Ich mag es gar nicht, so viel zu Hause zu sein. Schon in den letzten Lockdowns nicht und auch nicht jetzt. Aktuell ist mein Fuß gebrochen und ich muss mich auch einige Wochen schonen und kann nicht von Termin zu Termin laufen. Zusätzlich sind die Katzen noch krank, ich muss ihnen ständig Medizin geben und das macht alles nicht einfacher. Mimimi. An manchen Tagen fällt es mir gerade echt schwer, noch positiv zu denken und mich davon nicht runterziehen zu lassen. Was stärkt die Psyche, wenn ich viel allein zu Hause bin?
Allein zu Hause – warum ist es so schwierig?
Home Office hat ganz viele Vorteile und auch gar nicht so kleine Nachteile. Ich kann morgens um 7, 8 oder um 13 Uhr aufstehen. Wobei letzteres dann schon schwieriger wäre, doch es ist theoretisch möglich. Normalerweise plane ich mir meine Woche so ein: Einige Tage mit Außenterminen zu Shootings etc., dann wieder Tage im Home Office für das Editing, Verhandeln und Schreiben der Texte. Dieses Abwechslung fällt dann völlig raus, wenn ich an meine Wohnung gefesselt bin, ob wegen Lockdown oder jetzt dem Fuß. Freizeitprogramm fällt auch flach, weil ich gerade auch nicht zu Freunden ins Restaurant kann, Kunst-Ausstellungen besuchen oder Sport machen kann.
Wirklich schwierig ist es, dabei motiviert zu bleiben. Gerade wenn man auch zu Depressionen neigt! Ohne Ablenkung und Highlights im Leben erscheint alles schnell wie so ein grauer Matsch, der immer gleich ist. Was hilft also? Disziplin und Highlights schaffen.
Das stärkt die Psyche!
Gestern hatte ich richtige Kopfschmerzen. Ich fühlte mich träge und unmotiviert. Dann habe ich mich dazu überwinden, einen Workout zu machen. Auf YouTube habe ich ein Programm für Menschen mit gebrochenem Fuß entdeckt! Schon bei den ersten Übungen ist mein Kopfweh völlig verflogen und meine Stimmung hat sich auch gehoben. Danach habe ich eine Kochbox ausgepackt und Gemüse geschnippelt, gekocht und dann das gute Essen genossen. Mein Abend war komplett gerettet in dem Moment. Im Anschluss habe ich noch ein wenig mit einer Freundin gefacetimt, einen Weihnachts-Film auf Netflix geschaut und geschlafen. Durchgeschlafen, ohne Alpträume, mit der Hilfe von Melatonin.
Die Psyche wird – aus meiner eigenen Erfahrung heraus – vor allem so gestärkt in dieser Zeit:
- diszipliniert sein: Rituale einhalten wie Fitness Programm, Aufräumen, Kochen etc.
- für Highlights sorgen: Telefonate oder wenn möglich persönliche Treffen mit Freunden einplanen, Hobby pflegen (ich spiele Online Schach, lerne Französisch auf Duolingo, schaue Filme und lese Bücher,… )
- einen festen Tagesablauf haben: dadurch, dass ich jeden Tag zu einer ähnlichen Zeit schlafen gehe und aufstehe, dadurch fällt es mir dann auch leichter, einzuschlafen und aufzustehen
- sich nicht unter Druck setzen: es ist auch völlig ok, mal nicht gut drauf zu sein!
Jeder geht anders mit solchen Situationen um. Für manche ist es kaum ein Problem, mal 4-6 Wochen an die Wohnung gefesselt zu sein. Andere drehen da fast durch (wie ich). Beides ist okay und es zeigt nur einmal mehr, wie unterschiedlich wir alle ticken. Struktur, soziale Kontakte und kleine Highlights helfen mir durch den Tag und ich kann es euch nur empfehlen, wenn ihr euch auch mal in so einer Situation wieder findet!
2 Kommentare
Hallo und einen schönen Tag wünsche ich,
ich habe Deinen Beitrag gelesen und auch wenn ich nicht viel allein zu Hause bin, dann ist es für mich doch manchmal so, dass nur Home-Office, die Einschränkungen meiner Hobbies mir ein wenig auf die Psyche schlägt. Ich fotografiere eigentlich sehr gern in meiner Freizeit, also Menschen, in den Bereich Porträt, Fashion, etc. aber auch dort habe ich mich eingeschränkt.
So habe ich nun für mich einen festen Tagesablauf: aufstehen, arbeiten, zwischendrin die Mahlzeiten, am Abend etwas im Blog schreiben, neue Themen und Blogideen entwicklen, Bilder bearbeiten und Lieblingsserien im TV.
Auf jeden Fall eine Herausforderung für jeden, mit der jeder für sich individuell umgehen muss.
Deine Bilder sind echt schön, großes Kompliment!
Viele Grüße,
Stefan
Ja, ich kenne das Problem. Auch wenn es mir nicht so viel ausmacht, nicht so viel unterwegs zu sein, neige ich auch zu Depressionen. Damit ich nicht in Löcher falle, mache ich es ähnlich. Deine Tipps sind sehr gut. Ein regelmäßiger Tagesablauf ist extrem wichtig und Sport auch. Bewegung hilft gegen schlechte Stimmung und motiviert. Und Kontakte nach außen sind wichtig. Zum Glück ist das heutzutage mit der Kommunikation online etc. leichter.
Liebe Grüße
Chris