Ich habe immer wieder Phasen, in denen ich super konsequent Yoga mache – und dann wieder Wochen, in denen die Matte nur dekorativ in der Ecke liegt. Trotzdem merke ich jedes Mal, wie gut es mir tut, wenn ich regelmäßig praktiziere.
Yoga ist nicht nur „ein bisschen Dehnen“. Du stärkst deine Muskulatur, wirst beweglicher und vor allem ruhiger im Kopf. Atmung, Körperhaltungen und Fokus greifen ineinander, du kommst viel besser bei dir an. Für mich ist Yoga eine Mischung aus Sport, Therapie und Pause vom Alltag.
Vielleicht bist du gerade an dem Punkt, an dem du dir sagst: „Ich würde so gerne mit Yoga anfangen, aber ich weiß nicht, wie.“ Genau dafür ist dieser Beitrag da.
Hier kommen meine 5 ehrlichen Tipps, wie du endlich mit Yoga durchstartest – ohne dich zu überfordern.

So kannst du endlich mit Yoga durchstarten
Tipp 1: Nimm den Druck raus und fang einfach an
Was genau hält dich noch davon ab, wirklich loszulegen?
Vielleicht denkst du:
- „Ich bin zu unbeweglich.“
- „Ich habe keine Zeit.“
- „Ich brauche erst ein Studio, perfekte Matte, fancy Outfit…“
Ganz ehrlich: Das ist alles Beifang. Perfekt wird es nie, also kannst du genauso gut jetzt anfangen. Du musst nicht direkt eine Stunde durchziehen oder ins teuerste Studio rennen.
Starte klein. Zehn Minuten am Morgen oder Abend reichen völlig, um reinzukommen. Es gibt unzählige kostenlose YouTube-Videos für Anfänger, komplette Programme, Apps und Online-Kurse. Such dir eine Person, deren Stimme und Art du magst, und leg los. Mehr braucht es am Anfang nicht.
Tipp 2: Minimalistisches Equipment – mehr brauchst du nicht
Als Anfänger brauchst du keine halbe Sportabteilung zu Hause. Wirklich nicht. Für den Start reicht:
- ein gemütliches, eher eng anliegendes Sportoutfit
- barfuß oder mit Socken ohne Rutschsohle
- eine halbwegs rutschfeste Unterlage
Musst du dir noch eine Yogamatte kaufen? Schön ist es, wenn du dann eine Matte wie bei Kurma kaufst, die aus recycelten Stoffen ist und nachhaltig in Europa produziert wurde.
Zusätzliche Hilfsmittel wie:
- Yoga-Blöcke
- Gurte
- eine gefaltete Decke oder ein Kissen
sind nice to have, aber kein Muss. Du kannst dir am Anfang mit Büchern als Block-Ersatz oder einem Gürtel behelfen. Wichtig ist, dass du überhaupt anfängst, nicht, dass dein Setup Instagram-ready ist.
Tipp 3: Mach dir dein Zuhause zur persönlichen Yoga-Ecke
Ja, du kannst Yoga auf jeden Fall zu Hause üben. Und es kann sogar ein Vorteil sein:
- Du musst nicht irgendwo hinfahren.
- Du kannst genau dann üben, wenn es in deinen Alltag passt.
- Du bestimmst die Musik, das Tempo und ob du dabei überhaupt Musik magst.
Richte dir, wenn möglich, eine feste kleine Ecke ein, in der deine Matte liegt oder schnell ausgerollt ist. Das hilft dem Kopf, schneller in den „Yoga-Modus“ zu kommen.
So kannst du deine Praxis einbauen:
- Morgens als Energiekick: ein kurzer Flow, ein paar Sonnengrüße, um wach zu werden
- Abends zum Runterkommen: entspannte Dehnungen, ruhige Haltungen, Fokus auf Atmung
Es gibt nicht die perfekte Uhrzeit. Es gibt nur den Zeitpunkt, der in dein Leben passt. Ob 10 Minuten oder eine Stunde, vollkommen egal. Ich selbst mache meistens 20–30 Minuten, das ist für mich der sweet spot zwischen „merkt man“ und „realistisch durchzuhalten“.
Tipp 4: Hör auf deinen Körper – gerade ohne Trainer
Viele haben Respekt davor, zu Hause ohne Trainer zu üben. Verständlich. Aber es muss nicht gefährlich sein, wenn du ein paar Dinge beachtest:
- Geh niemals in Schmerzen hinein. Dehnung ist okay, scharfer Schmerz ist ein Stoppsignal.
- Übertreib es nicht mit der Intensität, nur weil das Video „fortgeschritten“ heißt.
- Achte auf saubere Ausführung, so gut du es eben nachmachen kannst.
- Wenn du unsicher bist, wähle bewusst Videos für Anfänger oder „sanftes Yoga“.
Du musst nicht die perfekte Pose schaffen. Es geht nicht darum, auf Instagram in den Handstand zu kommen. Es geht darum, deinen Körper besser zu spüren und dir etwas Gutes zu tun.
Wenn du bestimmte körperliche Einschränkungen oder Schmerzen hast, klär das vorab mit Ärztin oder Physio und sag eventuell im Studio Bescheid, falls du irgendwann doch mal in einen Kurs gehst.

