Heute ist mein Geburtstag. Ich habe für mich zugleich eine sehr wichtige Entscheidung getroffen und mir selbst auch das beste nur denkbare Geschenk gegeben: Ich möchte mich nicht mehr verstecken hinter meiner Angst. Die Angst davor, wieder verlassen zu werden, hat mich dazu angetrieben mich selbst immer wieder zu missachten. Ich habe Kontakte zu Menschen aufrecht erhalten, die mir nicht gut tun – getrieben aus der Angst, alleine zu sein. Können Gefühle krank machen? Ja, gerade wenn wir sie unterdrücken. Gerade wenn wir sie nicht zulassen und nicht akzeptieren. Es ist so paradox, doch wenn wir die Gefühle zulassen, egal wie schmerzhaft, nur dann können wir sie loslassen.
Migräne, Rückenschmerzen – der Körper reagiert auf unsere Emotionen
Verrückt, wie ich mit 14 Jahren von Arzt zu Arzt getingelt bin wegen meiner Migräne und niemand konnte mir helfen. Sie wollten mir Tabletten geben um meine Schmerzgrenze zu senken, ein Heilpraktiker wollte eine Art Schocktherapie anwenden, bei dem mein Kopf ruckartig herunterschnellt, weil irgendwas ausgerenkt war. Potenzierte Tropfen meines eigenen Blutes, wundersame Heilmethoden. Doch keiner fragte mich wie es mir geht. Ob eigentlich alles ok ist bei mir. Wie ich nachts schlafe, ob ich gestresst bin, wie mein Leben aussieht. Je nachdem welche Probleme gerade in meinem Leben auftraten, so unterschiedlich waren die Symptome.
Mal hatte ich buchstäblich einen Kloß im Hals, mal wochenlang Magenschmerzen. Ich wachte mit Ausschlag auf dem ganzen Körper auf, ich schwitzte viel zu stark und meine Schultern waren so verhärtet, dass ich meinen Arm kaum mehr spüren konnte. Psychosomatische Krankheiten sind zum Glück heute viel anerkannter als früher und können viel besser behandelt werden. Die Krankenkasse zahlt Präventionskurse wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und weitere Verfahren um unseren Alltag zu entschleunigen. Ich habe selbst einen Kurs im Autogenen Training für dieses Jahr noch belegt.
Ich kann euch nur empfehlen, dass ihr bei körperlichen Reaktionen auch auf euer Inneres achtet. Denn vielleicht könnt ihr nur da wirkliche Heilung finden. (Filmtipp: Die Doku “Heal” auf Netflix, mehr dazu in meinem Beitrag “Diese Netflix Dokus verändern dein Leben“.
Können Gefühle krank machen?
Gefühle machen uns vor allem dann krank, wenn wir sie unterdrücken. In meiner Meditationspraxis lerne ich bewusst Gefühle wahrzunehmen und anzuerkennen, ohne mich davon mitziehen zu lassen. Es geht darum, Beobachter der eigenen Gefühle zu werden, sich nicht so stark damit zu identifizieren.
Ich bin selbst Meisterin der Ablenkung. Mit Social Media, Netflix, Podcasts, Bücher und Menschen kann ich mich sehr gut betäuben, ablenken und in eine andere Realität flüchten. Es war manchmal so schlimm, dass ich selbst kleine Momente der Stille nur schwer ertragen konnte. Damit habe ich bis heute meine Probleme – daher ist es für mich auch so ein großer Schritt zu meditieren. Es ist das Gegenteil von dem, was ich sonst tue. Diese Stille im Geist, die Konzentration auf den eigenen Atem, es macht mich regelrecht süchtig danach es immer öfter zu tun.
Die Angst hat viel zu lange mein Leben bestimmt. Ich möchte mich nicht mehr hinter ihr verstecken. Sie hat mich dazu verleitet, Entscheidungen zu treffen, die mir überhaupt nicht gefallen. Sie hat mich glauben lassen ich hätte keine Wahl mehr, wäre in manchen Situationen gefangen ohne Ausweg. Dabei haben wir immer eine Wahl. Ich kann der Angst nur die Macht nehmen, wenn ich sie zulasse. In den letzten Tagen habe ich darin meine ersten kleinen Schritte geübt. Ich bin jedes Mal positiv überrascht gewesen, denn immer wenn ich die Angst zugelassen habe und mich ihr gestellt habe, ist sie ein Stückchen kleiner geworden.
Gefühle können uns nicht mehr krank machen, wenn wir sie zulassen und loslassen.
Linktipp: Verdrängung kann zu chronischen Schmerzen führen – wiwo.de
4 Kommentare
Ich glaube an dich!
Danke für das Teilen deiner Seele! Das wird so vielen Menschen helfen und sie positiv bestärken!
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[…] Ein ganzer Absatz in meiner Meditationsapp Headspace beschäftigt sich mit dem Thema Umgang mit Wut. In den 10minütigen Meditationen wird beschrieben, dass die Wut erstmal gar nicht bewertet werden sollte. Wut ist nicht schlecht oder gut. Sie ist ein Gefühl, eine Energie. Wir lassen uns schnell von ihr leiten, uns von ihr kontrollieren. Dabei können wir auch versuchen, sie erstmal zu beobachten und das Gefühl zuzulassen. Probleme entstehen durch unterdrückte Gefühle. Dazu habe ich auch schon mal geschrieben: Können Gefühle krank machen? […]