Wenn wir gegen Gefühle ankämpfen, erzeugen wir Spannung, die diese Gefühle nur noch verstärkt. (Zitat aus der Headspace-App). Kämpfe nicht gegen deine Gefühle an – was bedeutet das? Ich habe mich in den letzten Tagen sehr verstärkt damit auseinander gesetzt, weil ich seit mehreren Wochen unter enormen Stresszuständen stehe. Morgens konnte ich mich kaum aus dem Bett quälen, tagsüber war ich nur noch überfordert mit all den neuen Aufgaben und der beständigen Angst, dem Druck nicht gewachsen zu sein. Wenn dann tatsächlich Dinge schief gelaufen sind, was immer wieder mal passiert, war ich ganz schnell am Boden zerstört.
Woher entsteht der Druck überhaupt?
Druck machen wir uns selbst, doch es bringt wirklich gar nichts, sich dann darüber aufzuregen. Das erzeugt eben noch mehr Druck. Mir ist klar geworden, was für eine panische Angst ich davor habe, Fehler zu machen. Zu versagen in meiner Arbeit, etwas nicht gut genug zu machen, nicht perfekt genug zu sein. Ich kämpfe ständig gegen diese Angst an, will sie nicht fühlen und fühle mich auch schlecht, weil ich so empfinde.
Genau das ist der Grund, warum ich diese Angst auch nicht loswerde – das ist mir jetzt durch die Auseinandersetzung mit dem Kurs zum Thema Stress in der Headspace Meditations-App klar geworden.
Kämpfe nicht gegen deine Gefühle an
Wir können den Widerstand gegen ungewünschte Gefühle auch erst aufgeben, wenn wir uns dessen bewusst sind. Das ist der erste Schritt.
Wenn wir immer gegen ein Gefühl ankämpfen, dann halten wir daran fest. Wie sieht es praktisch aus, was kann uns dabei helfen den Widerstand aufzugeben? Zum einen ist es ganz klar, freundlicher zu sich selbst zu sein. Nicht wütend werden, wenn wir uns wieder dabei ertappen, dass wir in alte Verhaltensmuster geraten. Das Gefühl wahrzunehmen, die Angst zu Versagen oder was auch immer es bei dir ist und dann zu akzeptieren. Ja, ich habe große Angst davor zu versagen, Fehler zu machen, doch das ist ok. Wahrnehmen, annehmen und weitermachen. Gar nicht so groß darüber nachdenken, sich nicht aufregen, sich nicht hineinsteigern. Das erfordert Übung.
Wenn du es akzeptierst, lässt du es los
Für mich klang es anfangs total paradox, dass ich etwas erst akzeptieren muss, um es loslassen zu können. Macht es nicht viel mehr Sinn, sich gegen bestimmte Empfindungen zu wehren und sie erst gar nicht zuzulassen? Warum müssen wir es erst akzeptieren, nur um sie dann wirklich loszuwerden? Das Problem ist, dass nicht die Gefühle das Problem an sich sind. Das ganze Leid entsteht aus dem Kampf, den wir dagegen führen.
Gefühle kommen und gehen wieder. Sie machen uns nicht aus. Sie sind nur die Reaktion des Verstands auf unsere Gedanken. Selbst unsere Gedanken kommen und gehen und sie machen uns nicht als Person aus. Wenn wir uns mit Alkohol oder Drogen betäuben, dann führen wir auch einen Kampf gegen diese Gefühle und es bringt uns kein Stück weiter.
Sich selbst als komplettes, ganzes Wesen zu akzeptieren, beständig an sich zu arbeiten und sich mit allen Fehlern, guten und schlechten Seiten anzunehmen – das fällt keinem von uns leicht. Doch das ist der Weg zu innerem Frieden, den wir gehen müssen, um unser eigenes Glück zu finden.
3 Kommentare
wonderful outfit. This olive green set is so pretty.
https://modaodaradosti.blogspot.com/
Ich finde es richtig gut das du für dich deinen Weg findest.
Richtig schöne Bilder
[…] Gefühle werden erst so richtig stark und fühlen sich so übermächtig an, wenn sie immer wieder unterdrückt werden. In meiner Kindheit musste ich gehorchen, ich durfte keine Gefühle zeigen und so habe ich das auch immer mehr verlernt. Es geht vielen von uns so, dass zumindest bestimmte Gefühle nicht gelebt werden dürfen. Doch sie existieren und es macht gar keinen Sinn, sie zu verdrängen! Oft geht es mir dann so, dass ich Gefühle wie Wut gar nicht oder erst lange danach spüre. Dazu habe ich schon mal was geschrieben: Kämpfe nicht gegen deine Gefühle an. […]