Tipp 5: Me-Time wirklich ernst nehmen (Handy aus!)
Das ist mein größter Struggle: Mir die Zeit für Yoga wirklich zu nehmen. Ich erwische mich ständig dabei, wie ich Arbeit, Haushalt, Kind und alles andere vor mich selbst stelle. Die Matte liegt dann da und ich denke mir: „Ich mach später…“ und später passiert natürlich nichts.
Fakt ist: Du bist nicht egoistisch, wenn du dir Zeit für dich nimmst. Es ist eher fahrlässig, immer nur zu funktionieren. Wir arbeiten nachweislich besser, sind ausgeglichener und belastbarer, wenn wir uns Pausen und Entspannung gönnen. Yoga kann genau diese Pause sein.
Was mir hilft:
- Yoga-Termin im Kalender: als wäre es ein Meeting
- Handy aus oder im Flugmodus: Nichts killt die Stimmung so sehr wie WhatsApp-Benachrichtigungen mitten im Flow
- Familie / Mitbewohnern Bescheid sagen: „Ich bin jetzt 20 Minuten nicht verfügbar.“
Wenn das Handy die ganze Zeit vibriert oder dir jemand Sprachnachrichten schickt, bist du direkt wieder draußen. Mach dir diesen Raum bewusst frei. Das ist deine Zeit.
Dranbleiben: Kleine Schritte statt große Vorsätze
Zum Schluss noch ein bisschen Real Talk: Du musst nicht „ab jetzt jeden Tag Yoga machen“. Dieser Druck sorgt meistens nur dafür, dass man nach einer Woche frustriert aufgibt.
Starte zum Beispiel mit:
- zwei bis drei Einheiten pro Woche
- festen Tagen (z. B. Montag, Mittwoch, Freitag)
- einer realistischen Dauer (15–30 Minuten)
Wenn du dann merkst, wie gut es dir tut, kommt die Motivation oft von allein. Und wenn du Phasen hast, in denen es nicht klappt, ist das auch normal. Du kannst jederzeit wieder einsteigen, ohne dich dafür fertig zu machen.
Und du?
Vielleicht hast du Yoga schon ausprobiert oder bist gerade erst neugierig geworden.
Überleg dir: Was wäre der eine kleine Schritt, den du heute noch machen könntest? Matte ausrollen, ein 10-Minuten-Video anmachen, fünf Minuten auf dem Boden sitzen und atmen – alles zählt.
Hast du schon Erfahrungen mit Yoga oder fängst du gerade erst an?






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