. Ich versuchte durch absolute Perfektion jede Kritik im Voraus zu beseitigen. Dieses Gefühl “ich genüge nicht” macht krank. In meinem Alltag war und bin ich dauerhaft unsicher und ängstlich. So sehr mich das selbst nervt, ich kann es nicht ablegen.

Ich bin seit vielen Jahren auf der Suche nach dem Glück. Immer wieder musste ich feststellen, dass der Stand des Bankkontos, die Follower auf Instagram und der Wohnort damit nicht sehr viel zu tun haben.

Die ständige Angst hindert mich daran, wirklich ich selbst zu sein. MEIN Leben zu führen. Lieber lange in einer unglücklichen Beziehung bleiben, im bequemen Elend verharren, als in die Ungewisse zu gehen.

 

 

Kannst du dich selbst lieben

 

Der erste Schritt zur Veränderung

Erst wenn du dir selbst deiner Situation bewusst wirst, kannst du auch etwas ändern. Das ist sehr schwierig, denn viele verstehen ihre eigene Problematik ihr Leben lang nicht. Das musste ich in meiner Familie oft erleben.

Jahrelang fühlte auch ich mich wie vom Pech verfolgt. Ein schlimmer Arbeitsplatz nach dem anderen, miese Kollegen, doofe Nachbarn und von den Männern wollen wir gar nicht mal erst reden. Erst jetzt verstehe ich langsam, dass ich zwar an den Menschen um mich herum nicht viel ändern kann, doch an mir selbst sehr wohl.

Ich kann Kritik annehmen. Ich kann auf Konflikte zugehen, statt sie zu vermeiden. Mich selbst akzeptieren, meine eigenen Grenzen setzen und mich nicht von den Wertvorstellungen anderer Menschen abhängig machen. Ich kann eigene Entscheidungen treffen und Fehler begehen. Lernen, mich selbst zu lieben und zu akzeptieren.

 

Das habe ich konkret gemacht in den letzten Wochen

In den letzten Wochen habe ich sehr viel gelesen und versucht immer genauer meine wunden Punkte zu verstehen. Mein destruktives Verhalten aufzuspüren. Ich habe toxische Beziehungen aufgelöst und mein eigenes Internet Verhalten untersucht – weniger lästern! Ich versuche besser zu mir selbst zu sein. Mich weniger harsch zu kritisieren und den Druck wegzunehmen. Welche Punkte führen bei mir zu Panik und warum? Welche Gesprächsthemen lassen mich immer wieder ausrasten und wieso?

Schritt für Schritt fokussiere ich mein Leben mehr auf mich. Weniger darauf, Erwartungen von außen gerecht zu werden. Ich denke, das ist ein sehr langer Prozess und nichts, was von heute auf morgen gelingt.

 

Kannst du dich selbst lieben

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3 Kommentare

  • Antworten Melody 26. April 2019 um 18:39

    This outfit is so lovely. The shoes fit so we’ll with the look.
    http://www.melodyjacob.com

  • Antworten Andreas 12. Mai 2019 um 21:01

    Von dem, was du schreibst, kann ich auch ein Lied singen… Danke für deine so offenen Worte. Ich glaube, wenn man da snicht shcon selbst erlebt und realisert hat, kann man das schlecht nachvollziehen. Es ist ein unglaublicher Schritt zu sich selbst und irgendwie heilsam, zu erkennen, dass nichts im Äußeren das eigene Glück wirklich tangiert, beeinflusst. Es kann nur aus uns selbst kommen. Und ja, das ist ein Prozess der nicht von heute auf Morgen geht. Ich wünsche dir alles Gute dabei und finde es großartig, dass du schon jetzt dabei bist. Viele Menschen verstehen das bis ans Lebensende nicht…

  • Antworten Was ich über Selbstliebe gelernt habe - andysparkles.de 8. September 2020 um 11:07

    […] habe ich mich vertieft damit beschäftigt. 2019 fragte ich mich, ganz ähnlicher Titel: „Kannst du dich selbst lieben?„. Brauche ich den Erfolg und die Bestätigung von außen, um mich selbst akzeptieren zu […]

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